Vector – Happy Mother Day Super Hero Mommy

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© gubh83 – Fotolia.com

Es ist wichtig, dass du ich eine „gute“ Mutter bin…

Es ist wichtig, dass ich auch noch Frau sein kann…
Es ist wichtig, dass ich ab und zu auch das Mädchen sein darf…


Wie schwierig dieser Spagat in der Realität oft zu meistern ist, zeigt mir der Alltag immer wieder. Mit zerzausten Haaren wecken mich nach viel zu kurzer Nacht unsere Kinder auf. Ich kämpfe mich nach oben, vom nächtlichen Stillmarathon noch geplättet und doch freue ich mich – kaum etwas schöneres könnte mich wachküssen, als meine eigenen Kinder! Trotzdem stoße ich oftmals ein kurzes innerliches „warum kann ich nicht ausschlafen und warum seh ich morgens so fertig aus?“ nach oben. Die Antwort gebe ich mir selbst: „Weil du es so wolltest!“.

Stimmt, ich wollte es so – ich wollte Mamasein mit allen Höhen und Tiefen, ich nehme dafür in Kauf, dass mein Leben nicht nur aus den neuesten Lifestyle-Magzinen und den angesagtesten Nagellack besteht. Und doch liebe Mädels (denn viele haben das in meinem Post zu „Bedeutet Mamasein Verzicht?“ völlig missverstanden) gönne ich mir hin und wieder den angesagten Nagellack. Ich gehe gerne zum Frisör und ich shoppe für mein Leben gerne. Genauso gerne lasse ich meiner Fantasie freien Lauf, verfalle oft noch in kindliche Trotzanfälle und oute mich als tollpatschiges, verwirrtes und humorvolles Mädchen.

Shoppen mit Baby? Ja, in der Tat – natürlich tut man das als Mutter mit Kompromissen! H&M, Zalando und Co. haben diese Problematik erkannt und bieten Müttern, die auch gerne noch „Frau“ sein wollen Onlineshops und die Möglichkeit des kostenfreien Rückversands! Dankeschön an dieser Stelle, denn zugegebener Maßen kommt bei mir in Sachen Shoppen in einem richtigen Laden mehr die Mutter als die Frau durch: Die Kinder könnten alles volltatschen, Groß P. würde vermutlich weglaufen, T. will gestillt werden, dann muss P. pullern, T.kackt die Windel voll und ich werde gestresst und nervös und letztendlich landet ein Teil XY hektisch in der Tasche, dass ich (was ich natürlich erst wieder im Modus Frau zu Hause feststelle) nie anziehen werde!

Auch den morgendlichen Kaffee gönne ich mir – ganz ladylike! Okay, ehrlich gesagt, ist dieser in 98% kalt und wird halb voll (für mich ist die Tasse und das Glas IMMER halb voll und nicht halb leer) stehen gelassen. Auch nicht schlimm, denn die innere Mama sagt zur Frau „Wir besitzen doch eine Mikrowelle – no problem, Tasse rein und warm der Kaffee!“. Nachdem die Tasse nun das 4. Mal in der Mikrowelle steht, gibt die Frau auf und wirft innerlich der Mama ein Augenrollen zu.

Es ist schon fast Mittagszeit und der Haushalt ruft: „Hier muss geputzt werden“. Mama ergibt sich schließlich und schwingt den Wischer, tja aber irgendwie ist das doof und langweilig. Beim Öffnen des Kleiderschrankes rollt eine Lawine an Oberteilen los und ich beginne es zu verfluchen. Warum hat Frau nur so viel? Unterbrochen werden meine Gedanken von einem Krabbeltier. Da – an der Wand! Ein Monster…

Licht an, Rollos runter – das muss jetzt keiner sehen. Ich sitze auf dem Bett und lasse das Tier nicht aus den Augen und überlege: Staubsauger? „Die kommt wieder raus“, sagt das Mädchen in mir und zieht sich die Decke über den Kopf. Dose? „Niemals, du wirst das Vieh nicht anfassen“, sagt die Frau in mir. Okay…..

Ich renne in die Küche, rufe verzweifelt meinen Mann an – der mir bestätigt, dass ich mich wie ein kleines Mädchen aufführe. Ich bin Mutter und muss sowas auch alleine in den Griff bekommen, also hole ich die dicksten Kataloge, die ich finden kann (Gott sei Dank bin ich eine Frau) und schmeiße sie aus 2 Meter Entfernung auf den Endgegner – der lacht mich aus, krabbelt weg und zeigte sich von da an nie wieder.

Als ich meinen inneren Schock überwunden habe und der Haushalt ganz in Vergessenheit geraten ist, wird die Musik aufgedreht und ich Mama finde mich als verrücktes Mädchen springend auf dem Sofa wieder – zum Glück sieht mich hier keiner 😀 Tja und wenn ich einmal das Mädchen rauslasse, verliere ich mich im Internet und erwische mich dabei, dass ich ernsthaft von einem Puppenhausbausatz träume. Schon immer wollte ich so ein schönes Puppenhaus mit Licht und süßen Möbeln. 149 € – die Mama in mir schreit „Das ist unvernünftig! Das ist richtig schade um das Geld – kauf lieber den Kindern etwas davon“. Die Frau ruft: „Kauf dir von dem Geld doch lieber Kleidung oder gönne dir mal einen Tag Wellness!“. Das Mädchen in mir klickt auf „in den Warenkorb“ und lässt die Seite noch weitere 3 Tage im Hintergrund geöffnet – dann stelle ich fest: ausverkauft.

Viel zu spät merke ich, dass ich schon wieder über Minuten im Internet festhänge und entschließe mich den Großen mit dem Kleinen abzuholen – aber nicht so. Ich sehe aus wie ein schmuddeliges Hausmütterchen in wirklich schlechter Verfassung. Zeit zum Duschen ist nicht, also wird das Trockenshampoo benutzt. Schnell noch etwas Make-Up hier und da und aus der Kleiderschranklawine ein paar passende Teile herausgezogen. Ich hetze mit dem Kleinen in Richtung Kindergarten und mache nach erfolgreicher Abholung des Großen beim Bäcker halt. Das Mittagessen hatte ich glatt vergessen, also gibts nun mega ungesunde Schokodonuts. Die Frau in mir schüttelt mit dem Kopf und zeigt auf ihren Hintern. Was solls? Ich stille ja und da verbrennt man so viel Kalorien wie sonst nie – gute Ausrede!

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Zu Hause mutiere ich zur starken Feuerwehrfrau, bin Puppenmama, schaukele den Kleinen nebenbei, puzzle Autos zusammen, singe viele Lieder, matsche mich mit dem Großen voll, schmeiße mit ihm versehentlich den Kakao runter, später rutsche ich darin sogar aus und leihe Plüschtieren meine Stimme. Nach ein paar Stunden kehrt auch mein Mann nach Hause und findet eine total verwüstete Wohnung, ein freudiges Baby und zwei bekleckerte „Kinder“ vor.

Als er das ganze Ausmaß sieht, rümpft er die Nase und verdreht die Augen. Auf die Frage, was ich den ganzen Tag nur gemacht habe, antworte ich mit Teddybärstimme: Ich bin Mama, ich bin Frau und ich bin (d)ein Mädchen!

Liebe Mamas, in diesem Sinne wünsche ich euch einen ganz wundervollen Muttertag!