*Dieser Beitrag sollte nur von gefestigten Damen mit Humor gelesen werden*

Es gibt Dinge, die hätten sich aus Sicht unseres pubertären ichs früher völlig uncool angefühlt. Wir hätten unser heutiges ich ausgelacht und wahrscheinlich getuschelt: „Guck mal die Alte da vorne“. Wir haben uns vielleicht sogar für manche Mütter fremdgeschämt und gefragt, wie man eines Tages so werden kann. Das haben wir uns so lange gefragt und so lange darüber gelacht, bis wir selbst Kinder bekommen haben und somit den Wechsel vom Dasein des unbefangenen Lebens hin zum täglichen Abenteuer Kind vollzogen haben. Die Verwandlung brachte Fakten und Umstände mit sich, die sich deutlich vom Teenieleben abgrenzen. Heute nehmen wir euch mit auf eine kleine Reise über 10 Dinge, die uns merken lassen, dass wir einfach keine Teenies mehr sind, sondern vielmehr die Wesen die wir früher mit „Guck mal die Alte da vorne“ betitelt hätten.

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1. Du gehst durch die Straßen und verstehst Teenager nicht mehr…

Früher war man verdammt cool. Man saß im Park und unterhielt sich darüber wie „krass“ die Welt so ist. Hatte man Durchfall so berichtete man seinen Freunden nicht so: „Ich war nicht in der Schule, weil ich an einem Magen-Darm-Infekt erkrankt war“. Sondern in etwa so „Boah alter, ich hatte übelst krassen Spritzpups – da war nix mit pauken“ Aber heute meine Damen (und Herren – wegen der Gleichberechtigung) da versteht man als Mutter nur noch Bahnhof. Geht man heute durch die Straßen und trifft auf Jugendliche, dann klingt das so: „LOL Mudda, da vorne volle bambus, Earthporn soweit das Auge reicht…„. Der Gegenüber antworte dann folgendes: „Voll. YOLO!“. Aha! Also äh ja. Wir stellen also fest, dass es Jugendsprache schon immer gab, wir diese Geheimsprache einst verstanden haben und mit dem Durchtritt zum Muttersein einfach raus waren. Man versteht weder, was die Kids da sprechen, noch findet man diese Art der Unterhaltung toll oder angemessen – nein, man bedauert es sogar ein wenig, dass die armen Pubertiere keine verständlichen Sätze ausdrücken können. An dieser Stelle unseren größten Respekt an all die Eltern unter euch, die wisssen, was „Yolo“ und Co. bedeutet.

 

2. Du schaust gerne Sandmann und schläfst dabei ein.

Früher warst du nicht zu stoppen. Eine Party jagte die Nächste und das Leben fing 22:00 Uhr erst so richtig an. Dann war die beste Zeit, um ordentlich abzutanzen, sich mit Freunden zu treffen oder einfach zu feiern. Heute sieht das ein wenig anders aus. Es ist 19:30 Uhr und damit deine Bettgehzeit. Aber halt! Vorher darfst du dir natürlich noch deine tägliche Soap mit den Kids gönnen. Es wird das Tablet gezückt oder auch der TV angemacht und es gibt eine köstliche neue Folge Sandmännchen. Wenn dir das noch nicht reicht, wird dich sicherlich Yakari, Biene Maja oder ein Drache Kokosnuss Hörspiel zuckersüß in das Land der Träume begleiten. So richtig Mutter bist du dann, wenn du es sogar noch vor deinem Kind schaffst einzuschlafen und dieses dich sanft mit den Worten weckt: „Mama, der Sandmann ist jetzt vorbei. Wir können ins Bett gehen.“

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3. Sie machen Party – Du rufst die Polizei.

Du blickst aus dem Fenster und hörst, wie diese pubertären Halbstarken vor deiner Wohnung Straßenparty feiern. Früher wärst du zu deinen Eltern gerannt und hättest zu deiner Mutter gesagt: „Schau mal, übelst krass! Darf ich runter?“. Heute ist alles anders. Du kannst von diesem ohrenbetäubenden Lärm, welchen man heute Musik nennt, nicht schlafen. Du gehst runter an den Kühlschrank. Früher hättest du zur Flasche Sekt gegriffen, heute greifst du zur Milch. Nach 5 Minuten Wartezeit kontrollierst du, ob die Kinder bereits wach sind und bemerkst, dass sie bereits unruhig schlafen. Dich überkommt Panik gleich schreienden Kindern ausgesetzt zu sein. Du rupfst das Fenster auf und brüllst: „Ruhe da draußen, sonst hole ich die Polizei. Hier schlafen Kinder!“ Die Antwort ist zerschmetternd. Sie lachen dich aus und rufen nach oben: „Alte, was bist du für ein Alpha Kevin? Wir wollen doch nur bisschen rumoxidieren!“ Du verstehst zwar kein Wort, aber explodierst innerlich, greifst zum Hörer und rufst die Polizei. Diese kümmert sich nun um die Pubertiere. Was dir bleibt, sind zwei wache Kinder, wenig Schlaf und das Gefühl den Tag darauf Augenringe überschminken zu müssen.

4. Ein Sekt reicht aus, um dich vollkommen betrunken zu machen.

Du erinnerst dich noch gut an deinen 18. Geburtstag. Damals hast du Schnaps mit deinen Freunden getrunken. Es war eine lustige Party. Allgemein waren früher die Partys viel schöner, lockerer und lustiger – alles war so ungezwungen. Selbst nach 3 Gläsern Sekt warst du total klar und hast die Selbstbeherrschung nie verloren. Heute: Es ist Weihnachten und damit kannst du dir auch mal ein Gläschen Sekt oder Wein gönnen. Auf dem Weihnachtsmarkt wäre auch ein Glühwein erlaubt. Erschrocken stellst du fest, dass ein Glas reicht, um deine Gehirnzellen zu Brei verschmelzen zu lassen und es dir schwer fällt einen Fuß vor den anderen zu setzen. Dir wird warm und du bist froh, dass sich dein Kinderwagen vor dir befindet, der dir das Laufen erleichtert und dir eine hilfreiche Stütze bietet. Jetzt hast du fast den Rentnerpunkt erreicht: Du benötigst eine Gehilfe. Am nächsten Morgen wachst du mit Kater auf und weißt, dass die Zeit für Alkohol definitiv vorbei ist.

 

5. Deine Handtasche gleicht einem Drogeriemarkt.

Früher hattest du gefühlte 20 Handtaschen, welche fein säuberlich nach Farbe sortiert in deinem Schlafzimmer hingen. Heute besitzt du eine einzige Handtasche. Die Restlichen wurden bei Ebay für Kleinstbeträge versteigert. Dennoch ist deine einzige Handtasche dein Lebensretter. Sie beherbergt neben Feuchttüchern, einer Ersatzwindel, ein paar Matchboxautos und dem Notnuckel auch Gummitiere. Sie ist in der Lage einen Drogeriemarkt zu ersetzen, wenn Gefahr droht. Der Preis, den du dafür zahlen musstest ist hoch, denn Schminke sucht man nun in deiner Tasche genauso vergeblich, wie Nagelfeile oder ein paar gut sortierte Kaugummis.

 

6. Du beschämst deine kleine Schwester, weil du Tierlaute von dir gibst.

Deine Schwester findet dich „obermegapeinlich“. Sie findet es höchst beschämend, wenn du mit deinem Baby sprichst und ihm vollführst, wie eine Ente watschelt und dazu laut „gak-gak-gak“ rufst, während sie mit dir durch die Stadt läufst. Spätestens als ihr beim Tier Affe angekommen seid und du dir am Kopf kratzt und laute Affengeräusche nachmachst, wechselt sie die Straßenseite. Seitdem musst du dir es gefallen lassen, dass sie dich bei ihren Freundinnen „Unser Charly“ nennt und sie sich gemeinsam über dich lustig machen.

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7. Deine Lieblingsplaylist besteht aus Kinderliedern.

Es ist passiert. Nun wirst du alt. Die Musik, die du als cool und schön erachtest, zählt zu den Klassikern. Früher wurden deine geliebten Bands auf den angesagtesten Radiosendern rauf und runter gespielt. Heute erschrickst du, als du sie durch Zufall auf Radio Euroherz wieder entdeckst. Als dir bewusst wird, wie alt die Backstreet Boys geworden sind und das die meisten deiner Teeniestars nun schon Ende 30 oder gar 40 sind, wird dir flau im Magen. Doch als Mutter ist nicht einmal das dein Problem, denn deine Spotify-Playlist besteht zu 99 Prozent ohnehin nur aus Kinderliedern. Es ist für dich inzwischen so normal, dass dir noch nicht einmal auffällt, dass du alleine im Auto sitzt, die Scheiben heruntergelassen hast und vollen Halses mitsingst: „Wer hat die Kokosnuss, wer hat die Kokosnuss, wer hat die Kokosnuss geklaut?“

 

8. Sturmfrei = Schlafen

Früher bedeutete sturmfrei für dich ungehemmt lange wach zu bleiben, seinen heimlichen Freund einzuladen, eine Party zu veranstalten, die Küche der Mutter zu ruinieren. Heute bedeutet sturmfrei für dich: schlafen, schlafen, schlafen und dabei ist nicht das miteinander mit Partner gemeint. Wenn es die Zeit zulässt, wendest du dich noch dem Haushalt und schenkst dir als Highlight einen warmen Kaffee, der nicht in der Mikrowelle erhitzt wurde.

 

9. fettige Haare und Augenringe machen dir keine Angst mehr

Früher warst du Stilikone, heute bist du froh, wenn du morgens die Zeit findest etwas Make-Up aufzutragen, um die Spuren der Nacht verwischen zu können. Es ist dir nicht mehr wichtig jeden Tag neue Sachen zu tragen, ein Fleck auf dem Oberteil löst bei dir Gleichgültigkeit aus und du hast auch nicht die Zeit dich morgens ausgedehnt zu frisieren. Bei fettigen Haaren greifst du fix zum Trockenshampoo und startest in den Tag.

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10. Du isst das, was du früher in die Mülltonne geworfen hättest

Dein Kind hat etwas angebissen und auf den Boden geworfen und was machst du? Du hebst es auf, pustest und steckst es dir in den Mund. Du zeigst keine Scheu vor angesabberten Lebensmitteln. Du bist genügsam und bist zudem froh, überhaupt etwas vom Essen abbekommen zu haben. Für dich ist es schon das Non-Plus-Ultra überhaupt einmal in Ruhe essen zu können. Früher hättest du wahrscheinlich gewürgt. Beim Anblick solcher Mütter hättest du die Augen verdreht und ein lautes „wie ekelhaft!“ ausgerufen. Heute siehst du das ganz locker und lässt dir den Keks inkl. Dreckkrümeln vom Boden genüsslich schmecken.

Liebe Mamas, dieser Beitrag ist ironisch, sarkastisch und teilweise überzogen. Bitte nehmt es nicht zu ernst und bezieht es nicht zu sehr auf euch selbst. Es ist normal, dass man sich verändert und wenn man ein Kind hat, verschieben sich einfach ganze Welten. Man wird pragmatischer, in manchen Dingen auch einfach ein wenig einfacher und genügsamer und doch ist es etwas ganz wunderbares Mutter zu sein und das, obwohl Teenies über uns oftmals lächeln. Dabei sollten wir natürlich nicht vergessen, dass wir einst selbst jung waren und die Welt vollkommen anders wahrgenommen haben.

Woran merkt ihr, dass die Teeniezeit weit hinter euch liegt?

 

Sabrina