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Ich liebe meine Kinder – ich liebe sie so sehr, dass ich mein letztes Hemd geben würde.

Ich liebe sie so sehr, dass ich Elend in Kauf nehmen würde, um deren Leben zu schützen.
Ich liebe sie so sehr, dass ich alles tun würde, was in meiner Macht steht, um sie vor Unheil zu bewahren.

Doch ich weiß, dass ich irgendwann meine Kinder nicht mehr schützen kann, weil sie eigene Wege gehen werden.

Kritisch schlage ich derzeit die Schlagzeilen auf. Die Rede ist von Krieg, Hass, Geldgier, Schulden, Armut, Insolvenzen, Abhörungen, Bespitzelung, Betrug und vielen anderen Worten, die man als Mutter nicht gerne liest.
Ich sitze oft da und überlege mir „In welche Welt setzen wir unsere Kinder?“. „Ist es verantwortungslos?“ Schaut man sich allein die Rentenentwickung in unserem Staate an und das System, welches immer mehr kippt und Familien das Familie-Sein schwerer und schwerer macht, denke ich oft daran, wie es wohl meinen beiden Jungen gehen wird, wenn sie in unserem Alter sind. Liest man über die Entwicklung mit Russland, Ukraine und USA – wird man den Eindruck nicht los, dass dort das Fass langsam überläuft.
Und wenn ich ganz ehrlich bin: Ich habe Angst, was da auf sie zurollen mag.
Wird ein Krieg ausbrechen? Müssten Sie dann „ihr“ Land verteidigen?
Werden Sie genug Geld zum Leben haben? Wird ihr ganzes Leben aus Arbeiten bestehen, um sich grundlegenden Standard zu gönnen?
Wird Hass, Eifersucht, Betrug und Kriminalität die Welt regieren?
Werden die Menschen überhaupt „frei“ sein?
Ist Sozialstaat bis dahin nur noch ein Wort oder vielleicht ganz abgeschafft?

All diese Fragen kann ich gewiss heute nicht beantworten, doch ich sehe wie wir geradewegs in schwere Zeiten zusteuern. Wir, die Mütter und Väter sind zu wahren Duckmäusern geworden und strafen das Thema Politik mit Ignoranz – sei es, weil wir ohnehin keine Chance sehen, Beachtung geschenkt zu bekommen oder sei es, weil es uns nicht interessiert, nach dem Motto „Nach mir die Sintflut“. In Deutschland liegt ein großer Teil unseres Vermögens bei 0,6 % der Bevölkerung. Was sagt uns das? Wer diese Fakten richtig deutet, wird erkennen, dass schon bald die Mittelschicht nicht mehr vorhanden sein wird und wer glaubt bitte fest daran, dass ausgerechnet das eigene Kind zu den „Auserwählten“ gehören wird, dass sorglos mit Geld spielen kann? Es ist Zeit umzudenken und vorausschauend zu handeln!

Wir, als Eltern tragen einen erheblichen Anteil dazu bei gewissen Dinge zu verhindern bzw. ändern und unsere Kinder aufzuklären, auch über Dinge die in unserer Vergangenheit geschehen sind – es darf nicht in Vergessenheit geraten. Genauso wichtig ist es Liebe zu schenken, aufzuzeigen, dass Geld eben nicht alles ist, zu lehren, dass miteinander reden oft der Schlüssel ist und zu vermitteln, dass Geben nicht weh tut.

Und wenn wir uns als Mütter und Väter über eines sicher sein können, dann ist es der Fakt, dass wir den Grundstein für die Zukunft unserer Kinder selbst legen, denn unsere Kinder werden einst dieses „Welterbe“ antreten und damit umgehen (müssen) – ob sie wollen oder nicht. Ganz ehrlich? Ich möchte mir später nicht den Schuh anziehen und dabei zusehen, wie es meinen Kindern an allem fehlt, nur weil ich nicht den Mut hatte laut zu werden und Dinge öffentlich anzusprechen.
Wo seht ihr unsere Welt in 20 Jahren?