Bei fast jeder Standardnähmaschine befinden sich mehrere Nähfüße als Zubehör im Set dabei. Sicherlich hast du dich auch schon einmal gefragt, wofür die alle genutzt werden sollen. Am Ende legst du sie wieder beiseite und nähst wie üblich mit dem bereits angebrachten Nähfuß fleißig deine Stücke. Ich gebe zu, wir haben das auch immer so gemacht. Dabei können die vielen anderen Nähfüße richtig tolle Dinge und erleichtern diese auch noch. Nach dem Benutzen der passenden Nähfüße wirst du schnell merken, dass die Nähte besser aussehen und vielen einfacher zu nähen ist. Aber dazu solltest du erst einmal wissen, welcher Nähfuß vor dir liegt und wofür du ihn benutzen kannst.

Nähfüße Arten und deren Verwendung

In diesem Beitrag möchte ich dir deshalb anhand eines Nähfußsets* die einzelnen Füße und deren Verwendung schildern und erklären. Das hier abgebildete Set ist für Nähmaschinen bis 5 mm Stichbreite und mit einer Nähfußhöhe von 15 mm geeignet. Die Füße passen bei gängigen Modellen der Hersteller Brother, W6, Gritzner, AEG, Singer, Dorina, Janome und Silvercrest. Dieses Set besteht aus 15 Teilen plus 5x 200 m Garn von Ackermann.

Nähfüße (2)

Wichtig: Das Anbringen bzw. Wechseln der Nähfüße kannst du der Bedienungsanleitung deiner Nähmaschine entnehmen.

 

Nähfußset

Nähfüße Arten und Verwendung

 

1. Reihe von links nach rechts

Satinstichfuß: Sieht auf den ersten Blick aus, wie ein Normalnähfuß, ist es aber nicht. Die Unterseite des Nähfußes ist gewölbt. Er wird für feine Satinstoffe oder für erhabene Dekostiche genutzt.

Geradstichfuß: Dieser Fuß eignet sich besonders für das Nähen von feinen Stoffen oder Jeans. Die Nadel näht hierbei durch das kleine Loch und dünne Stoffe verziehen sich beim Nähen weniger als mit dem Normalnähfuß.

Reißverschlussfuß: Zum leichteren Einnähen von Reißverschlüssen, egal ob rechts oder links kannst du hiermit direkt am Reißverschluss entlang nähen.

Overlockfuß: Wird bei Overlockstichen mit der normalen Nähmaschine verwendet und verhindert das Faltenwerfen von weichen Stoffen. Der Stich kann entweder zum Versäubern oder zum Zusammennähen und Versäubern in einem Zug genutzt werden.

 

2. Reihe von links nach rechts

Kordelfuß: Wie der Name schon sagt, wird der Fuß für das Annähen von dünnen Schnüren und Kordeln verwendet.

Normalnähfuß: Dies ist der Standardnähfuß, der bei jeder handelsüblichen Nähmaschine dabei ist.

3mm Rollsäumer: Mit diesem Fuß kannst du saubere und feine Saumkanten nähen, ohne diesen vorher Bügeln zu müssen. Durch das Einrollen des Saumes wird das Ausfranzen der Stoffkante verhindert. Geeignet für leichte Stoffe wie Chiffon. Bei Jersey eher nicht zu empfehlen, da die Naht sehr knapp und kurz ist und der Jersey sich somit nach oben legt.

 

 

Nähfüße blindstichfuß Stopffuß

Blindstichfuß: Mit diesem Fuß nähst du eine Blindstichnaht, welche von der rechten Stoffseite nicht als Naht sichtbar ist, da sie hier nur durch den Stoff pikiert wird. Diese Naht verwendet man häufig beim Säumen von Röcken, Kleidern oder Hosen, da sie besonders elegant wirkt.

 

Stopffuß: Er ermöglicht freies Führen beim Freihandsticken bzw Nähmalen oder wird zum Stopfen verwendet. Mehr zum Thema Nähmalen kannst du in diesem Beitrag nachlesen.

 

Nähfüße Kräuselfuß Adapter

Kräuselfuß: Wird verwendet für das einfache und schnelle Kräuseln von Stoffen. Die Nadelposition wird hierbei auf links verstellt, so dass genügend Abstand zur Nähkante entsteht. Mehr zum Thema Kräuseln findest du in unserer Materialkunde unter dem Buchstaben K.

Die anderen beiden abgebildeten Teile sind Adapter für die Nähmaschine zum Anbringen der unterschiedlichen Nähfüße.

 

Füße zum Knöpfe nähen

Nähfüße Knopflochfuß Knopfannähfuß

Knopflochfuß: Mit Hilfe des Knopflochfußes kannst du mit deiner Nähmaschine Knopflöcher bis zu einer Länge von 3,5 cm in Kleidungsstücke einnähen. Ich diesem Video haben wir dir bereist an der W6 Nähmaschine gezeigt, wie das funktioniert. Ich empfehle dir, das Knopfloch immer zuerst an einem Stoffprobestück auszuprobieren, da sich jeder Stoff anders verhält.

 

Knopfannähfuß: Der perfekte Fuß zum Annähen von Knöpfen mit der Nähmaschine. Wichtig hierbei ist, stelle deine Nähmaschine auf das Programm zum Annähen des Knopfes oder verwende einen ZickZack Stich. Ob deine Maschine über dieses Programm verfügt, erfährst du in der Bedienungsanleitung. Die Stichbreite musst du auf deinen Knopf anpassen. Die Stichlänge stellst du auf 0.

Knopfloch

 

Obertransportfuß

Diesen tollen Nähfuß haben wir dir bereits schon vor längerer Zeit ausführlich vorgestellt. Den ganzen Beitrag dazu liest du hier nach. Kurz gesagt wird dieser gern verwendet beim Vernähen von Kleidung vor allem bei Jersey und Sweat, da durch die Zacken an der Unterseite der Stoff weniger rutscht und somit beim Zusammennähen fixiert ist. Dadurch ergibt sich eine bessere und saubere Naht.

Nähfüße (7)

 

Ich hoffe, du hast nun einen besseren Einblick in die unterschiedlichen Nähfüße und weißt ab sofort, welchen Fuß du an deine Maschine für das jeweilige Vorhaben anbringen solltest. Damit du den Beitrag nicht vergißt und jederzeit nachlesen kannst, pinn ihn dir einfach:

Nähfüße Arten Verwendung Nutzen

 

Wenn du mehr aus unserem Nählexikon, auch zu verschiedenen Techniken oder zu Nähmaschinen erfahren möchtest, klick dich gern auf beiden Seiten durch.

Liebe Grüße Bianca