Wer kennt es nicht? Den Termin beim Arzt ganz vergessen und dann war da noch was am Wochenende, aber was war das nur? Ach und die Hausarbeit, wann sollte die fertig sein? Haben wir nicht irgendwas bei der Urlaubsplanung vergessen? Ach Mist mein Kopf ist so voll und ich habe das Gefühl ich schaffe gar nichts mehr. Genau so ging es mir noch vor ein paar Jahren. Damals nutzte ich die verschiedensten Terminplaner – online, Hausaufgabenheft, Timer, Buch, Zettelchen, Familienplanner. Ich habe wirklich viel versucht und doch passte es einfach nicht auf mich und meine individuellen Bedürfnisse – bis ich eines Tages über den Begriff Bullet Journal gestoßen bin. Heute gehört das Bullet Journal zu meinen festen Begleitern – egal wo es hingeht und ist für mich Notizheft, Tagebuch, Planer und sogar Skizzenheft in einem. Vielleicht wäre es auch für dich genau die Lösung nach der du suchst, deshalb zeige ich dir heute, wie du ein Bullet Journal für Anfänger in wenigen Minuten aufsetzt.

Warum das Bullet Journal für Anfänger, aber auch für Profis die perfekte Lösung ist.

Das, was das Bullet Journal von einem fertigen Terminplaner unterscheidet, ist, dass du die Seiten vollkommen alleine anlegst. Die Meisten entscheiden sich für ein Notizbuch in A5, dotted. Statt Linien oder Kästchen, hast du in diesen Notizbüchern nur Pünktchen zur Orientierung. Das gibt dir enormen Gestaltungsfreiraum. Einige gestalten ihr Bullet Journal wirklich sehr kreativ und auch ich mag das total. Dennoch ist es überhaupt kein Muss, denn der Kern des Bullet Journal sind nicht die Bilder, sondern die Organisation der Termine und Aufgaben. Durch ein ausgeklügeltes System (später dazu mehr) wirst du besser organisiert und auch effizienter durch den Tag gehen.

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Die Vorteile eines Bullet Journal auf einen Blick:

  • individuelle Termin- und Aufgabenkoordination
  • weniger herumfliegendes Papier
  • effiziente Methode, um Termine und Aufgaben einzuhalten
  • Einstieg jederzeit möglich
  • für jedermann geeignet
  • lässt sich immer wieder an die eigenen Bedürfnisse anpassen und neu strukturieren

Mit diesen Vorteilen steht für mich fest: Kein Terminplaner der Welt und kein Kalender der Welt kann mir das bieten, was ein Bullet Journal für mich kann.

Was braucht man für ein Bullet Journal für Anfänger?

Die wichtigsten 2 Utensilien für den Start sind: Ein Stift und ein Notizbuch und glaub mir: Im Prinzip könntest du wirklich damit das ganze Jahr auskommen. Wer es kreativer mag, wird sich natürlich nach und nach weiteres Zubehör zulegen. Inzwischen habe ich einige Stifte und auch Notizbücher getestet und möchte dir hier meine Favoriten präsentieren.

Ich selbst nutze in diesem Jahr ein Bullet Journal von Leuchtturm in Format A5 mit Punktraster* (rechts im Bild). Leuchtturm ist im Bereich Notizbücher eine recht bekannte Marke und überzeugt mit toller Qualität. Ebenso empfehlenswert finde ich auch Notizbücher von Moleskine* oder Stationary Island*. Der beste Tipp ist wohl: Probier aus, was dir am meisten gefällt. Manchmal ist die Entscheidung von minimalen Faktoren abhängig, wie zum Beispiel, ob der Stift gut über das Papier gleitet oder wie viel Druchdruck auf den Rückseiten zu sehen sind. Alle genannten Formate findest du ebenfalls in karierten, wie auch linierten Varianten.

Bei der Auswahl der Stifte, kann ich ebenso Empfehlungen aussprechen bzw. dir verraten, welche Stifte ich für mein Bullet Journal gerne verwende und das sind eindeutig die PITT Stifte von Faber Castell*, unten links im Bild.  Eine Zeit lang habe ich es auch geliebt mit einem Füller zu schreiben, aber nach mittlerweile 4 Jahren Bullet Journaling bin ich bei den Tuschestiften einfach hängen geblieben. Mit ihnen zeichne und schreibe ich am liebsten. Theoretisch kannst du aber auch deinen Lieblingskugelschreiber verwenden.

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Das Geheimnis des Bullet Journal & Rapid Logging

Jedes Bullet Journal besteht aus festen Elementen:

  • Index (Inhaltsverzeichnis, damit du alles wieder findest)
  • Key (diese benötigst du am Anfang, um dein Bullet Journal zu lesen)
    Future Log (ein Jahresüberblick bzw. für bevorstehende Monate)
    Monthly Log (ein Überblick über den aktuellen Monat)
  • Weekly Spread (die Wochenübersicht)
  • Daily Spread (Tagesübersicht mit dem Rapid Logging)

Optional:

  • Habit tracker (Hier können verschiedene Dinge getrackt werden z.B. ob du genug trinkst – optional)
  • Goals (Du kannst dir hier Ziele setzen)
  • Erinnerungen

Bestimmte Themen, wie zum Beispiel meine „Watchliste“ (was möchte ich noch gucken) werden auf einer Seite zusammengefasst. Braucht man eine Doppelseite, so ist von „Spread“ die Rede. Vielleicht hast du schon einmal bei Instagram oder Pinterst von „Monthly oder Weekly Spread“ gelesen? Dann war damit eine Doppelseite gemeint. In meinem Leuchtturm Notizbuch sind die Seiten bereits vornummeriert und ein Index im vorderen Heftteil zu finden. Ich muss also nur noch reinschreiben, auf welcher Seite ich jetzt noch einmal genau die Notizen zur Facharbeit oder den nächsten Kindergeburtstag gemacht habe, sodass ich sie schnell wiederfinden kann.

Rapid Logging – KEY´s zum Ziel

Jetzt wird es spannend. Damit du das Bullet Journal effektiv betreiben kannst, benutzt man Bullets und hält sie im  Key fest. Mit diesen kleinen Zeichen siehst du sofort was zu tun ist. Ist es ein Termin? Bei mir steht dann vorher ein Dreieck. Ein Aufgabe ist ein Viereck. Ist es abgehakt, so wurde sie abgeschlossen. Ein Ausrufezeichen verwende ich für wichtige Informationen. Für einfache Notizen einen Anstrich usw. Die offiziellen Bullets findest du hier.

Anlegen der ersten Seiten

Jetzt kannst du sofort loslegen. Ich würde dir empfehlen die ersten Seiten des Bullet Journals für Index und Key zu blockieren. Bei mir folgt auf den Seiten danach die Jahresübersicht, mein Stundenplan / Vorlesungen, wichtige Daten (Steuernummern, Rufnummern usw) und dann eine Seite zu den Daten der Kinder (Stundenpläne, Rufnummern der Schule usw.). Diese Gestaltung steht dir wie erwähnt total frei und macht an für sich schon den Vorteil am Bullet Journal aus.

Dann folgt die Monatsübersicht, wo ich schon einmal alle Termine festhalte, die relevant sind. Diese werden von der Jahresübersicht immer dann übernommen, sobald die Monatsübersicht angelegt ist.

Der nächste Step ist die Wochenübersicht (Weekly Spread). Hier betreibe ich derzeit eine Mischform. Theoretisch könnte man nochmals eine Wochenübersicht gänzlich nur für wichtige To-Dos und Termine anlegen und dann die Tage separat führen. Für mich hat es sich aber über die Jahre bewährt Weekly Spread mit Daily Log zu kombinieren und auf eine weitere Übersichtsseite zu verzichten. Dennoch möchte ich dir aus den vergangenen Jahren gerne eine Vorstellung geben, wie die Wochenübersicht aussehen könnte:

Heute schaut das Ganze so in kombinierter Form aus. Du findest unter dem jeweiligen Tag meine „Symbole“ in Form von Terminen, Aufgaben und Notizen.

Das ist die Basis des Bullet Journals. Alle Aufgaben, die nicht geschafft werden, schiebst du einen Tag weiter oder streichst sie weil sie keinen Sinn mehr machen. Dank diesem System geht garantiert nichts mehr verloren und man merkt spätestens nach dem 3. Tag weiterschieben, dass man gerade eine Aufgabe vor sich herschiebt und kann sich dann ernsthaft mit dem „Warum“ dahinter auseinandersetzen. Es hilft mir im Alltag ungemein Schule, Selbständigkeit, Kids und Haushalt zu verknüpfen und dabei die Übersicht zu behalten und Prioritäten zu setzen. Vor einiger Zeit habe ich bereits einen Beitrag veröffentlicht, wofür man das Bullet Journal noch verwenden kann. Hier finden bei mir nämlich auch Rezepte, Leseliste, Filmlisten, Geschenkideelisten und und und und Platz. Den Beitrag findest du hier.