3 Jahre Mamahoch2 – irre! Wenn man sich das so durch den Kopf gehen lässt, ist das eine enorme Zeit. Vor 3 Jahren hätten wir wahrscheinlich herzlich gelacht, wenn man uns gesagt hätte, dass Mamahoch2 eines Tages ein richtiges Unternehmen sein wird, dass Gewinn abwirft. Wir hätten alle ausgelacht, die uns gesagt hätten: „Ihr habt mal einen Shop!“ und wir hätten Leuten wahrscheinlich einen Vogel gezeigt, wenn man uns gesagt hätte, dass diese Seite an nur einem Tag mehr als 40.000 Seitenaufrufe einfährt. Heute ziehen wir ein Fazit.

Für uns ist es immer noch etwas irreal. Alles ging so schnell und alles ist immer noch unbegreiflich. Es ist ein komisches Gefühl, wenn einem Menschen zuarbeiten, wenn man plötzlich in der Position ist anderen Leuten Aufträge und Arbeitsanweisungen zu erteilen und es ist auch gewöhnungsbedürftig, wenn sich Menschen auf der Straße nicht trauen uns anzusprechen. Hier gleich die ausdrückliche Bitte: Wir beißen nicht. Wir hatten es jetzt schon mehrfach, dass wir ganz zaghaft angesprochen wurden: „Bist du die von Mamahoch2?“. Ja, die sind wir, aber wir sind auch ganz normale Menschen und wir möchten keinesfalls anders behandelt werden.

3 jahre mamahoch2

Mamahoch2 in Zahlen

Um im Vergleich zu sehen, was sich getan hat, möchten wir dir gerne mal unsere Statistik von vor einem Jahr und heute zeigen.

Zitat vom 13.02.2015: „Inzwischen haben wir bei Facebook fast 9300 Fans, über 2000 Youtube Abonnenten, 2506 Newsletterabonnenten, täglich über 20000 Seitenaufrufe, unzählige Mails am Tag, sind auf Platz 3 der beliebtesten MOM Blogs und und und und….wir sind einfach kurz gesagt: bafffffffffff!!!!

Heute haben wir:

bei Facebook 26.584 Fans, bei Youtube 6000 Abonnenten, und täglich mehr als 42.000 Seitenaufrufe. Die Mails wurden auch mehr und bei Brigitte MOM sind wir auf Platz 2 der beliebtesten MOM Blogs. Was uns auch wirklich sprachlos macht: Unser Shop! Dort sammeln sich inzwischen mehr als 500 Stoffe. Es ist wie bereits erwähnt: irreal.

 

Und sonst so? Lernt man was in 3 Jahren?

Oh ja, wir haben eine Menge dazu gelernt. Bloggen ist nicht nur eine Art Therapie, sondern eine Schule des Lebens. Es ist ganz normal, dass man anfangs erst seinen Weg finden muss und im Laufe dessen dazu lernt – wir lernen auch nach 3 Jahren noch dazu….

Umgang mit Beschuldigungen und virtueller Kritik

Unsere größte Lernphase waren negative Kommentare oder unberechtigte Verurteilungen einfach nicht mehr an uns heranzulassen. Das Netz ist voll mit Menschen und dort ist es eben so, dass man im Schoße der Anonymität viel leichter dazu neigt Menschen zu verurteilen und unter der Gürtellinie zu kommen. Es wird sich schneller ein Urteil gebildet und man hört auch viel zu schnell auf die Meinung von Menschen, die man real gar nicht kennt. Wir haben selbst oft beobachtet, wie schnell aus einem negativen Kommentar eine heiße Diskussion wird im weiteren Verlauf eine regelrechte Stänkerei. Manche Blogger wurden versucht fertig zu machen und doch, war es oft so schnell vorbei, wie es anfing. Besonders im persönlichen Bereich verletzen Beschuldigungen natürlich, vor allem dann, wenn sie 1. nicht der Realität entsprechen und 2. unter der Gürtellinie kommen. Vor ein paar Monaten haben wir uns dann die Mühe gemacht Stellung dazu zu nehmen. Nicht selten führte das zu Endlosdiskussionen mit wildfremden Menschen. Heute sind wir schlauer: Wir diskutieren nicht mehr. Beiträge, die nichts mit dem Thema an sich zu tun haben und unberechtigt sind oder das Ziel haben uns zu verletzen, werden von uns seit ein paar Wochen ignoriert. Man lebt damit nicht nur ruhiger, nein man verhindert auch Eskalation. Man sollte eines nämlich nicht vergessen: es wächst mit zunehmender Leserzahl auch die Zahl derer, die versuchen bewusst zu stänkern.

Unser Tipp an alle Blogger: Es ist eure Seite, es ist euer Leben, man muss als Blogger sich nicht den Stempel aufdrücken, dass man eine Puppe ist, die sich kränken lassen darf. Keiner kann dich zwingen, dass du dich Diskussionen oder Beschuldigungen hingibst.  Niemand kann dich zur Rechtfertigung verpflichten. Leser sind wichtig, ja! Aber man muss nicht alles in Kauf nehmen und da ist es auch erlaubt Kommentare zu löschen oder Leser zu blockieren.

Das ist unser Fazit: Wir sind echt und wir lassen uns nicht (mehr) um jeden Preis darauf ein uns rechtfertigen zu müssen oder zu diskutieren. Dennoch versuchen wir auf berechtigte Kritik natürlich gewissenhaft einzugehen und nehmen uns diese auch an. 

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Arbeitsmanagement

Auch hier kam uns eine wichtige Erkenntnis. Ein Blog alleine auf unserem Level zu führen muss unglaublich hart sein. Wir sind zu zweit und haben letztes Jahr die Notbremse gezogen. Irgendwann kommt der Punkt, da wird der Blog ein gigantisches Monstrum an Arbeit, gerade auch mit Shop. Neben der Beiträge, nehmen die Mails zu, es kommen mehr Anfragen rein, man stellt Produkte online, man muss im Hintergrund viel erledigen, Verträge verfassen, Rechnungen abheften und Aufgaben strukturieren. Als kleiner Anhaltspunkt: Wir haben im Monat mehr als 2000 Rechnungen durch den Shop und diese möchten natürlich auch buchhalterisch erfasst werden. Es nehmen Einladungen zu Events zu, man hat rund herum wesentlich mehr Absprachen durch Zusammenarbeiten mit anderen Bloggern und irgendwo ist dann auch noch unser Privatleben und die Kinder. Uns war eines klar: Blog ja, aber nicht auf Kosten der Familie.

Wir entschlossen uns dazu das komplette Webhosting, das Webdesign, Grafikdesign und auch Backroundaufgaben, wie Planung, Mails beantworten, Kommentare freischalten und und und in Hände Dritter abzugeben. Zudem holten wir uns 2 Mädels (Suse und Claudia) ins Boot, die uns beim Verfassen der Beiträge und in Sachen Social Media Plan und Ideen bzw. Backroundverwaltungen unterstützen. Auch haben wir die Buchhaltung bis auf das Abheften der Rechnungen aus der Hand gegeben.

Unsere Erkenntnis: Wenn der Blog wächst, wird man irgendwann an den Punkt kommen, wo es alleine nicht mehr möglich ist zu wachsen. Das ist der Moment des „Scheidewegs“. Entweder du bleibst auf deinem Level stehen oder du strukturierst dich um und bist bereit zu investieren.

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Struktur

Dieser Punkt hängt mit dem Vorhergehenden eng zusammen. Wir haben die ersten beiden Jahre nach Gefühl gebloggt. Heute du, „morgen vielleicht ich und dann mal schauen“. Das funktioniert mit zunehmenden Aufgaben nicht mehr. Inzwischen verwaltet Claudia für uns unseren Postingplan. Wir haben diesen mittlerweile 3 Monate im Voraus verplant. Für spontane Ideen und mögliche Kooperationen sind Puffer enthalten. Durch diesen Plan sichern wir uns 1. ab, dass die Themen gleichmäßig verteilt sind, 2. Mamahoch2 vielfältig bleibt und 3. weiß jeder wann er dran ist. Die Beiträge müssen dann eine Woche im Voraus vorliegen und damit werden wiederum die Krankheitsausfälle oder unvorhergesehen Verschiebungen abgedeckt.

Zudem gibt es für jede Aufgabe Zuständigkeiten und Fristen. Du siehst schon, eigentlich ist es inzwischen wirklich, wie in einem kleinen Unternehmen. Jeder hat seine feste Bezahlung, seine festen Aufgaben und auch seine festen Zeiten diese zu erfüllen. Aus den Ausgaben und Personen heraus ergeben sich natürlich auch wieder Fixkosten, die wir monatlich begleichen müssen und daraus wiederum die Buchhaltung – ein endloser Kreislauf 😉

Arroganz oder Distanz?

Jetzt gehen die Lauscher auf, was? Ja, auch darauf möchten wir ein einziges Mal eingehen. Wir werden oft gefragt, warum wir nicht an Blogger(massen)events teilnehmen oder in irgendwelchen Bloggerinterngruppen uns austauschen, oder auch nicht mit Blogger xy zusammenarbeiten. Nicht selten wird uns dafür der Arroganzstempel aufgedrückt. Das kann man sehen wie man möchte, aber für uns stand schon recht zeitig fest, dass wir einfach eine gewisse Distanz bewahren wollen. Diese Arroganz, die unserer Meinung nach viel mehr Distanz ist, rührt daher, dass wir schlechte Erfahrungen gesammelt haben, als wir noch in den Kinderschuhen steckten. Auch, wenn Bloggen oft als „total freundliches Miteinander“ angepriesen wird, so kennen wir die Schattenseiten: Missgunst, Neid und Beschuldigungen. Auch, wenn wir oft das Gegenteil hören: Sobald man Bloggen gewerblich betreibt, entsteht Konkurrenzdenken. Wer das Gegenteil behauptet, sollte kurz in sich gehen. Wenn man uns aus diesem Grund Arroganz unterstellt, dann ist das okay. Gerne vergleichen wir das mit einem Beispiel: Ein Autohersteller, würde doch auch nicht zu einem anderen Autohersteller gehen und sich bei ihm erkundigen, was er so verdient und welche Geschäftsgeheimnisse er hat. Eine Zusammenarbeit der Beiden wäre dann nur möglich, wenn sie sich vertrauen, Verträge festklopfen und beide einen Gewinn erzielen wollen aus ihrer Zusammenschließung (ob der Gewinn materiell ist oder nicht, sei dahin gestellt).

Wir möchten jeden Blogger raten, bewahrt gute Ideen für euch, vertraut euch nicht blind jedem anderen an. Sprecht nicht über eure Einnahmen. Es sei denn, ihr könnt damit Leben, dass andere Personen diese Informationen von euch ggf. für sich und damit irgendwann gegen euch nutzen könnten.

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Facebook oder Blog? Themen?

Noch eine Erkenntnis. Wir haben dieses Jahr etwas Wichtiges dazu gelernt. Wir arbeiten nicht dafür Facebookfans zu generieren oder zu gefallen. Wir arbeiten dafür, dass möglichst viele Menschen diesen Blog finden und vor allem einen Nutzen für sich daraus ziehen können. Früher haben wir oft Beiträge bei Facebook gepostet, die nach einer Woche im Nirvana der Chronik verschwunden sind. Auf einem Blog bleiben sie. Google wird sie listen, sofern sie gut sind und dann werden sie auch immer wieder gefunden. Auch haben wir gemerkt, dass auf vielen Hochzeiten tanzen anstrengend und unwirtschaftlich ist und konzentrieren uns dann lieber nur auf weniger „Baustellen“. Genauso spiegelt sich das bei der Themenauswahl wieder. Wir sind breit aufgestellt, aber wir möchten ungern ein Tausendsassa werden, weshalb Hausthemen oder Garten auf HausLandGarten ausgelagert wurden. Bei Mamahoch2 soll sich rein alles um Mama und Kinder drehen 😉

Tipp für Blogger: Überlege dir in welcher Richtung es gehen soll. Viele verschiedene Projekte und Kanäle führen nicht selten dazu, dass keines richtig betrieben wird. Finde die für dich besten Kanäle und legen dein Augenmerk darauf, was dir liegt und wo du dich wohlfühlst.

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Abschalten!

Zum Schluss unsere wichtigste Erkenntnis. Man kann sich im Blog verlieren, man kann sich im WWW verlieren, man kann sich bei Facebook verlieren. Für uns ist es sehr wichtig offen zu kommunizieren, uns Pausen zu gönnen und vor allem die Notbremse zu ziehen, wenn es zu viel wird – ein Blogger ist kein Superheld. Wenn wir zusammensitzen und besprechen, was in Zukunft ansteht, gehen wir immer wieder durch, ob wir noch jemanden ins Team holen oder welche Aufgaben wir runterfahren könnten. Wenn aus einem Blog ein Unternehmen wird, ist die Belastung groß. Selbst und ständig bekommen dann erst richtige Bedeutung. Es ist nicht so, dass wir 18 Uhr den PC ausmachen und sagen: Ich bin jetzt kein Blogger mehr. Man ist immer Blogger 24h am Tag. Man denkt ständig über Projekte nach, im Kopf surrt es und es ist wichtig Auszeiten zu nehmen und auch zu lernen diese bewusst zu genießen. Du wirst es merken, dass hier in den Ferienzeiten ein paar Beiträge weniger an den Start gehen und wir dann wahrscheinlich Zeit finden, etwas auszuspannen. Was viele nämlich nicht wissen: Neben Mamahoch2 gehen wir aus Sicherheitsgründen immer noch unserer Anstellung nach und haben beide ein Haus an der Backe 😉 und natürlich auch noch Kinder. Es ist also nicht möglich 24h für Leser dazu sein und das muss man auch gar nicht.

Unser Tipp an Blogger: Nimm dir bewusste „Offlinezeiten“ und beuge somit vor, dass du nicht in ein Burnout oder KREAtief (wie wir so schön sagen) fällst. Verlierst du erst einmal die Motivation, ist es schwer sich selbst wieder hochzuziehen. Auch sollte man im Ernstfall lieber alles hinschmeißen, als sich jeden Tag einen Beitrag als Ziel zu stecken und noch viel wichtiger: Gehe niemals mit dem Ziel heran reich zu werden. Unser Ziel war es zu keiner Zeit mit dem Bloggen Geld zu verdienen. Es kam einfach so, es ist auch schön, aber wenn es vorbei ist, dann ist das eben so! Mach dich nicht von Geld abhängig und nimm damit  den Druck raus. DAS ist der Grund, warum wir weiterhin unserer Anstellung nachgehen. 

Wir sind dann mal noch ein wenig feiern 😉 Morgen könnt ihr dann auch ein Stück vom Kuchen bekommen :-p

Sabrina & Bianca