Vor rund 6 Jahren wurde ich zum ersten Mal Mutter und war mit den einprallenden Ratschlägen und Informationen kurz gesagt überfordert. In meinem Kopf loderte eine Aufforderung an mich selbst: „Pass auf, dass dem Baby nichts passiert.“ Ich hörte nicht auf mich oder mein Gefühl, denn ich hatte Angst, dass meinem Baby etwas passieren könnte durch meine Unachtsamkeit. Zu gern hätte ich den Knirps damals mit ins Bett genommen. Abends schrie er sich oft in den Schlaf, aber ich war so verunsichert, dass ich mir es nicht traute. Er lag gerne auf der Seite, aber ich drehte ihn immer zurück auf den Rücken – zu groß war die Angst vorm plötzlichen Kindstod und die Angst, dass dem Baby im Bett etwas zustoßen könnte.

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Heute bin ich eine wesentlich ruhigere und entspanntere Dreifachmama. Meine Kleine in ein eigenes Bett oder gar in ein anderes Zimmer zu legen, wäre heute für mich unvorstellbar. Sie fordert ihre Bedürfnisse recht lautstark ein und wenn sie eines möchte, dann nachts bei mir schlafen. Ich frage mich oft, warum ich es früher dem Großen verwehrt habe. Wahrscheinlich habe ich aber einfach in dem Moment mein schlechtes Gefühl und Unbehagen über seine Bedürfnisse gestellt. Er wollte Nähe und ich hatte überspitzt gesagt Angst, ihn mit meiner Nähe umzubringen. Das Ende vom Lied war, dass es mir und ihm schlecht ging und uns die Geborgenheit und Nähe beiden fehlte.

Ich möchte in diesem Artikel nicht die ärztlichen Erkenntnisse klein reden und den Kindestod leugnen. Ja, es gibt diesen und nein, wir wissen nicht genau, warum so etwas passiert. Auch sind keine genauen Muster herauszufinden, aber es gibt Empfehlungen, die zum Beispiel lauten, dass man das Kind in Rückenlage in das eigene Bett im Raum der Eltern legen sollte. Ich verstehe diesen Rat, aber ich sehe auch mein Baby und mich und ich weiß auch, dass mein Baby wesentlich ruhiger schläft, wenn es meine Nähe spürt. Ich weiß auch, dass ich wesentlich besser schlafe, weil ich sie atmen höre und spüre. Ich weiß zudem, dass mein Baby keine kalten Füßchen bekommt und ich bin mir sicher, dass ich sofort aufwache, wenn es selbst wach wird. Ich kann sie riechen und sie mich. Ich kann mit ihr kuscheln und sie mit mir. Das sind vielleicht alles Kleinigkeiten, aber für mich von so wundervoller Bedeutung. Wenn ich abends dann im Bett liege, sehe ich vor allem eines: Ein kleines 4 Monate altes Paket, dass auf meine Nähe und Liebe angewiesen ist und gerne bei mir sein möchte und eine glückliche Mutter, die auf sich selbst hört und ihrem Gefühl vertraut, statt sich von Ängsten leiten oder sich durch die Meinung Dritter verunsichern zu lassen.

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Ich stelle mir oft vor, wie es wäre, wenn es all die Vorschriften nicht gäbe. Wenn es keinen „jemand“ gäbe, der uns Müttern viele Ratschläge und Vorschriften machen würde. Was würden wir wohl tun? Würden wir unserem Gefühl und Instinkt vertrauen? Wahrscheinlich hätten wir keine andere Wahl und wenn wir dann die Frage gestellt bekämmen in welchem Bett wir wohl schlafen möchten, würden wir uns dann für das Bett ohne Baby entscheiden?

P.S. Vielleicht gibt es auch Babys, die von Geburt an „alleine schlafen möchten“, das weiß ich allerdings nicht, da mir bisher kein Fall bekannt ist…

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<3 Sabrina