Wie gut kann ich mich noch daran erinnern – schon als unser Sohn ein Jahr war ging es los – „Und, geht deiner schon auf Töpfchen?“, „Ist er denn schon trocken?“, „Machst du Töpfchentraining?“ „Wann willst du anfangen, ihm das trockenwerden beizubringen?“.

Ich muss ehrlich gestehen, dass mich solche Fragen ein wenig verwunderten. Ich guckte mir den kleinen Kerl an, der gerade so ein bisschen tapsig auf den eigenen Füßchen laufen konnte und fragte mich: „Muss er das denn schon können?“, „Soll ich ihn jetzt einfach immer auf den Topf setzen und irgendwann klappt es vielleicht?“  und überhaupt, wie soll das denn funktionieren? Hm, naja ich überlegte mir, dass es ja nicht schaden kann zumindest ein Töpfchen zu besorgen und bereitstehen zu haben, also bestellte ich eines im Internet. Schon als das Ding bei uns Einzug hielt, merkte ich, dass er einfach noch kein Interesse dafür hatte. Allenfalls der Teddy durfte mal darauf Platz nehmen. So vergingen Wochen und Monate und der Pott mutierte zum  ungeliebten Staubfänger.

Trocken werden für Mama-Anfänger Blog Foto
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Eines Tages bemekte ich, dass er Interesse für das große WC entwickelte. Die typische Frage war „Mama, makst du da?“.Aha, er realisierte also, dass man da was tut. Ein Fortschritt. Gut, also dachte ich mir, dass ich ja das Töpfchen mal aus der Ecke holen könnte und ihn da einfach mal draufsetze, um zu gucken was passiert. Er saß da guckte mich an, holte sich ein Buch oder ein Auto und saß und saß und saß….aber getan hat sich nie etwas.

Mein Gefühl sagte mir, dass es einfach für ihn nicht an der Zeit war. Er verstand das einfach noch nicht und er hatte auch noch gar keine bewusste Kontrolle darüber. Also wanderte das Töpfchen wieder in die Ecke. In der Zwischenzeit informierte ich mich im Internet und sprach das Thema im Kindergarten an. Klar, bei ihm in der Gruppe waren einige sicher schon trocken, aber er eben nicht. Die Erzieherin beruhigte mich und meinte, dass dafür erst eine Verknüpfung im Hirn geschaffen werden müsse und überhaupt sind Jungs meistens etwas später dran. Diese Aussage und auch meine Recherechen bestätigen mein Gefühl umso mehr und von da an beschlossen wir mit dem Thema trockenwerden ganz locker und ohne Zwang umzugehen. Unser Sohn würde schon wissen, wann es soweit ist und dann helfen wir ihm mit Lob und Freude.

Und genauso war es. Zum Geburtstag bekam er das Buch „Moritz Mopelpo braucht keine Windel mehr“ geschenkt und zudem durften wohl aus seiner Kitagruppe nun zwei Jungs ohne Windel in die Kita gehen. An einem schönen Sonntag, tönte es wie aus dem Nichts „Mama, P. lulu schnelllllllll“ und da war der Moment. Ich zückte das Töpfchen und mein kleines Kind wurde schlagartig für mich ein ganzes Stück größer. Wir lobten ihn, klatschten und sagten ihm, dass er nun wie der Moritz keine Windel mehr braucht.

Ich lies die darauf folgenden Tage gezielt die Windel weg (außer nachts und im Auto). Auch brachten wir ihn ohne Windel in die Kita und es dauerte keine 2 Wochen bis unser Kleiner trocken war, ganz ohne Training, ganz ohne Zwang, ganz ohne Druck und genau das ist es, was mich im Nachhinein so glücklich macht. Er hat es ganz alleine geschafft und ist in super kurzer Zeit trocken geworden.

Dieser Bericht schildert meine Erfahrungen. Natürlich hat jede Mutter ihre eigenen Ansichten und das ist auch richtig so! Für uns war es eben der richtige Weg das Kind selbst diesen Schritt gehen zu lassen und dann mit viel Lob zur Seite zu stehen und nicht mit sturem auf dem Topfsetzen die Trockenheit herbeizurufen.

Wie war das bei euch? Welche Methoden hattet ihr? Seit ihr auch für das Trockenwerden ohne Druck? Wie arbeiten bei euch die Kindergärten da mit? Wir hatten das Glück, dass diese unsere Ansichten voll und ganz teilten.

Liebe Grüße Sabrina