Teneriffa ist das perfekte Urlaubsziel mit Kindern. Wir haben uns diese vielseitige Insel für unseren Osterurlaub auserkoren und mussten feststellen, dass 8 Tage nicht reichen, um die Kanareninsel komplett zu erkunden. Durch das milde Klima eignet sich Teneriffa das ganze Jahr über für einen Besuch und bietet durch die Lage nicht nur ein atemberaubendes Landschaftsbild, sondern auch zahlreiche Aktivitäten. In diesem Beitrag möchte ich darüber schreiben, welche Ausflugsziele uns gefallen haben, welcher Strände in Teneriffa unserer Meinung nach besonders kindergeeignet sind und was dich auf der Insel erwartet.

Süden und Norden Teneriffas – Das volle Kontrastprogramm

Der Hauptflughafen der Insel befindet sich im Süden Teneriffas (Tenerife Sur). Dort werden die allermeisten Flüge abgewickelt und ich glaube gelesen zu haben, dass dort die deutschen Airlines landen, so also auch wir. Wir sind gegen 17:00 Uhr Mitte in April gelandet und sind direkt von herrlichem T-Shirt-Wetter begrüßt worden. Vorm Flughafen standen einige Palmen, sodass das Urlaubsfeeling nicht sehr lange auf sich warten lies. Um genau zu sein, stellte es sich sogar schon im Flieger beim Landen ein. Die Insel von oben ist traumhaft schön anzuschauen.

Mit einem Shuttlebus wurden wir zum Mietwagenservice gebracht. Dieser befand sich außerhalb des Flughafengeländes und es war direkt ein wenig abenteuerlich, weil wir diese Tatsache den Papieren nicht entnehmen konnten. Nach Herumfragen und Suchen war aber auch dieses Problem schnell gelöst. An dieser Stelle kann ich dir für Teneriffa einen Mietwagen absolut ans Herz legen. Gerade mit Kindern bringt der Mietwagen Flexibilität und die Freiheit sich fernab der Shuttlebusgebiete zu bewegen. Nach den ersten Kilometern im Pkw waren wir erst einmal ein wenig geschockt: Karges Land, Kakteen und Staubwüste. Auf den Bildern sah alles doch so grün aus und nun fuhren wir durch „vertrocknetes Land“ in Richtung Norden. Das war glaube ich das erste Mal, wie krass uns die Vegetationsunterschiede auffielen. Rund 15 Kilometer weiter war die Vegetation eher mediterran und wir fuhren auf der „Autopista“ am Meer entlang – wunderschöner Ausblick. Ziel sollte Puerto de la Cruz sein und damit hatten wir die Gelegenheit in knapp 1,5 h einmal von Süden nach Norden durch Teneriffa zu fahren und die unterschiedlichsten „Klimazonen“ hautnah zu erleben. Auch in den kommenden Tagen stellten wir so krasse Unterschiede fest. Regnet es in Puerto de la Cruz, so kann es 3 Kilometer weiter 4 Grad wärmer und purer Sonnenschein sein. An alle Urlauber also der Tipp: Von kurzen Sachen bis zur leichten Jacke stets alles dabei haben und den Wetterbericht sollte man als Richtwert betrachten.

Warum Puerto de la Cruz?

Tatsächlich werden in Sachen Teneriffa häufig die Touristenhochburgen Los Christianos oder Playa de las Americas angepriesen. Diese befinden sich im warmen, trockenen Süden. Die Strände sind dort häufig künstlich angelegt und der Einstieg ins Wasser seichter und ruhiger. Die Entfernung zum Flughafen ist nicht allzu weit und es warten zig Attraktionen in der Umgebung. Trotzdem haben wir uns für den Norden entschieden. Die Vegetation ist dort grüner, fast ein wenig tropisch und der Teide (Vulkan) in der Nähe. Tropischer bedeutet zugleich, dass die Regenwahrscheinlichkeit erhöht ist und Wolken den Himmel verdecken können. Das wiederum drückt die Temperatur nach unten. Da wir einen Mietwagen hatten, war uns das jedoch vollkommen egal. Sollte es regnen, konnten wir flüchten. Tatsächlich hatten wir an 2 Tagen kurze Schauern und sind aufgrund Dauerbewölkung auch einen Tag in den Süden gefahren. Davon ab muss ich gestehen, dass die Entscheidung für den Norden goldrichtig war: Diese einmalige Vegetation, die schwarzen Strände, beeindruckende Wellen und die Tatsache, dass sich hier Tourismus und Einheimische vermischen, machten die Gegend absolut besonders.

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Aktivtouristen kommen im Norden Teneriffas auf ihre vollen Kosten. Für Strandlümmler ist der Süden super. Mit dem Mietwagen kann man alles haben.

 

Die besten Ausflugsziele für Kinder in Teneriffa

Wie oben schon erwähnt, waren 8 Tage viel zu wenig, um die gesamte Insel zu erkunden. Trotzdem haben wir einiges gesehen und können ein paar Ausflugsziele absolut weiterempfehlen. Erwähnen möchte ich vorab gerne, dass wir im April nicht in der Hochsaison Teneriffa besucht haben und dementsprechend „weniger überrannt“ war die Insel. In der Hochsaison könnte ich mir vorstellen, dass Loro Parque, Los Gigantes, Lago de Martianéz und auch die Strände Co. zeitweise sehr dicht besucht werden.

Teneriffa Strand mit Kindern:

Teneriffa hat zig verschiedene Strände und eine unglaubliche Auswahl. Wenn es jedoch danach geht, wo man ins Wasser kann, wird die Auswahl direkt kleiner. Wie wir feststellen musste, ist die Kraft des Atlantischen Ozeans nicht mit der Ostsee vergleichbar. An einigen Tagen donnerten so große Wellen rein, dass man selbst am Strand ein ungutes Gefühl hatte beim Zusehen. An vielen Stränden Teneriffas (vor allem den beliebten) sind deshalb Liveguards stationiert, die die Badegäste im Auge behalten. Zudem stehen an vielen Stränden Fahnen, die den Besuchern signalisieren, ob man ins Wasser darf. Diese orientieren sich an den Ampelfarben.

Zur Veranschaulichung dieses Foto. Hier hieß es gelbe Fahne, also: Man darf rein, muss aber aufpassen. Für uns war klar, dass weder die Kinder noch wir ins Wasser gehen werden bei solcher Strömung.

An einem anderen Tag konnten wir einen Strand bei roter Fahne beobachten und ich war erstaunt, was da so reindonnert an Wellen. Ein Kind im Wasser mit diesen Wellen – unvorstellbar.

Ich muss sagen, dass wir in dieser Hinsicht Teneriffa falsch eingeschätzt haben. Die Reisemagazine werben mit Badeurlaub, aber realistisch betrachtet, sind die wirklich sicheren Strände, die auch Kleinkindern das Baden ermöglichen, eher rar. Die bekanntesten sind wohl die Strände in Los Christianos und Playa de las Americas. Wir waren an einem Tag dort und mussten feststellen, dass es dort sehr überlaufen ist. Allein die Parkplatzsuche gleichte einem Glücksspiel.

Wenn du einen Badestrand suchst, an dem die Kinder baden können und der vielleicht noch nicht derartig überrannt wird, dann kann ich dir Playa de las Teresitas ans Herz legen. Der Strand liegt ruhig dank Wellenbrechern und ist künstlich angeschüttet. Die Kulisse wird von Palmen abgerundet und gibt damit noch einmal ein besonderes Flair. Hier gibt es einen kleinen Imbiss, Liegen und auch Toiletten und in der Woche ist es nicht ganz so voll. Besonders an bewölkten Tagen hat man den Strand fast für sich alleine. Der Einstieg ist sehr seicht und für Kinder perfekt geeignet.

Playa de las Teresitas

Playa de las Teresitas

Ein sehr schöner Strand ist auch direkt in Puerto de la Cruz der Playa Jardin. Allerdings muss ich sagen, dass man hier häufig nur zum „am Strand spielen“ herkommen kann. Wie waren dort an mehreren Tagen und trotz grüner Flagge mussten wir feststellen, dass die Wellen ordentlich Kraft haben.

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Der Strand selbst ist in 3 Abschnitte unterteilt. Uns hat der mittlere Abschnitt dabei am besten gefallen. Dort hat sich Magma so verlaufen, dass teilweise kleine Planschbecken entstanden sind, in diesen „Pfützen“ sind kleine Fischlein.  Den Kindern hat es sehr gefallen, allerdings muss man schauen, dass man ein Schattenplatz erwischt.

Der schwarze Sand ist übrigens ein Highlight für sich. Es war selbst für uns als Eltern faszinierend.

Loro Parque

Man kann zu Zoos und Tiergärten stehen wie man möchte. Natürlich ist es nicht schön, dass Tiere künstlich gehalten werden, andererseits sehe ich deren Bedeutung darin, Menschen die Tiere näher zu bringen und damit ein Verantwortungsbewusstsein für den Tier- und Artenschutz zu schaffen. Allein wegen der Vegetation hat sich der Ausflug schon gelohnt. Feststellen mussten wir aber auch, dass der Park inzwischen recht überlaufen ist. Bei den Orcashows solltest du etwas vor Beginn schon anstehen, um einen Platz zu erhalten. Für Kinder ist der Park ganz sicher ein absolutes Highlight und neben den Wahlen fanden wir vor allem die Pinguinanlage beeindruckend. Ich würde fast sagen, dass der Loro Parque nahezu standardmäßig zu den Aufenthaltszielen dazu gehört. Inzwischen gibt es eine Kombikarte mit dem Siam Park (Rutschenpark). Zu diesem kann ich leider nichts sagen, da wir es zeitlich nicht geschafft haben diesen zu besuchen. Wer beide Ziele anstrebt, kann mit den Kombitickets aber recht gut sparen. Und noch ein Tipp: Mit Onlineticket spart man sich das nervige Anstehen.

Wenn du Zoos und Tiere magst, hast du in Teneriffa noch mehr zur Auswahl:

  • Monkey Park
  • Aqualand
  • Jungle Park

Teide – Der Vulkan oder sind wir auf dem Mond?

Der Weg nach oben war extrem lang. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass man von Puerto de la Cruz mit dem Auto mehr als 2h benötigt, aber tatsächlich sind wir 2 h zum Teide gefahren. Allein die Fahrt ist ein Abenteuer. Teilweise waren die Straßen so steil, dass man das Gefühl hatte, das Auto kippt gleich rückwärts um. Auf dem Weg befinden sich immer wieder Rastplätze und Aussichtsplattformen. Die Vegetation ist hier alle 5 Kilometer anders, schon beeindruckend.

 

Irgendwann waren wir ganz oben am Vulkan und dachten uns: So sieht es bestimmt auch auf dem Mond ungefähr aus. Den Aufstieg bis ganz nach oben haben wir uns gespart und sind lieber auf der anderen Seite runter gefahren und haben somit einen Trip einmal quer durch Teneriffa über den Teide gemacht. Das Faszinierende ist: Auf der Nordseite unterscheidet sich auch hier die Vegetation von der Südseite erheblich. Die Straßen sind übrigens sehr gut ausgebaut.

Good to know: Wenn du mit deinen Kindern ganz nach oben willst, musst du das vorher beantragen. Zudem steht eine Gondelstation zur Verfügung (fährt aber nicht bis ganz nach oben). Auch hier empfehlte man uns Onlinetickets vorab, da sonst 2h Anstehen auf uns zukommen könnte.

Los Gigantes

Ein schönes Ausflugsziel ist Los Gigantes. Dort kann man bei gutem Wetter den Ausblick auf die Nachbarinsel La Gomera genießen. Wir hatten das Glück und waren begeistert. Hier ist auch ein guter Startpunkt für Whalewatchingtouren oder eine Inselrundfahrt. Am Hafen laden zudem Cafés und Restaurants ein. Die Schweizer Eisdiele hätte angeblich das beste Eis der Insel 😉

Los Gigantes

Los Gigantes

Puerto de la Cruz

Ich möchte an dieser Stelle nochmal Puerto de la Cruz an sich hervorheben. Hier gibt es wirklich schöne Ecken. Am Strand befindet sich dieser schöne Spielplatz inmitten eines Parks. Mit ausreichend Bänken und Cafe um die Ecke, kann man ihn wunderbar mit einem Strandtag verbinden.

Ob Kunst oder Umweltsünde, darüber streiten sich die Geister. Einen besonderer Anblick ist diese Steinwüste schon. Sie befindet sich am Rand des Strandes Playa Jardin in Richtung El Castillo San Felipe, welche übrigens auch eine Besichtigung wert ist.

Das Lago Martianez ist ein in Meeresbecken eingelassenes Schwimmbad. Wir sind an einem Tag dort gewesen. Die Einkaufsstraßen, Restaurants und auch der Strand mit den Surfern sind allein einen Ausflug wert. Wir haben dort ein schönes Eis gegessen und einen ganzen Tag verbracht. Auch im Meer baden ist dort zum Teil möglich.

An einem anderen Tag erkundeten wir die Gegend rund um Masca. Hier muss ich sagen, dass ich kurzzeitig das Gefühl hatte auf einer Pirateninsel gestrandet zu sein. Ich kann es absolut empfehlen sich mit dem Auto von der Nordküste aus auf den Weg in Richtung Santiago del Teide zu machen – wunderschön. Picknick nicht vergessen. Zum Abschluss noch mein letzter Tipp: Lass dir die kanarischen Bananen nicht entgehen 😉

 

Warst du selbst schon in Teneriffa? Was hat dir besonders gefallen? 

Sabrina