Ist ein Leben ohne Plastik (un)möglich?

Vergangene Woche berichteten wir dir darüber, welche Verantwortung wir als Eltern eigentlich in Sachen Nachhaltigkeit tragen, gerade dann, wenn es um die Zukunft und damit unsere Kinder geht. Natürlich wollten wir nicht nur eine Feststellung machen, sondern auch Anregungen bieten, wie man anfangen kann Plastik zu reduzieren und nachhaltiger zu leben.

Plastik minimieren Tipps für Familienalltag Nachhaltigkeit

Heute stellen wir dir deshalb einige einfache Alltagstipps vor, die wir schnell umsetzen können und bei denen man garantiert auf Plastik verzichtet oder den Verbrauch dessen stark verringern kann. Viele Dinge lassen sich ohne weiteren großen Zeitaufwand umsetzen und im Familienalltag integrieren. Auch die Kinder werden an einigen „neuen“ Dingen Spaß haben. Man muss einfach nur damit beginnen. Denn jeder noch so kleine Anteil ergibt im Großen eine beträchtliche Summe weniger Plastik und damit ein weiterer Schritt für eine bessere Umwelt, in der unsere Kinder noch eine ganze Weile gesund und glücklich leben sollen.

 

Vermitteln vom Wert eines Gegenstandes

Damit unsere Kinder verstehen können, warum nicht alles Müll ist und warum es wichtig ist, unsere Umwelt zu schonen, sollten sie zunächst ein Gefühl von Wert bekommen. Natürlich verstehen sie nicht, wie viel etwas kostet und wie lange Mama und Papa dafür gearbeitet haben. Dennoch kann man mit einigen guten Beispielen eine kleine Vorstellung von Geld und dessen Wert vermitteln.

Es hilft zum Beispiel, wenn ich (dem Großen den Wert von Spielsachen in Zeitschriften umrechne. Er weiß, dass seine geliebte Zeitschrift circa 3 Münzen kostet. Wenn ich ihm dann aber erzähle, dass für eine Spielfigur beispielsweise 3 Zeitschriften fällig wären, auf die er verzichten müsste, dann erscheint es mir so, als verstünde er den Wert.

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Stoffbeutel anstelle von Plastiktüten

Ein ganz einfacher Weg zur Vermeidung von einer Menge Plastik, ist die Verwendung von Stoffbeuteln oder Klappboxen für deinen Einkauf. Einen Stoffbeutel kannst du dir einfach in die Handtasche stecken oder nach unserer Anleitung nähen.

Rewe Nachhaltigkeit Regionale Produkte (7)

 

Herstellung von eigenem Shampoo, Waschmittel und Co.

Im Netz findet man jede Menge Anleitungen zum selber herstellen von eigenen Shampoos, Zahnpasta, Waschmittel aus Kastanien etc. Auch wir haben damit angefangen und erweitern diesen Themenbereich im Alltag immer mehr. Einige tolle Ideen haben wir dir bereits schon gezeigt, wie eigenes Badesalz oder Badebomben für Kinder. Dieser Bereich ist, wenn man erst einmal damit angefangen hat, unendlich ausbaufähig und oftmals schneller hergestellt als man denkt.

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Kauf von unverpackten Lebensmitteln, Bio und regionale Produkte und bessere Planung beim Einkaufen

Auch beim Einkaufen von Lebensmitteln kannst du super auf die extra kleinen Plastiktüten verzichten. Wir waschen die Lebensmittel zu Hause sowieso noch einmal vor dem Verzehr ab. Deshalb ist das erneute Verpacken von Bananen, Äpfeln und Co. nicht notwendig. Leider sind die Produkte selbst oftmals bereits in Folie eingeschweißt und nochmal verpackt, gerade bei Obst und Gemüse müsste dies nicht sein.

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Wir versuchen möglichst regionale und saisonale Produkte zu kaufen. Wir möchten damit vor allem die regionalen Betrieben stärken, aber eben auch vermeiden, dass Gemüse und Co. durch die halbe Welt gefahren werden, obwohl sie 20 km weiter produziert werden.

Wir achten außerdem darauf, dass die Kinder nicht 20 Lebensmittelpackungen aufreißen, um schlussendlich doch wieder Nummer 1 zu essen. Im gleichen Zuge haben wir uns angewöhnt den Einkauf besser zu planen. Wir haben vor einem Jahr sehr viel weggeschmissen, weil es im Kühlschrank verfallen ist. Die Ursache war, dass wir einfach ohne Plan eingekauft haben. Dank geschriebener Einkaufslisten und Essensplänen kann dies super vermieden werden.

 

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Richtiger Umgang mit „Müll“

Wir achten zum Beispiel auch sehr darauf, dass die Kinder keinen Müll in die Natur werfen. Wir haben Taschen dabei oder Rucksäcke, wo Verpackungen und Co. verstaut werden können, bis sie dann zu Hause in die Tonne wandern. Uns ist es dabei wichtig, dass sie verstehen, warum wir das möchten. Sie sollen es nicht für uns tun, sondern für die Natur, unsere Tiere und die Umwelt.

Affenzahn Rucksäcke Rucksack

Außerdem ist nicht alles, was kaputt ist oder nicht mehr genutzt wird gleich „für die Tonne“. Wir kleben Bücher mit Klebestreifen, wenn diese kaputt sind und genauso haben wir ultimativen Sekundenkleber hier, um Spielsachen zu reparieren. Sollten wir Dinge nicht mehr brauchen, dann verkaufen wir diese Secondhand weiter und geben sie an Freunde und Bekannte weiter, die noch Verwendung für Spielsachen, Kleidung oder oder oder finden. Auch Spenden ist immer eine Möglichkeit, die man in Betracht ziehen sollte.

 

Verwendung von wiederverwertbaren Gegenständen und Recycling

Dies nimmt einen großen Stellenplatz im Alltag ein, denn wir können viele Gegenstände durchaus mehrfach verwenden. Für das Frühstück der Kinder bieten sich Lunchbags oder richtige Brotdosen an, anstatt die geschmierten Brote in Alufolie oder Plastiktüten zu verpacken. Sicher sind auch hier einige Gegenstände aus Plaste, allerdings vermindert sich der Verbrauch von Plastik durch das mehrfache Nutzen enorm.

Ein weiterer wichtiger Rohstoff in diesem Zusammenhang ist Glas. Wir können aus benutzen Glasflaschen und Gläser super tolle Dekoration basteln oder sie als Aufbewahrungsmittel im Haushalt nutzen. Kommende Woche wollen wir diesen Punkt noch ausführlicher betrachten und stellen dir einige kurze Anleitungen und Ideen zur weiteren Verwendung von Glas vor.

Im Garten haben wir uns einen Schnellkomposter zugelegt und sammeln Lebensmittelabfälle getrennt vom Hausmüll, um ihn der Natur wieder „zuführen zu können“. Die Kinder lernen so auch direkt, wie man neue Erde gewinnen kann und dieser wiederum der perfekte Dünger für eigene Anbauten ist. Natürlich besteht diese Option nur für Eltern, die einen Garten zur Verfügung haben.

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Es ist mit diesen Tipps durchaus möglich Plastik im Alltag zu reduzieren. Eine komplette Vermeidung als „normale Durschnittsmutti“ wie wir es sind, ist jedoch nicht möglich, da man einfach in so vielen Bereichen auf Plastik stößt. Teilweise ist dies sogar unumgänglich wie z. B. bei Elektrogeräten, die tagtäglich von uns in der modernen Zeit genutzt werden wie Handys und Fernseher. Und während wir uns mit dieser ganzen Thematik auseinander gesetzt haben, wird erst einmal bewusst, wie selbstverständlich wir mit Plastik aller Art doch leben. Vielleicht ist diese Bewusstheit schon ein kleiner Anfang und das darüber nachdenken, wo man anfangen könnte einzusparen…

Sabrina