Wisst ihr was mich gerade so beschäftigt? Wenn ich meine beiden Söhne vergleiche, sind sie sich schon sehr ähnlich, doch entwickeln sie sich total verschieden. Das mag jetzt etwas hohl dahergesagt klingen und sicherlich werden manche von euch jetzt schmunzeln uns sagen: „Na, was hat sie denn gedacht?“, aber so selbstverständlich scheint meine Ansicht gar nicht.
Ich merke es oft bei Erstlingsmamas, ach ehrlich gesagt war ich selbst auch so. Das Kind kann etwas nicht, vielleicht ist es das „Auf-den-Bauch-Drehen“ oder das Gehen oder eben die ersten Schritte, die ein gleichaltriges Kind schon kann und plötzlich ist man verunsichert. Im schlimmsten Fall ist man sogar etwas traurig darüber oder macht sich ernsthafte Sorgen.
Das zweite Kind macht Buddha aus dir!
Seitdem der Kleine da ist, bin ich da wesentlich gelassener. Beobachtet man Kinder nämlich etwas, merkt man, dass sie sich einfach auf unterschiedliche Sachen zuerst konzentrieren. Mein Kleiner ist der Draufgängertyp: Krabbeln und Sitzen mit knapp 6 Monaten, Stehen mit 8 Monaten, die ersten Schritte jetzt mit knapp 10 Monaten – es kann nicht schnell genug gehen. Der Große war daran gar nicht so interessiert. Es dauerte einige Zeit bis er sich überhaupt das erste Mal drehte. Ich weiß noch, wie damals die Babys meiner Mamigruppe schon die (für mich) schwierigsten Babyübungen mit Note 1A absolvierten und mein Baby lag da wie ein Käfer auf dem Rücken. Es dauerte etwas, bis ich erkannte, dass er einfach an anderen Dingen interessiert war und deshalb auch nicht mit einem Jahr lief oder warum er erst mit 10 Monaten richtig saß und auch erst dann krabbelte. Er war feinmotorisch ein echter Friemler – ist es heute noch, beobachtet gerne, testet aus, schlüpft gerne in Rollen, hat eine gute Gabe sich in andere hineinzuversetzen und er sprach recht früh schon sehr gut.
Dieses Beispiel unterschiedlicher Kindesentwicklungen lässt sich nicht nur anhand meiner Kinder so gut erläutern. Wenn ich an Biancas Motte denke, fällt mir sofort ein: „Wie T.“. Sie ist genauso fix in allem, möchte alles machen und können und hat dafür vielleicht nicht so die Geduld und das Interesse für feinmotorische Dinge.
Und jetzt kommts…
Was ich euch mit meinem kleinen Beispiel eigentlich sagen möchte und das vor allem all den Schwangeren und Erstmamis da draußen: Macht euch nicht verrückt, wenn eure Kinder sich etwas langsamer bestimmte Eigenschaften aneignen – dafür können sie andere Sachen umso stärker und diese Kleinigkeit wird euch das ganze Leben hinweg begleiten: Der eine kann Mathe, der andere Deutsch, der eine ist sportlich, der andere kann nicht mal ein Rad schlagen (ich). Wir können es nicht beeinflussen, aber wir haben als Eltern die Chance die Stärken unserer Kinder zu erkennen und zu fördern und genauso können wir die Schwächen sehen und dort unter die Arme greifen.
Und das Allerwichtigste überhaupt ist wahrscheinlich, dass man seinem Kind einfach Zeit gibt und nicht versucht irgendetwas zu erzwingen.
So und jetzt raus mit der Sprache? Habt ihr Spätzünder oder Frühstarter zu Hause?
Sabrina
Ich habe ein Buddha-Kind! Es ist super gelassen und genießt seine Entwicklungsschritte in vollen Zügen. Freies Sitzen mit ca. 10 Monaten, Krabbeln mit ca. 12 Monaten, hochziehen und stehen mit ca. 18 Monaten. Mit ca. 20 Monaten Treppen steigend krabbeln und an den Händen laufen, mit 24 Monaten freies Stehen. Feinmotorik war schon von Anfang an super. Sprechen wird aufgrund von drei Sprachen wahrscheinlich erst kurz vor der U7a gestartet, aber man kann ja auch anders zeigen, was man will ohne viele Worte und Geschrei. 🙂 Ansonsten meistens super ausgeglichen (wenn was nicht gleich so läuft, wendet man sich eben anderen Dingen zu), aufgeweckt und interessiert an allen neuen Dingen, die präsentiert werden oder die es zu entdecken gilt.
Hallo,
Oh je, jetzt laeuft er… 14 Monate wartet man auf die ersten Schritte, und jetzt, da sie gemacht sind scheint es kein Halten mehr zu geben, und ich blicke fast ein wenig wehmuetig auf die Zeit des Krabbelns zurueck, in der noch so Vieles, vor kleinen Patschehaendchen sicher war, und es jetzt nicht mehr ist…. Auch sprachlich geht es rund, und es wird mittlerweile im rasanten Tempo gelernt. Mein Kleiner waechst zweisprachig auf, und versteht beide Sprachen gleich gut, wobei er dem Deutschen im Moment den Vorzug gibt.
Es bleibt weiterhin spannend….
;O) ;O)
Ein toller Bericht!!
Ich wuerde sagen, ich habe einen Mittelzuender zu Hause! Mittlerweile ist Leo ja schon fast 4 1/2.
Damals rollte er sich relativ schnell und robbte sich durch die Gegend, vom Krabbeln wollte er nie etwas wissen, durch Zufall fanden wir damals in der Krippe heraus, dass er mit ungefaehr 11 Monaten angefangen hatte ein bisschen zu krabbeln, eine Woche nach seinem ersten Geburtstag lief er dann! :O)
Und geredet und geplappert, hat er schon immer viel.
Was ich gemerkt habe, Leo wollte immer sehr schnell alles alleine machen und lernen und erforschen und seine Aufmerksamkeit und Ausdauer hat darunter immer etwas gelitten…sprich… die Erzieherinnen noergelten andauernd, dass er nicht konzentriert genug sei und oft tausend Dinge auf einmal machen wolle….
Ich sehe es, so wie du…. alle Kinder sind verschieden und jeder waechst ganz individuell auf und lernt in verschiedenen Tempos.
Uebrigens hoert das Vergleichen ja leider nie auf… letztes Jahr beim „Schwimmunterricht“ duerfte ich mir anhoeren: „Was, Leo benutzt noch Schwimmfluegel…!“ – Das war Leo DREI Jahre alt… unglaublich… ich habe erst in der dritten Klasse schwimmen gelernt!!!
;O) ;O)
Viele Gruesse aus Italien
Dominique
Meine beiden sind auch total verschieden, aber doch irgendwie beide recht fix. Die Große ist bei allen „intelektuellen“ Dingen schneller, also Sprechen, Verstehen usw. Der Kleine dagegen ist der absolute Motoriker. Er war mit Drehen, Krabbeln, Laufen usw. wesentlich früher dran als seine Schwester. Dafür mag er noch nicht reden, bzw. fängt er jetzt mit 1 1/2 so gaaaanz langsam an mit einzelnen Wörtern. Da war die Große wesentlich schneller. Ich denke, es sind beide keine Spätzünder, aber man merkt schon die Schwerpunkte. Ich bin gespannt, wie sich das weiterentwickelt und ob das sich irgendwann mal (viel viel später) auch bei der Berufswahl bemerkbar macht.
Das klingt auch total nach mir. Bei meiner Tochter war ich so vorsichtig und verunsichert und allem und jetzt bei mein Sohn bin ich viel relaxter. Meiner Tochter hat mit anfang des 9 monats die ersten Schritte gewagt und ende des 9 monats konnte sie laufen. Mein Sohn genau das gleiche nur 1 Monat später.
Das Problem ist wenn man eine Erstlingsmama ist weiß man nicht wie man mit bestimmten sachen umgehen soll bzw wie das alles langläuft. Aber spätestens beim zweiten ist man viel entspannter.
Wir haben jetzt unsere ersten schuhe gekauft von Bären-Schuhe Stiefel die sind super. Eine total weiche sohle aber trotzdem fester halt. Aber deine Schuhe für den Kleinen sehen auch toll aus.
Meine Maus is wohl auch eher ein Frühstarter, mit 6 monaten Sitzen, Krabbeln und gleichzeitiges hochziehen und um Tische gehen, mit knapp 9 Monaten Stehen und mit 9 1/2 Laufen, und ungefähr zur gleichen Zeit die ersten zwei Wörter, nicht etwa Mama oder Papa, sondern Ball und Bitte.
Nun ist sie 13 1/2 Monate alt und spricht, an die 30 Wörter und kombiniert manche auch in 2 Wortsätzen, aber noch nicht immer.
Sie is von Anfang an sehr aufnahmegierig und hat eine recht hohe Auffassungsgabe… Ich kann nicht sagen das sie hibbelig ist oder motorisch extrem agil, seit dem Sie Laufen kann sind Bücher ihre liebste Beschäftigung und sie kann ewig allein in ihrem Zimmer sitzen und ihr Bücherregal rauf und runter angucken.
Durch meine Arbeit weiß ich, dass das das überhaupt nicht dem Durchschnitt entspricht, und einer Seits macht es neugierig auf die Zukunft, anderer Seits kann es einen Angst machen. Denn sie is halt auch ein extremer Sturkopf und kann auch sehr durchtrieben sein/wirken.
Unsere Grösse (2,5 Jahre) ist ein motorischer Spätzünder, hat das Krabbeln völlig übersprungen, läuft seit ihrem ersten Geburtstag und redet seitdem auch – ohne Unterlass. Sie ist eine gute Beobachterin und ist überraschend lösungsorientiert, kognitiv und vor allem sprachlich so fit, dass sie mir manchmal Angst macht. Wir diskutieren jetzt schon, wie soll das erst mal werden, wenn sie zum Pubertier wird?!
Der kleine Bruder (4 Monate) ist viel wendiger, lauter und agiler als die Schwester es mit weit über nem halben Jahr war. Er ist unglaublich neugierig, wach, will alles immer genau sehen und am liebsten mitten im Trubel sein und quietscht jetzt schon in einer Tour.
Froh bin ich über dieses gemischte Doppel, um gleich diesem „Aber dein Geschwister konnte XY schon viel früher, besser,….“.
Mein Zwerg ist auch ein Frühstarter. Mit 6 Monaten saß und krabbelte er, mit 7 Monaten stand er plötzlich vor mir. Er ist erst 10 Monate geworden und läuft mit seinem Wagen hin und her und benutzt ihn als Kletterhilfe, um aufs Sofa zu kommen oder Sachen vom Fensterbrett zu fischen. Nix ist sicher =)
Beim Babyschwimmen ist er auch ganz wild. Er klettert allein raus und spring rein…
du sprichst mir aus der Seele und ich sollte mich viel öfter daran halten: „…nicht verrückt machen!“. Mein kleiner ist 9 1/2 Monate alt und ist ein absoluter Frühstarter…er läuft schon jetzt an einer Hand recht sicher und will nichts anderes mehr, als stehen (komplett frei stehen übt er unermüdlich) und laufen (in seinem Bettchen und an allen Möbeln die ihn in die Quere kommen). Ich finde es ganz arg schlimm, das ganz oft eine Art Konkurrenz herrscht, wer schöner, schneller, größer etc. ist. Jeder Mensch ist individuell und entwickelt sich auch so.
Viele Grüße