Das Leben mit Kindern ist toll und aufregend. Leider ist es oft so, dass man dabei eines vergisst: Sich selbst. Steffi ist sogenannte Familiencoacherin bei Emmali Coaching und setzt sich heute bei uns mit dem Thema Freizeit für Mamis auseinander und darüber, wie man diese am besten umsetzt…

Mamaauszeit Genießen und Entspannen

 

Mama zu sein ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl, aber auch eine große Verantwortung. Man will alles richtig machen, zeigen, dass man eine gute Mama ist; und trotzdem, oder besser gesagt, genau deswegen gibt es diese Phasen in denen man sich ausgelaugt, gestresst und genervt fühlt.

Ich selbst habe 3 wundervolle Töchter, alle 3 werden zutiefst geliebt, waren gewünscht und ich bin unglaublich froh sie in meinem Leben zu haben. Doch es gab auch oft genug Zeiten, in denen ich das Gefühl hatte fremdbestimmt zu sein; alles und jeder will saugt Energie…Haushalt, Arbeit, Hausaufgaben, kochen, wickeln …Alltag eben.

Aus meinen Beratungsgesprächen mit Müttern und auch aus meinem Freundeskreis weiß ich, dass es vielen ähnlich geht…nicht ständig, aber phasenweise. Dabei sind in den seltensten Fällen die Kinder oder der Partner Auslöser für dieses ungute Überforderungsgefühl, doch genau die müssen damit klar kommen, wenn uns Müttern der Kragen platzt oder wir energielos und ausgelaugt sind.

Schuld an dem ganzen Dilemma ist oft „nur“ ein falsch verstandenes Mamabild. Wir wollen alles alleine hinbekommen, am Besten glücklich und lächelnd; doch das klappt in den seltensten Fällen und Perfektion ist im Familienleben keine erstrebenswerte Option.

 

Aber warum fällt es uns dann so schwer loszulassen, abzugeben, zu entspannen und uns eine Pause zu gönnen?

Tja, da gibt es diese lieben Glaubenssätze, die man irgendwann im Laufe seines Lebens übernommen hat und die einem ganz leise ein schlechtes Gewissen einreden. Vielleicht kennst du ja einen der folgenden:

„Ich bin doch nur Hausfrau, da stehen mir doch keine Pausen zu.“

Ja klar. Das bisschen Haushalt, Kinderbetreuung, Einkaufen und Organisieren macht sich ja auch alles von allein.

„Ich arbeite sowieso schon den ganzen Tag, da muss ich die Zeit zuhause nutzen und uneingeschränkt für die Familie da sein.“

Auch hier gilt: Qualität ist besser als Quantität. Gestresst, k.o. und ungeduldig mit den Kindern zu spielen oder nur mit einem halben Ohr zuzuhören, ist für beide Seiten nicht sehr schön.

„Ganz ehrlich, ich hab wirklich keine Zeit für Pausen.“

Tja, Zeit hat im stressigen Alltag niemand; aber Zeit kann und muss man sich bewusst nehmen. Das geht. Du kennst doch sicher den Spruch „Die Arbeit läuft dir nicht davon, wenn du deinem Kind einen Regenbogen zeigst. Aber der Regenbogen wartet nicht, bis du mit der Arbeit fertig bist.“

„Eine gute Mutter opfert sich für ihre Kinder auf.“

Will man seinen Kindern wirklich diese Rolle vorleben? Also ich nicht…Aufopferung darf man nicht mit Liebe gleichsetzen.

Aber wie und vor allem wann nimmt man sich Zeit für eine Pause?

Auszeiten müssen nicht gleich ein Urlaub von der Familie sein. Von mehrmals täglich 10-15 Minuten bis zu 1 Stunde am Stück ist alles richtig. Es muss zu deinem Leben, deiner Familie und vor allem zu dir passen.

 

3 wichtige Bausteine möchte ich dir hier als Anreiz mitgeben:

 

1. Planen und fest in den Alltag integrieren

Du bist den ganzen Tag als Hausfrau und Mutter zuhause?

Dann bedenke bitte, dass Wäsche machen oder bügeln während das Baby schläft keine Pause ist. Schaff dir 10-15 Minuten Pause mehrmals über den Tag verteilt. Nutz dazu auch die Zeiten in denen dein Kind schläft, Hausaufgaben macht oder seine Lieblingsserie schaut. Tu etwas, dass dich entspannt, lass dir die Sonne ins Gesicht scheinen, trink deinen Lieblingstee oder starre einfach ins Leere.

Du bist berufstätig?

Dann plane doch nach Feierabend erst einmal 30 Minuten nur für dich ein, bevor du zur Kita fährst oder kochst. Nimm ein schönes Bad, meditiere oder geh eine Runde spazieren. Dadurch schaffst du dir einen ruhigen Übergang von Beruf zu Familie und kommst nicht gehetzt bei deinen Kindern an.

 

2. Schaff dir Freiräume und gönn dir was

1-2 Mal pro Monat solltest du dir ein richtiges Highlight setzen…und zwar nur für dich. Geh mit deiner besten Freundin einen Kaffee trinken oder ins Kino, gönn dir einen Friseurbesuch oder eine Maniküre. Was immer dir gefällt, gut tut und dich durchatmen lässt, mach es und zwar wirklich regelmäßig, mindestens 1 Mal im Monat.

Vorfreude ist eine tolle Sache und reduziert deinen gefühlten Stresspegel. Probier´s aus!

3. Pfleg deine Partnerschaft

Im Alltag des Eltern-Seins vergisst man leider viel zu oft, dass man auch noch Paar ist und leider bleibt für Zweisamkeit wenig Platz.

Umso wichtiger ist es deshalb sich diese Zeit zu zweit bewusst zu nehmen. Vielleicht hast du das Glück Großeltern in der Nähe zu haben, die gerne babysitten oder ihr engagiert einen Babysitter. Egal wie, nehmt euch regelmäßig einen Abend frei, geht ins Kino, zum Essen oder ins Spa. Du wirst sehen wie viel mehr Nähe das schafft und wie es auch euren Alltag entspannt. Denn durch gemeinsame Unternehmungen als Paar geht ihr auch im Alltag unbewusst wieder liebevoller miteinander um.

Und falls du keinen Partner hast und alleinerziehend bist, dann nimm dir trotzdem die Zeit und mach dir einen schönen Abend mit deinen Freundinnen oder geh deinem Hobby nach.

All diese kleinen Pausen tun dir gut, sie entzerren stressige Phasen im Alltag und du bleibst ausgeglichener; das wiederum wirkt sich positiv auf dein Familienleben und deine Mutter-Kind-Beziehung aus. Indem du auf dich achtest und dir rechtzeitig eine Pause gönnst, vernachlässigst du weder deine Kinder noch bist du eine schlechte Mutter.

Auch wenn du die Tipps nicht eins zu eins umsetzen kannst, sei kreativ und passe die Vorschläge an deinen Alltag an. Ich hoffe sehr, dass ich dich mit dem Artikel ermutigen konnte dir immer wieder eine kurze Pause zu gönnen…ganz ohne schlechtes Gewissen. Und wenn du noch nicht ganz überzeugt bist, nehmen dir vielleicht meine Argumente zum Thema „Warum du unbedingt egoistisch sein solltest…“ die letzten Bedenken.

Vielen Dank für´s Lesen und viel Spaß beim Pausen planen wünscht dir

Steffi

 

Wir danken Steffi für die tollen Tipps und werden selbst auch noch einiges davon umsetzen.

Wie ist es bei dir? Nimmst du dir bewusst Pausen und Freiräume für dich? Bezieht ihr Verwandte und Bekannte mit ein, um auch mal nicht Eltern zu sein? Wir sind sehr gespannt auf deinen Kommentar.