Neben dem Sticken und Applizieren kannst du auch mit geplotteten Bildern deine Lieblingssachen aufwerten und personalisieren. Von einfarbigen Silhouetten bis hin zu mehrfarbigen 3D Bildern, ist das Aufwerten mit einem Plotter möglich. Damit du einen kleinen Einblick in die Welt des Plottens bekommst, erzähle ich dir heute, was plotten eigentlich ist und welche Grundmaterialien du benötigst.

Was ist Plotten?

Um es einfach zu erklären: Du hast ein Gerät mit einem Messer, was dir die Motive ausschneidet, die du zuvor in dem dazu gehörigen Programm erstellt bzw geöffnet hast. Das Messer ist an einem Metallstab befestigt und fährt von links nach rechts. Dein zuschneidenes Material wird auf einer Schneidematte vom Plotter vor und zurück transportiert. Durch diese beiden Bewegungen entstehen fertige Motive.

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Es gibt verschiedene Plottermodelle. Jedoch hat eine kleine Umfrage von uns auf Facebook ergeben, dass tatsächlich die meisten einen Silhouette Portrait im Nähzimmer stehen haben. Auch wir im Mamahoch2 Team plotten mit einem Silhouette Plotter und zeige dir deswegen auch die Anleitungen und Grundlagen an diesem Gerät. Die meisten gekauften Plottermotive werden aber in Dateitypen angeboten, so dass sie mit jedem Plotter geschnitten werden können.

Den Silhouette Portrait bekommst du HIER*

Was kannst du alles schneiden?

Mittlerweile kannst du fast alles schneiden. Als das Plotten in die Nähzimmer einzog und nicht mehr nur in den großen Werbefirmen möglich war, hatte man die Wahl zwischen Bügelfolie, Vinylfolie und Papier. Dafür hat man sich einfach drei Universalmesser gekauft und gut war es. Doch heute kannst du Wellpapier, Snap Pap, Leder, Filz, Stoff, Silikon … und und und plotten. Es ist aber wirklich sinvoll, für die unterschiedlichsten Materialien auch die passenden Messer zu benutzen. Denn nix ist schlimmer, als ein nicht gut funktionierendes Projekt, weil das Material nicht mit macht. Ich selber habe auch für alle Materialien, die ich schneide, unterschiedliche Messer parat. Dafür beschrifte ich einfach die Verpackungen und lege die Messer nach der Benutzung wieder in die Verpackung. Jedoch solltest du dein Motiv auch an den Material anpassen.

Gerade wenn ich an Filz oder Flockfolie denke – kann ich dir gleich sagen, dass ein zu filigranes Motiv nicht gut funktioniert. Dafür kannst du bei einer selbstklebende Vinylfolie oder einer dünnen Flexfolie filigrane Einzelteile sehr gut plotten.

Was ist der Unterschied bei den verschiedenen Folien?

Sicher beginnst du am Anfang deiner Plottersucht auch mit aufbügelbaren Folien. Da gibt es die zwei wichtigsten und meist genutzten Folien:

  • Flexfolie (ein Starterset bekommst du HIER*)
  • Flockfolie (eine kleine Farbauswahl kannst du HIER* kaufen)

Die Flexfolie ist, wie der Name schon sagt, ein wenig flexibel und ist dadurch auch perfekt für Stoffe wie Sweat oder Jersey geeignet. Die glatte Folie  ist hauchdünn und kann in Motive mit kleinen filigranen Feinheiten geschnitten werden. Die Flexfolien gibt es mittlerweile in ALLEN Farben und in den unterschiedlichsten Mustern. Die gibt es von Aquarell bis zu Zebradesign. Da findest du auf jeden Fall das richtige Design für dein Projekt.

Die Flockfolie dagegen ist etwas dicker und flauschig und sollte eher für grobere und breitflächigere Motive benutzt werden. Flockfolien sind auch in den Farben des gesamten Regenbogens erhältlich und gibt es inzwischen auch darüber hinaus. Von kariert bis Aquarell und Glitzer lässt das Angebot keine Wünsche offen.

So schließt du deinen Plotter an und bereitest die Folie vor

In deiner Lieferung sind zwei Kabel dabei. Ein Kabel, der zum Strom führt und eins mit dem USB Anschluss für den Laptop. Auf der rechten hinteren Seite hast du die Anschlüsse dafür.

Unter dem Deckel findest du die Halterung für dein Messer. Das blaue Rädchen ist auf der linken Seite liegend offen und wenn das Schneidemesser innen fest liegt, schließt du den Hebel nach rechts.

Auf dem blauen Hebel steht auch in klein dran, in welche Richtung du die Halterung öffnest.

Wenn du alle Kabel angeschlossen und das Messer befestigt hast, drücke deinen Plotter an und dann erleuchtet das gelbe Licht.

Nimm deine Schneidematte zur Hand und schaue dir deine Folie an. Denn die Folie muss richtig rum auf die Schneidematte, sonst schneidest du die Transferfolie. Die glänzende Seite ist die Transferfolie und wird auf die Schneidematte geklebt und die matte Seite ist deine Folie, die auf den Stoff gebügelt wird und geschnitten wird.

Auf der Schneidematte hast du die Markierungen, wie die Folie aufkleben musst.

Jetzt geht es darum, wie du die Schneidematte einlegst, damit dein Motiv auch passend zum Programm geschnitten wird. Denn liegt die Folie nicht richtig im Plotter kann es passieren, dass dein Motiv nicht auf die Folie passt und das Messer daneben entlang fährt. Die linke Folienkante (die an der A4 Markierung liegt) sollte auf der mittleren Markierung (bei den drei Erhebungen) liegen.

Lege deine Schneidematte parallel zu der Führungsschiene …

… und drücke den obersten Knopf. Da wird die Matte samt Folie in die perfekte Schneideeinstellung eingezogen.

Nun kannst du in deinem Programm dein Motiv auswählen.

So findest du die grundlegenden Einstellungen im Programm von Silhouette

Das Programm ist wirklich gar nicht so schwer, wenn man sich eins zwei mal damit beschäftigt. Dein Motiv kannst du ganz einfach öffnen, unter

DATEI – ÖFFNEN (links oben im Programm)

Nachdem das Motiv auf deiner virtuellen Schneidematte auf deinem Bildschirm erschienen ist, kannst du dein Motiv größer oder kleiner Ziehen oder auch in eine andere Position schieben. Wie deine Motive größer und kleines ziehen kannst, habe ich dir schon bei den kostenlosen Plottvorlagen gezeigt: KLICK

Wenn du mit deinem Motiv zufrieden bist, klickst du rechts oben auf SENDEN und dann öffnen sich die Plotteinstellungen. Ich habe dir die unterschiedlichen Einstellungen farbig markiert.

GELB – Hier kannst du dein Material auswählen. Für eine Flexfolie wählst du Wärmeübertragungsfolie, glatt und bei der Flockfolie wählst du Wärmeübertragungsfolie, flock

GRÜN – Achte darauf, dass du auch Schneiden eingestellt hast (sonst macht dein Plotter gar nix)

GRAU – Wenn du das einfache Messer benutzt, wählst du die Ratschenklinge aus

BRAUN – Hier stellst du die Messertiefe ein. Die Klingentiefe stellst du auch am Messer ein. Dafür hast du am Plotter links auf der geraden Fläche eine Vertiefung, in der du die Klinge einstellen kannst.

ROSA – Den Anpressdruck kannst du auch einstellen.

Wenn du dir bei dem Material deinen Untergrund aussuchst, wird schon eine Voreinstellung vorgegeben. Meist musst du nix mehr verändern. Oder teste dich durch.

Wenn alles eingestellt ist, das Programm deinen Plotter als FERTIG (in grün aufleuchtend) erkannt hast, drückst du auf SENDEN. Dann öffnen sich zwei Fenster.

Das linke Fenster drückst du, wenn du dein Motiv noch vor dem Plotten spiegeln möchtest. Gerade bei Schrift, die du aufbügeln möchtest, solltest du den Button klicken. Beim Spiegeln solltest du aber auch beachten, dass dein Motiv nicht auf der Stelle gespiegelt wird, sondern es wird komplett gespiegelt. Das heißt, wenn du einen schmalen Schriftzug hast und der auf der linken Seite im Computer zu sehen ist, wird der Schriftzug auf der rechten Seite geplottet.
Das rechte Fenster klickst du an, wenn das Motiv so geplottet werden soll, wie du es auf dem Display im Computer siehst (also ungespiegelt)

Nach dem Schneiden

Dein Plotter hält automatisch an und stellt das Messer wieder an den Anfangspunkt, wenn dein Motiv fertig ausgeschnitten ist. Jetzt wird das Motiv entgittert. Das heißt, die Teile, die du nicht aufbügeln möchtest, musst du abziehen. Das geht am besten mit einer spitzen Pinzette. HIER* bekommst du ein tolles Set aus verschiedenen Pinzetten.

So bekommst du dein Motiv auf den Stoff

Folien müssen mit Wärme auf den Stoff aufgepresst werden. Um ein richtig optimales Ergebnis zu bekommen, ist es sinnvoll, eine Transferpresse zu nutzen. Eine Presse bekommst du inzwischen auch schon für relativ kleines Geld.

Schau dir DIESE* Transferpresse an, da hast du auch für alle möglichen DIY Plottprojekte das richtige Material.

Aber auch mit einem Bügeleisen* bekommst du deine ausgeschnittenen Motive auf deinen Stoff. Da solltest du aber unbedingt darauf achten, dass du dein Bügeleisen nicht hin und her bewegst, wie beim Wäsche bügeln. Such dir einen festen und ebenen Untergrund und presse dein Bügeleisen 15 Sekunden auf dein Motiv. Stelle dein Bügeleisen aber nicht auf die höchste Hitze. Die meisten aufbügelbaren Folien müssen abkühlen, bevor du die Transferfolie vom Stoff ziehen kannst. Doch kann das von Anbieter zu Anbieter variieren. Entweder steht es im jeweiligen Shop mit dabei, oder frage einfach kurz bei deiner Bestellung nach.

Egal ob du eine Transferpresse oder ein Bügeleisen benutzt, lege unbedingt Backpapier als Schutz zwischen dein Motiv und der Hitze. Das verhindert zusammen kleben und schmelzen der Transferfolie.

Was interessiert dich?

Ich hoffe, ich konnte dich mit den Grundlagen des Plottens ein wenig für das Thema Plotten interessieren. Du kannst dich auf viele tolle Plotterbeiträge freuen. Gibt es etwas zu diesem Thema, was wir dir erklären sollen? Dann hinterlasse uns doch gerne einen Kommentar unter diesem Beitrag und wir nehmen uns deiner Idee sehr gern an.

Viele Grüße
Suse*