Ich habe hier eine blaue Einschlagdecke liegen, die ich absolut liebe. Eine Freundin kaufte sie auf einer Babybörse, nutzte sie für ihren Sohn, gab sie mir weiter als mein Mädchen zur Welt kam und nun war sie bei meinem Jungen täglich in Benutzung. Es haben also schon einige Babys in ihr gekuschelt, denn sie ist einfach unheimlich praktisch. Sie liegt hier in der Babywippe- wenn das Kleine beim Strampeln einschläft, kann ich einfach die Decke umklappen und es schläft eingeschmummelt seelig weiter. Sie wird täglich mit zum spazieren Gehen genommen- oft schläft der Babybub schon ein wenn ich ihn nochmal stille. Ich kuschel ihn dann vorher schon in die Decke und kann ihn so einfach nach dem Anlegen ganz unkompliziert in den Wagen packen ohne nochmals an ihm rumzuppeln zu müssen. Und ich habe die Decke dadurch auch immer dabei, wenn ich unterwegs stillen muss. Ich kann also auch im Park auf der Bank einfach das Baby in die Decke gekuschelt heraus nehmen ohne dass etwas verrutscht.  Wenn ich irgendwo zu Besuch bin, hat es den Vorteil, dass ich eine weiche Unterlage dabei habe zum Wickeln oder einfach nur um den Zwerg auch auf den Boden legen zu können, damit er sich bewegen kann. Nun ist es so, dass die gekaufte Decke für unseren Mopsbär langsam zu knapp wird, mit der kälteren Jahreszeit meine Liebe zu ihr aber weiter wächst. Also habe ich mich entschlossen diese Decke etwas größer nach zunähen und es gleich für dich mit fotografiert. Hier folgt also nun eine

Anleitung zum Nähen einer Einschlagdecke

Es braucht im Grunde nicht viel Material

Stoff*

Stoffschere* (oder Rollschneider)

Klettband*

Druckknöpfe* und Zange*

Wonderclips*

Maßband* (oder Zollstock)

Welche Größe?

Es gibt zu dieser Anleitung kein fertiges Schnittmuster. Das liegt daran, dass du dich ganz frei entscheiden kannst, welche Größe deine Decke haben soll. Das Endprodukt ist von der Grundform ein Quadrat- du musst dich also nur entscheiden welche Länge deine Seiten haben sollen. Zur Orientierung kann ich dir sagen, dass bei unserer gekauften Decke, die wir von Geburt an bis jetzt (er ist irgendwo zwischen 62 und 68 cm 😀 ) genutzt haben die Seiten etwa 60cm lang war- die von mir neu genähte Decke hat eine Seitenlänge von 70cm. Das Baby liegt zum Schluss auf der Diagonale.

Welcher Stoff?

Ich selbst habe nur dieses eine Exemplar genäht. Daher kann ich nur wage Angaben machen, über die Eignung diverser Stoffarten. Die gekaufte Decke war aus einem synthetischen Fleece, aber sehr angenehm. Ich habe mich dennoch für Baumwoll-Fleece und für 2 Lagen entschieden. Einer der Stoffe besteht aus einer gestrickten Seite, sowie einer kurzflorigen Fleeceseite- ähnlich wie Lammfell oder Teddyfleece. Durch meine Stoffwahl ist die Einschlagdecke recht dick und kuschelig geworden. Das war aber auch so gewünscht, da ich sie für die kommenden kalten Monate nutzen möchte. Sicher geht das Nähen auch aus Sweat oder Jersey. Einlagig sollte ebenso kein Problem sein, solange der gewählte Stoff dick genug ist und beidseitig verwendbar. Ebenso kann ich mir Steppstoff prima vorstellen. Für die Bequemlichkeit, damit sich die Mäuse auch noch etwas bewegen können wenn sie eingepackt sind, würde ich persönlich zu dehnbaren und atmungsaktiven Stoffen greifen. An manchen Stellen musste bei mir die Ovi 3 dicke Stofflagen nähen- das hat sie zwar super gemeistert, aber ich denke da war auch die Schmerzgrenze an Schichten erreicht.

Zuschnitt

Grundform

Da die Grundform aus einem einfachen Quadrat besteht, ist die Anfertigung eines Schnittmusters ziemlich simpel- aber sinnvoll. Mein Quadrat sollte 70cm werden. Zufällig passte dieses Maß exakt mit einer Rolle Packpapier zusammen, sodass ich mir ein 70x70cm Quadrat aus eben diesem Papier zugeschnitten habe. Nun hatte ich auch gleich die Möglichkeit mich zu überzeugen ob die gewählte Größe optimal ist. Alternativ kannst du natürlich auch aus einfachem A4-Papier dein Schnittmuster zusammen kleben.Falte nun dein Schnittmuster einmal zusammen. In meinem Fall wurde aus 70×70 also 35×70. Ebenso faltest du deinen Stoff zusammen, legst das Schnittmuster an den Stoffbruch und schneidest deinen Stoff zu. Du hast jetzt also 2 zugeschnittene Quadrate vor dir liegen. Du könntest sie so weiter nutzen oder wie ich die Ecken noch mit Hilfe eines Glases abrunden. Ich empfand die spitzen Ecken einfach optisch als zu hart.

Zuschnitt Zudecke

Nun nimmst du dir wieder dein Schnittmuster zur Hand. Lege es einmal mittig auf deinen Zuschnitt. Du misst nun ab, wie lang die Zudecke wird. Falte dir dein SM entsprechend, bis du mit der Länge zufrieden bist. Du siehst auf dem Foto, wie ich unten das Schnittmuster umgeknickt habe. Falte nun deinen Stoffzuschnitt, sowie deinen Papierzuschnitt einmal zusammen, lege beides übereinander und zeichne die Rundung auf deinem Papier nach. Diesen Teil schneidest du ab und hast so das SM für deine Zudecke vor dir. Überlege dir nun, welchen Stoff du für deine Zudecke verwenden möchtest und lege diesen in den Bruch. An die Bruchkante legst du deinen Papierzuschnitt- ebenfalls noch im Bruch- an und schneidest zu.

Zuschnitt Kapuze

Nimm deine Papiervorlage und lege sie nun an die obere Rundung – das ist die „Ecke“, auf der später der Kopf liegt und an die wir noch eine Kapuze anbringen wollen. Je nachdem für welche Größe die Decke genäht wird, musst du nun entscheiden wie groß du deine Kapuze möchtest. Ich habe mir das Schnittmuster einmal am Ende der Rundung umgeklappt (siehe Foto) und es an der entstandenen Kante abgeschnitten. Beim Auflegen empfand ich es allerdings als zu klein und habe es beim Zuschnitt einfach frei Hand größer zugeschnitten und etwas abgerundet.

Details

Damit die Zwerge beim Strampeln nicht immer die Zudecke weg strampeln, schneiden wir an der unteren Rundung (ich nenn sie jetzt mal Fußrundung) ein, um sozusagen 2 Hosenbeine zu erhalten. Das musst du natürlich bei allen Stofflagen wiederholen, die am Ende zusammen genäht werden- in meinem Fall beide Quadrate, sowie die Zudecke. Ich habe den Einschnitt etwa so hoch geschnitten, wie die Rundung der Zudecke geht.

Legst du nun alle deine Teile übereinander, kann man schon ziemlich gut das Endprodukt erkennen.

Um die beiden „Hosenbeine“ dennoch fixieren zu können, schneiden wir noch einen Riegel zu, der später beide Teile über Druckknöpfe verbindet. Hierfür habe ich aus meinem Baumwollfleece 2 Streifen von etwa 13x5cm zugeschnitten.

Um die Decke noch etwas aufzuhübschen habe ich aus Reststücken kleine Pilze aufgenäht. Diese habe ich nur auf die äußere Stofflage appliziert. So verschwindet die Naht später zwischen den Stofflagen.

Ebenso brauchte ich noch das Klettband. Damit es variabel zu verstellen ist, schneidest du von der flauschigen Klettseite 2 Streifen zu, die später quer verlaufen und 1 Streifen von der Häckchenseite, die längs angenäht wird. Je länger du deine flauschigen Streifen zuschneidest, um so mehr Spielraum hast du später beim Zudecken der Mäuse. Beim Annähen des Kletts musst du darauf achten, dass du die beiden Querstreifen ebenfalls auf den Außenstoff- den Längsstreifen dagegen auf den Innenstoff annähst! Um ein Verrutschen und Verziehen zu vermeiden, lege ich unter dehnbare Stoffe immer Backpapier, wenn ich etwas appliziere oder wie hier- den Klett festnähe. Dadurch kann die Maschine den Stoff gleichmäßiger transportieren. Zum Schluss kann man das Papier einfach entfernen.

Das Nähen beginnt

Zuerst nehmen wir uns Zudecke und Kapuze und versäubern die Kanten, die später nicht mit an der Decke festgenäht werden. Auf dem Foto habe ich es dir mit Wonderclips markiert. Ebenso nähst du nun mit der Ovi die beiden Stoffteile für den Riegel zusammen. An dieser Stelle möchte ich noch einmal sagen, dass die Decke mit der Ovi komplett zusammen genäht wird und man zum Schluss die Naht sehen wird. Es ist also von Vorteil, wenn du schönen Garn nutzt, bzw. der Garn zu deinem Stoff passt. Ich nutze tatsächlich ausschließlich 4 weiße Konen für alle Nähprojekte und bin somit immer auf der sicheren Seite.

Nun legst du wieder alle Teile der Einschlagdecke passend zusammen und fixierst alles mit Clips oder Stecknadeln. Anschließend geht es unter die Maschine und die gesamte Decke wird mit der Ovi umrundet und so zusammen genäht. Kniffelig ist der Einschnitt an der Fußrundung. Ich muss gestehen, ich musste einmal auftrennen. Aber mit viel Ruhe und Geduld gelingt auch diese schwierige Stelle recht gut. Jetzt fehlen nur noch die Druckknöpfe und die Decke kann ihrer Verwendung nachgehen. Zuerst bringst du links und rechts einen Druckknopf an deinen Riegel an. Da mein Stoff dehnbar ist, habe ich mich für Jersey-Druckknöpfe entschieden. Möchtest du lieber KamSnaps verwenden, empfehle ich die Stelle zu verstärken. Nun habe ich den Riegel einfach auf die Decke gepresst um einen Abdruck zu erhalten. Dadurch konnte ich problemlos die Stelle für die Gegenstücke ermitteln und diese anbringen.

Fertig

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Ich wünsche viel Spaß beim Nachnähen

liebe Grüße Sandra