Heute möchte ich euch noch fix darüber berichten, wie ich meinen Bauchabdruck gemacht habe bzw. mein Mann und will so viele Details wie möglich auflisten, denn ich selbst habe ungefähr 10 Internetseiten durchsucht, bis ich alle Infos beisamen hatte.

Es geht hier rein darum, wie der Bauchabdruck mit Gips gemacht wird – das Gestalten wird hier nicht thematisiert!

Welche Materialien braucht man für den Abdruck und wie viel?

Im Internet kann man mittlerweile ganze Sets erwerben (die Preise liegen hier in einem Spielraum von 10 bis 100 €) oder man kauft sich alternativ alle Bestandteile einzeln zusammen.

Ich habe mich für ein Komplettset entschieden, das sogenannte Belly Kit bei Amazon und bin sehr zufrieden gewesen. Im Set enthalten sind Gipsbinden, Vaseline im Näpfchen und Handschuhe.

Wenn ihr euch selbst ein Set aussuchen wollt oder selbst zusammenstellt, solltet ihr folgendes besorgen und bereitlegen:

 

  • circa 9 Gipsbinden
  • Vaseline (das muss schön dick aufgetragen werden, also ruhig ein bisschen mehr)
  • Handschuhe, wer das Gematsche nicht an den Fingern mag
  • eine Schüssel mit lauwarmen Wasser
  • Unterlagen für die Gipsbinden und für den Fußboden (Wir haben blaue Säcke benutzt und für den Stuhl ein Saunahandtuch)
  • Schere
  • eine Person, die euch beim Auftragen hilft 😉 alleine geht das nicht meiner Meinung nach
Gipsabdruck Tutorial
 

Wann ist der beste Zeitpunkt für den Bauchabdruck?

Hier gibt es im Internet viele unterschiedliche Ansichten, aber ich habe mir dieses Mal gesagt – wenn dann richtig – also erst, wenn der Bauch richtig groß ist. Eigentlich rät man dazu den Abdruck zu machen, bevor sich der Bauch gesenkt hat, aber ich habe es etwas vor mir hergeschoben, sodass wir schlussendlich in der 38. SSW gelandet sind. Idealerweise macht man es meiner Meinung nach aber 36. oder 37. SSW – Der Bauch ist groß, das Kind in aller Regel noch nicht unterwegs und zudem ist der Bauch noch nicht abgesenkt. Es gibt auch viele Mädels in meinem Bekanntenkreis, die schon in der 32. oder 34. Woche den Abdruck gemacht haben und hinterher sich etwas ärgerten. Natürlich besteht auch die Option sicherheitshalber den ersten Abdruck eher zu machen und dann einen zweiten Abdruck am Ende der Schwangerschaft zu wagen.
Ich finde meinen Bauchabdruck übrigens trotz gesenkten Bauch wunderschön und dank meiner Position sieht man auch nichts davon, dass er „weit unten hängt“ 😉

Bauchabdruck im Sitzen, Liegen oder Stehen machen?

Auch hier gibt es wieder unterschiedliche Meinungen. Wenn man es aber mal logisch betrachtet – wir sind schwanger, oftmals auch schon sehr fortgeschritten und so ein Bauchabdruck dauert gute 30 Minuten mitunter auch länger. Mag man und kann man so lange wirklich stehen (das muss jeder selbst entscheiden)? Schafft man es überhaupt ruhig zu stehen? Ist auf dem Rücken liegen wirklich eine Alternative dazu?
Ich bin wie folgt an die Sache rangegangen: Auf einem normalen Stuhl sitzt man ja dann doch recht gequetscht – die Brüste liegen im schlimmsten Fall auf dem Bauch auf und alles wirkt so „gedrückt“. Zudem entsteht vlt. sogar eine unnatürliche Brustform, die dann hinterher nicht so toll aussieht (Brüste hängen seitlich aber z. B.). Also überlegte ich, wie man das machen könnte, damit man sozusagen halb sitzend den Bauchabdruck abformt. Der ideale Helfer war in diesem Fall Pöang von Ikea. Der Stuhl hat so eine tolle Form, dass man wirklich entspannt sitzt und der Körper gut darin liegt, um den Abdruck zu formen. Natürlich könnte man aber auch sich auf das Sofa legen oder einen Stuhl setzen und den Körper durch Kissen in eine passende Haltung bringen. Unschön sieht es meist aus, wenn man ganz rechtwinklig und aufrecht sitzt – da entsteht das genannte Stuhlbild mit den aufsitzenden Brüsten. Zudem fällt es dann schwerer an die untere Seite des Bauches zu gelangen.
Polstert auf jeden Fall gut aus, denn ihr müsst ein paar Minütchen möglichst ruhig halten können. Wer es sich noch zutraut so lange zu stehen, sollte es versuchen, denn dann ensteht mit großer Wahrscheinlichkeit ein natürlicher Abdruck. Eine unserer Leserinnen gab den Tipp das direkt in der Badewanne zu machen – prima Idee, denn so ist die „Sauerei“ gleich weggespült.
Gipsabdruck Tutorial1
 

Vorbereitung – wie fängt man an?

Es gibt mehrere Schritte bei der Vorbereitung! Zuerst sollte euer Platz, an dem der Gipsabdruck gemacht werden soll gut mit Folien oder Handtüchern ausgelegt werden.
Auf jeden Fall sollte eine Schüssel mit lauwarmen Wasser bereitstehen. Die Gipsbinden sollten ausgepackt sein und im besten Fall zugeschnitten. Damit ihr wisst, wie lang die Stücke sein sollt, braucht ihr diese nur an euren Körper halten und an der richtigen Stelle abschneiden.
Ihr braucht Binden die von links nach rechts über euren Bauch gehen. Ihr brauch Gipsbinden die von oberhalb eurer Brust nach unten bis zum Becken gehen und ihr braucht ein paar kürzere Abschnitte, die über eure Brüste gehen. Schneidet von jeder Länge mindestens 8 Streifen zu – sicher ist sicher.
Gipsabdruck Tutorial2
Ihr selbst bringt euch auch in Form. Cremt euch großflächig und dick mit Vaseline ein. Zieht am besten alles aus und lasst nur einen knappen Slip an, der keine dicken Ränder abzeichnet. Hüftschlüppis sind ideal. Solltet ihr hängende Brüste haben oder diese gerne etwas in „Position“ schieben wollen, dann nehmt Malerband oder anderen Klebestreifen und fixiert sie etwas (das sieht man dann nicht, wenn die Binden drüber liegen). Geht zudem nochmal auf das stille Örtchen, trinkt etwas und esst euch satt und macht es euch dann bequem.

Es geht los…

Es liegt nun im besten Fall alles vorbereitet da und ihr habt einen Partner oder Freundin, die die Gipsbinden aufbringen wird. Dazu wird ein Streifen genommen kurz durch das Wasser gezogen (nicht lange eintauchen, denn dann geht der Gips ab) und anschließend auf den Bauch aufgelegt.
Am besten ist es wenn ihr nach einem bestimmten Muster arbeitet. Bei mir haben wir zuerst einen Rahmen angelegt und dann verstärkt. Ihr legt also zuerst links und rechts einen Streifen neben der Brust nach unten. Dann legt ihr unten und oben jeweils einen Querstreifen, sodass ein Rahmen entsteht. Jetzt beginnt ihr die erste Schicht Querstreifen. Wir haben von oben nach unten gearbeitet. Manche arbeiten lieber von unten nach oben, da es oben dann nicht so lange eng sitzt – in meiner Schräglage war aber das atmen kein Problem.
Wenn ihr einmal den Bauch mit Querstreifen überzogen habt, verstärkt ihr zunächst die Brüste und vor allem die „Sollbruchstelle“ zwischen Bauch und Brüsten. Legt aber nie mehrere Schichten gleichzeitig aufeinander. Immer schön von oben nach unten oder links nach rechts.
Bei uns hat es sich bewährt, dass mein Mann die Gipsbinden auflegt und ich selbst sie verstreiche, sodass man das Gitter nicht mehr sieht. Ich habe dazu keine Handschuhe getragen – so lies es sich schön glatt ziehen. 
Nachdem die erste Lage aufgebracht wurde und die Brust verstärkt wurde, solltet ihr noch den Bauchnabel verstärken, da dort auch das Gips schnell nachgibt. Danach gehts mit Längsreihen weiter. Schneidet ruhig während des Eingipsen euch die Binden auf passende Länge. Zum Schluss haben wir bei meinem Abdruck den oberen Rand nochmal verstärkt. Dazu wurde eine Lage oben angelegt und nach innen umgeklappt – so entsteht der saubere Rand!

Wie viele Lagen braucht man?

Mein Bauch soll später bemalt und geschliffen werden. Deshalb war uns schon vorab klar, dass zwei Lagen zu wenig sein werden. Das wusste ich von Bianca, denn sie meinte, dass ihrer sehr dünn war. Mein Mann meinte wir machen mindestens 4 Schichten. Schlussendlich haben wir 8 von 9 Binden verbraucht und der Bauch ist wirklich schön stabil und durch mein fleißiges verstreichen auch sehr eben. Es gibt keine Stelle, die brüchig oder weich ist.
Als Tipp: Die Nippel und der Bauchnabel sollten besonders gut eingegipst werden, sowie natürlich die Sollbruchstelle und die Ränder, damit man ihn gut abheben kann.

Alle Schichten sind drauf, wie geht es weiter?

In aller Regel werdet ihr es beim Gipsen schon merken, dass sich der Abdruck an einigen Stellen löst. Trotzdem haben wir gewartet, bis die Oberfläche eindeutig fest war. Mein Mann hat dann durch „Abklopfen“ geprüft ob alles hart ist und den Abdruck dann vorsichtig angehoben. Danach bin ich aufgestanden und wir haben den Abdruck erstmal eine Stunde auf den Stuhl gestellt, auf dem ich saß.
Gipsabdruck Tutorial3
Nun liegt er seitdem auf einem Schrank und wird insgesamt 72 h aushärten, bevor ich ihn verpacke und an Anja verschicke (Dort könnt ihr dann die Bearbeitung mitverfolgen).
Beim Verschicken polstern wir mit Luftpolsterfolie und Zeitungspapier sowie Füllmaterial aus, sodass der Bauch nicht beschädigt wird. Zusätzlich werde ich einen Zettel auf das Paket kleben – in der Hoffnung, dass der Postmann es liest und vorsichtig damit umgeht 😉
So, das war meine Anleitung und ich hoffe, dass Einige von euch nun nicht ständig 10 Seiten durchsuchen müssen, um alle Infos beisammen zu haben. Gerne könnt ihr eure eigenen Tipps hier unter dem Post noch schreiben – das wäre prima: Ich füge sie dann auch gerne noch im Beitrag ein 😉