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Hallo ihr Lieben,

während Sabrina die erste Zeit mit dem kleinen neuen Erdenbürger genießt, haben wir uns schon im Vorfeld überlegt, eine Wochenserie zu starten! Dabei haben wir einige liebe Bloggerinnen gebeten etwas zum Thema „Die ersten Tage mit dem Baby“ zu schreiben.
Viel Spaß dabei und schaut euch auch unbedingt die Seiten der Bloggermamis an! Auch dort findet ihr ganz viele tolle Beiträge zum alltäglichen Mamidasein!

Sie berichtet von der Geburt ihrer Prinzessin.

„Wenn es langsam auf den errechneten ET zugeht, macht man sich ja schon 
so seine Sorgen und Gedanken. Was ist, wenn meine Fruchtblase mitten in 
meinem Lieblingsdrogeriemarkt platzt? Schäme ich mich dann zu Tode, 
bevor die kleine Maus kommt oder bleib ich ganz cool und frag erstmal 
nach Ersatzklamotten? Ist der Papi von der Arbeit rechtzeitig zu Hause, 
oder verpasst er die Geburt? Geht es am Tag los, oder in der Nacht? 
Klappt alles oder gibt es anstatt der normalen Geburt einen 
Kaiserschnitt? Zumindest dieser Gedanke hatte sich 4 Wochen vor dem 
errechneten ET von alleine erübrigt.
Da war ich nämlich zur Vorstellung im Krankenhaus und beim Ausfüllen der 
gefühlt 1000 Bögen tauchte in einem die Frage nach einem Herzfehler auf. 
Mein Hirn fing an zu ratter… Irgendetwas war da, als ich noch 
ziemlich klein war… Natürlich blieb meine Unsicherheit nicht verborgen 
und dem Gyn-Doc war es lieber, mich noch beim Kardiologen 
vorbeizuschicken, um sicher zu gehen, dass während der Geburt auch 
nichts passieren kann. Dass ich dann innerhalb von drei Tagen einen 
Termin bekommen habe, war schon ein kleines Wunder – zum Glück. Denn als 
ich dann Hochschwanger auf der Liege lag und mein Herz untersucht wurde, 
hatte ich schon so ein komisches Gefühl.
Der Arzt war echt nett und beruhigte mich, das bis jetzt alles bestens 
wäre, doch auf einmal runzelte er die Stirn. Tatsächlich, ich hatte 
einen Herzfehler, der leider nie weiter behandelt worden war und der 
mich bis jetzt aber auch nicht sonderlich einschränkte. Dann kam die 
Empfehlung einen Kaiserschnitt machen zu lassen, da die Gefahr bestünde, 
während der Geburt einen Schlaganfall oder eine Embolie durch das 
Pressen und den dadurch erhöhten Druck in den Gefäßen zu bekommen. Der 
Schreck saß ordentlich 🙁
Eigentlich hatten ich immer mit einer normalen Geburt gerechnet, denn 
die kleine Prinzessin lag schon ab der 28. Woche richtig herum und hat 
danach auch keine Anstalten gemacht, sich wieder zu drehen.
Wenigstens ein gutes hatte die ganze Situation:
Manche der Sorgen hatten sich von alleine erledigt. Der Papi weiß wann 
wir Termin haben, also kommt er auch nicht zu spät oder sitzt unter 
Umständen im Kino und ich erreiche ihn nicht, sondern er hat ab dem 
Termin Elternzeit. Bis dann muss das Kinderzimmer fertig sein und alles 
wichtige eingekauft sein, und irgendwie ist es schon ein tolles Gefühl, 
wenn man weiß, ab wann man seine kleine Maus in den Armen halten kann. 
Ach ja, die Sache mit der geplatzten Fruchtblase hatte sich damit ja 
auch in Luft aufgelöst und die Sorge am ungeeignetsten Ort „auszulaufen“ 
auch. Guter Plan – eigentlich – aber nicht mit der kleinen Prinzessin. 
Ziemlich genau 3 Wochen vor dem errechneten ET und 10 Tage vor dem 
geplanten Kaiserschnitt wurde es nachts auf einmal – sagen wir „feucht“. 
Wobei feucht wohl noch untertrieben ist…
 
Nicht nur ich war froh, dass ich beim großen „rumms“ im Bad auf Fliesen 
stand ^^
 
Also gut, was macht man Samstag auf Sonntag Nacht gegen 00:37 wenn 
gerade die Fruchtblase geplatzt ist? Genau, man ruft erst einmal im KH 
bei der Hebamme an. Dumm nur, wenn man die nicht erreicht. Dann also 
Plan B – duschen 😉
Während des Duschens klingelte dann das Telefon und die nette Hebamme 
hat zurück gerufen. Nachdem ich ihr erklärt hatte, dass ich gerade 
geduscht hatte und jetzt erst noch meine Haare gemacht werden müssten 
(nix was unwichtiger gewesen wäre) haben wir abgemacht, dass ich danach 
schnellstens ins Krankenhaus komme. Seltsamerweise fing mein Mann an, 
hektisch seine Tasche zu packen, da wir ein Familienzimmer wollten 
(meine Tasche war natürlich schon artig gepackt.).
Für mich war in dem Moment noch gar nicht klar, dass die kleine 
Prinzessin kommt, Kaiserschnitttermin hin oder her. Mit geplatzter 
Fruchtblase hatte sich das ja definitiv erledigt. Ich merkte nur, dass 
ich noch keine Wehen hatte und war so neben der Spur, dass ich dachte, 
wir fahren kurz ambulant im Krankenhaus vorbei und ich geh dann wieder 
entspannt nach Hause und hau mich in mein Bettchen, in dem ich an dem 
Abend gerade mal 5 Minuten gelegen hatte.
Mein Mann war überrascht, wie entspannt ich war, was eigentlich nie 
meine Art ist. Ich bin definitiv IMMER irgendwie angespannt…
Als ich dann endlich die Haare schön hatte gings rein ins Auto und ab 
ins Krankenhaus. Ich hatte eine wunderbare, entspannte Hebamme, die mir 
ziemlich schnell klar machte, dass ich bald Mami werden würde. Irgendwie 
ging das ganz schön schnell. Eigentlich war ich doch darauf eingestellt 
erst in 10 Tagen Mami zu werden?!
 
Und dann gingen die gemeinen Wehen los und binnen kurzer Zeit kamen sie 
im 5 Minuten Abstand. Die Überlegung, ob der Kaiserschnitt noch bis zum 
Sonntag Morgen warten könne hatte sich damit auch erledigt.
Dann kam ein übler Augenblick für mich: die PDA. Ich wollte NIE im Leben 
eine PDA, nicht weil ich so hart im Schmerzen aushalten bin, nein ich 
bin eine bekennende Memme. Aber vor der PDA hatte ich Angst, schon 
immer, ganauer gesagt seit dem Jahre 2000, als ich in meiner Ausbildung 
(ich bin Krankenschwester) einen Einsatz im OP hatte. Damals hatte ich 
beschlossen, nie bekomme ich eine PDA. Entweder ganz ohne oder mit 
Vollnarkose. Aber was macht man nicht alles für sein kleines Mäuschen, 
um das Risiko möglichst gering zu halten.
 
Der Anästhesist hat es auch wirklich gut gemacht und nach kürzester Zeit 
war ich schon so weit. Wobei ich das Gefühl wirklich eklig fand, meine 
Beine nicht mehr zu spüren.
 
Um 04:59 kam meine kleine Prinzessin Tausendschön auf die Welt – ein 
unvergesslicher und wunderbarer Moment, der durch nichts getoppt werden 
kann 🙂 Dass ich sie nicht gleich nach der Geburt heben und spüren 
konnte, hat mich schon etwas geschafft :-/ Aber ich bin überglücklich 
und dankbar, dass meine kleine Maus gesund ist und ich auch alles gut 
überstanden habe. Die PDA war auch in Ordnung, auch wenn mein Kreislauf 
drei mal wirklich böse im Keller war und der Anästhesist ganz schön zu 
kämpfen hatte.
Und ich bin nicht die Einzige, die von dieser Nacht eine Narbe behält. 
Ein Doktor und ein OP-Pfleger haben es geschafft, sich gegenseitig in 
die Finger zu schneiden – mit den kleinen Narben haben sie wohl für 
immer eine Erinnerung an meine Prinzessin ;-)“

Prinzessin Tausendschön Bild Baby