Viele Mütter kennen es: es wird winterlich nach einem langen warmen Sommer. Draußen ist es wieder kühler und plötzlich brennt es beim Wasserlassen. Mama muss dann ganz oft zur Toilette gehen und es zwickt und zwackt. Der Feind heißt Blasenentzündung und ärgert jährlich unzählige Frauen und Mädchen. Die Lösung des Arztes heißt im meisten Falle Antibiotika. Doch gerade wer häufig betroffen ist, möchte die Chemiekeule gerne meiden. Heute möchte ich meine Erfahrung nutzen und ein paar Tipps zur Selbstbehandlung bei Blasenentzündung geben.

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Ein bisschen Anatomie?

Medizinisch handelt es sich in so einem Fall um Krankheiten der ableitenden Harnwege. Hierzu gehören die Harnröhre, die Harnblase und die Harnleiter. Harnleiter gibt es 2. Sie verbinden beidseitig die Nieren mit der Harnblase.

Etwas zum Krankheitsbild:

In den allermeisten Fällen von *Schmerzen beim Wasser lassen* handelt es sich *nur* um eine Reizung der Harnröhre. Die kann schon sehr schmerzhaft sein und hängt meistens mit einer kleinen Erkältung zusammen. Deshalb spricht man dann von einem Blasen-Katarrh. Normalerweise ist Urin völlig keimfrei. Wie kommen die Keime in die Harnblase und verursachen dort Entzündungen? Häufig werden Entzündungen der ableitenden Harnwege durch Koli Bakterien verursacht, die durch ungeschickte Hygiene beim Toilettengang in die Harnröhre gelangen können.  Durch ein weiteres Aufsteigen der Infektion kann es zu einer richtigen Blasenentzündung kommen. Dann findet man bei der Urinuntersuchung die entsprechenden Veränderungen im Urin: es können Bakterien und viele weiße Blutkörperchen nachgewiesen werden. Meistens braucht man in diesem Fall eine Antibiotische Behandlung. Der gewissenhafte Arzt wird vorher eine Urin-Kultur im Labor machen lassen, um genau das richtige Antibiotikum zu finden.

Wird im Fall einer richtigen Blasenentzündung keine Behandlung durchgeführt, kann es weiter zu einer gefährlichen aufsteigenden Infektion der oberen Harnwege kommen: durch die Harnleiter kann die Infektion bis in die Nieren aufsteigen. Soweit kommt es aber nur ganz selten, bei einer adäquaten Behandlung einer Harnwegsinfektion eigentlich nie. Übrigens: in über 95 % sind von Blasenentzündungen oder – Reizungen nur kleine Mädchen / Frauen betroffen. Das männliche Geschlecht bekommt nur ganz selten Blasenentzündungen.

Was kann man bei Blasenentzüdung selber tun – fernab von Antibiotika

Wenn man selbst oder das Kind Anzeichen einer kleinen Blasenreizung zeigt, kann man oft schon Zuhause durch entsprechende einfache Maßnahmen helfen. Zuerst einmal ist es das Wichtigste, Bauch, Popo und Oberschenkel im beginnenden Herbst und Winter immer schön warm zu halten. Das gilt besonders dann, wenn eine Anfälligkeit für Blasenentzündungen bereits bekannt ist.

  • Ein guter Tipp fürs Kind: eine alte Strumpfhose, die vielleicht schon Löcher an Knien oder Füßen hat, nicht wegzuwerfen, sondern einfach knapp oberhalb der Knie abschneiden. Das Kind kann sie beim Spielen draußen überziehen und trägt sozusagen die doppelte Wärmeschicht.
  • Die zweite goldene Regel heißt: viel – ganz ganz viel trinken. Damit werden die ableitenden Harnwege immer gut durchgespült und es wird verhindert, dass die Keime, die die Entzündung verursachen leichtes Spiel haben weiter nach oben aufzusteigen. Die Faustregel sollte sein: immer einen Becher mehr trinken (lassen). Besonders gut sind hier wärmende Getränke wie Tees oder warmer Saft. Schon beim kleinsten Anzeichen sollte die Flüssigkeitsaufnahme erhöht werden.

Selbsthilfe- was kann man Zuhause selber therapieren?

Natürlich kann Mama auch im Falle einer leichten Blasenreizung selbst eine kleine Therapie mit Naturheilmitteln anstreben.  Wenn man das möchte sollte man unbedingt folgendes beachten:

Wie kann man entscheiden, ob es nur eine leichte Reizung ist oder ob eine Untersuchung und Behandlung auf jeden Fall vom Arzt gemacht durchgeführt muss?

Unbedingt einen Arzt aufsuchen muss man wenn

  • wenn sich zusätzlich zu den Schmerzen beim Wasserlassen oder häufiges Wasserlassen Fieber entwickelt
  • Der Urin stark oder unangenehm riecht oder trübe oder sogar rötlich aussieht
  • Die Beschwerden länger als eine Woche andauern.

Was hilft bei Blasenentzündung:

  • Wärme – auch eine Wärmeflasche auf der Blasengegend kann hilfreich sein
  • Trinken, trinken, trinken
  • Naturheilmittel als Tees zeigen in vielen Fällen eine Linderung der Beschwerden und verhindern, dass die Infektion bis zur Harnblase oder in die oberen Harnwege aufsteigt.

Welche Tees helfen bei Reizungen der unteren Harnwege:

  • Es gibt viele Teemischungen die man ausprobieren kann. Für Kinder sollte man den Tee immer etwas schwächer ziehen lassen. Dann schmeckt er erstens nicht zu stark und die Kräuteranteile sollten für Kinder nicht zu stark konzentriert sein.
  • Man kann so einen Tee auch gut selber zurecht mischen, eine gute Mischung ergeben z.b. Schachtelhalm, Birkenblätter und Bärentraubenblätter zu gleichen Anteilen zusammengemischt. Wieder gilt: für Kinder nur schwach ziehen lassen
  • Es gibt ebenso eine einfache Alternative zu selber aufgebrühten Tees. Der Harntee 400 ist ein medizinischer löslicher Tee der in fast allen Fällen eine sehr gute Wirksamkeit zeigt. Man löst nur ein paar kleine Tee Konzentrat Krümelchen in heißem Wasser auf. Der Tee schmeckt durch den Anis Zusatz gut so dass auch Kinder ihn gerne trinken. Für Kinder wie schon oben erwähnt sollte der Tee etwas schwächer angemischt werden.
  • Bärentraubenblätterextrakt gibt es zudem als Tabletten oder als Tropfen in konzentrierter Form für Erwachsene.
  • Auch (Riesen-)Goldrute ist für eine lindernde Wirkung bei Harnwegsbeschwerden bekannt.
  • Cranberrysaft setzt sich seit einigen Tagen als echter Geheimtipp durch. Vor allem der sauer schmeckende Saft soll eine natürliche antibiotische Wirkung besitzen und bei aufkeimender Entzündung effektiv helfen.

weitere Tipps:

Um die Blasenentzündung gerade bei Anfälligkeit abzuwehren, spielt die Hygiene eine wichtige Rolle. Es kann daher helfen:

  • PH-neutrales Duschbad zu verwenden
  • regelmäßig zur Toilette zu gehen
  • auf Cremes, Parfüms etc. im unteren Körperbereich zu verzichten 😉
  • vor allem bei Kindern: darauf achten, dass sie sich richtig herum abputzen (bei Mädchen von vorne nach hinten)

Solltest du selbst auch betroffen sein und einen tollen Tipp haben, freuen wir uns über deinen Kommentar unter dem Beitrag.

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Haltet euch schön warm wenn draußen winterlich wird und trinkt gaaanz viel.. und bleibt schön gesund. Es grüßt euch Christel