Willkommen zu einem neuen Teil unseres Blogger 1×1. Heute haben wir ein Thema, dass sich sowohl an Facebookseitenbetreiber, Blogger aber auch an all die Menschen richtet, die gerne einmal für andere, vielleicht größere Seiten „arbeiten“, probenähen oder von diesen interviewt werden möchten.

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Da es so schön passt, möchten wir gerne anhand eine Probenähaufrufes die Bedeutung guter Fotos erläutern. Für alle, die es nicht wissen, was ein Probenähaufruf ist, folgt eine kurze Erläuterung. Schnittmusterersteller oder Stoffhändler suchen nicht selten via Facebook und deren eigenen Plattformen „Probenäher“. Ziel dieses Aufrufes soll es sein, den Schnitt / Stoff zu testen und ihn gelungen zu präsentieren. In der Regel werden hierfür Probenähplätze ausgeschrieben, worauf man sich wiederum bewerben kann.

Seitdem wir zum Probenähen aufrufen und uns selbst hin und wieder bewerben, haben wir einen echten Lern- bzw. Erfahrungsprozess durchlaufen. Wir können hier mit einer bestimmten Gewissheit sagen, dass uns am Tag unseres ersten Probenähens (und der damit verbundenen Bewerbung) so richtig bewusst geworden ist, wie wichtig gute Fotos sind. Wir wurden förmlich erschlagen von den Fotos der Konkurrenz und wussten: aha, hier muss sich bei uns etwas ändern.

 

Warum gute Fotos so wichtig sind…

Wie sagt man so schön? Das Auge isst mit. So ist es auch beim Bloggen und (da vielleicht noch viel mehr) bei Facebookseiten. Wie oft klicken wir uns durch das WWW und denken: „Man, was hat sie für eine tolle Idee, aber bei den Fotos sieht es einfach „billig“ aus, was sie da zeigt“.  Wir selbst hatten zu unseren Anfangszeiten die Wichtigkeit der Fotos nicht erkannt und dachten: „Ach, das geht schon so ne Weile“. Als wir jedoch auf Spiegelreflex und ein paar Änderungen beim Fotografieren umschwenkten, nahmen plötzlich die Leserzahlen zu, oh wunder! Jeder Shopbetreiber wird es euch unterschreiben: Gute Fotos sind das A und O. 

Dieser Fakt lässt sich auch ganz logisch erklären. Nehmen wir an, ihr scrollt euch durch Facebookgruppen – wo bleibt ihr wohl hängen? In 99% bei einem auffälligen Beitrag, der nicht selten mit einem auffälligen Bild gekennzeichnet ist. Anderes Szenario und damit zurück zum Probenähen. Meint ihr bei 500 Bewerbungen macht sich irgendjemand die Mühe und liest jeden Text durch? Niemals – da wird knallhart nach den Fotos vorsortiert und erst später ist der Text oder die Person dahinter relevant. Bei der Präsentation von Probenähergebnissen sind 52 gute Fotos und 1 ist so mittelmäßig. Meint ihr, da klickt jemand auf die Seite, weil er dort dauerhaft Leser werden möchte? Niemals! Wenn ihr auf Fanseiten unterwegs seid, wohin fällt euer erster Blick? Auf die Fotos. Stimmts? Würdet ihr weiterlesen, wenn Header, Profilfoto und die ersten zwei Beiträge grauenhafte Fotos sind? Eher selten!

Ergo: Man fühlt sich von schlechten Fotos nicht angesprochen und im schlimmsten Fall klickt man direkt weiter, weil es „billig“ wirkt. 

Ihr denkt euch jetzt sicher: „Gut, das habe ich verstanden, aber was sind denn nun gute Fotos und wie bekomme ich das hin?“ Das Themenfeld ist natürlich komplex, aber gerne zeigen wir euch hier die wichtigsten Punkte:

 

Richtig – falsch – so schnell kann es besser werden

#1 falsch: Selfies mit dem Handy

Nehmen wir zuerst den Klassiker. Der Selfie. Am besten fotografiert man sich für ein Probenähen und Co. mit dem Handy von schräg oben vor dem Spiegel und zaubert damit ein wundervolles Foto. Solche Fotos lösen bei uns einen Gedankengang aus: „Hatte er / sie keine Zeit, keine richtige Kamera, niemanden, der ihn fotografiert oder alles zusammen? Finger weg von Selfies!

besser: Andere mal ran lassen

Ruft eure Freundin an, fragt euren Partner oder einen Bekannten, ob er euch nicht einmal mit einer Kamera bei Tageslicht, am besten draußen fotografieren kann. Wenn keiner Zeit hat? Besorgt euch ein Stativ und Selbstauslöser! Egal wie gut der Selfie war – das hier wird auf jeden Fall besser! Im besten Falle besitzt du noch eine gute bis sehr gute Kamera. Die Unterschiede kannst du dir in unserem Beitrag zu Digicam, Bridgekamera und Spiegelreflex anschauen / lesen.

besser: Aufnahmen mit Selbstauslöser oder durch eine Freundin / einen Freund sind einfach besser!

#2 falsch: Es war leicht düster, deshalb hab ich mal geblitzt.

Oh ja, das war einer unserer meisten Fehler. Wir hatten damals einfache Digitalkameras und wenn es eben schon etwas später war, dann wurde im Dunkeln oder zu schlecht belichteten Raum fotografiert und weil es nicht richtig sichtbar war, wurde eben geblitzt was das Zeug hielt. Resultat: Überbelichtete oder Unterbelichtete (je nachdem) Fotos, die durch unrealistische Farbgebung gruselig aussahen.

besser: warten bis die Sonne rauskommt

Bevor wir heute noch ein Foto mit Blitz machen, üben wir uns lieber in Geduld – frei nach dem Motto „Morgen ist auch noch ein Tag“. Ja, vor allem Tag! Es ist dann hell, vielleicht scheint sogar die Sonne und im besten Falle hat man dann noch tagsüber Zeit.

paul und theo maxomorra

#3 falsch: Smilies und andere lustige Emotions oder Herzchen im Foto, um „Dreckecken“ im Hintergrund oder Gesichter zu retuschieren

Wie oft sehen wir Bewerbungsfotos für Probenähen mit kleinen süßen Smilies in Ecken oder komischen Masken über dem Gesicht. Bei solchen Bildern bekommen wir direkt das Bedürfnis schnell weiter zu klicken.

besser: entsprechende Fotoausschnitte und auf Smilies verzichten

Wenn man recht darüber nachdenkt, ist die Lösung ganz einfach! Man nehme einen neutralen Hintergrund, räume den Wäscheberg aus der Fotoszene und möge dann die Fotos machen. Möchte man nicht, dass ein Gesicht gezeigt wird, dann sollte man es gar nicht erst fotografieren oder das Bild entsprechend zuschneiden.

 #4 falsch: Kleiderständer im Hintergrund oder andere unruhige Kulissen

Uns fällt sowas wirklich oft auch. Es ist einer der Fehler, die man selbst vielleicht gar nicht so drastisch sieht, aber bei einem Probenähen dann richtig ins Auge stechen: Als Hintergrund wurde das kunterbunte Kinderzimmer gewählt, welches so unruhig wirkt, dass das Fotomotiv darin klanglos untergeht.

besser: neutrale Hintergründe oder ruhige Fotokulissen

Inzwischen arbeiten wir viel mehr draußen als drinnen für unsere Fotos, aber manchmal geht es eben nicht anders und dann ist es für uns wichtig neutrale Hintergründe zu schaffen. Inzwischen haben wir eine kleine Sammlung an sogeannten Backdrops (Fotohintergründe) und unsere Wohnung so gestaltet, dass mindestens eine weiße Wand als Hintergrund herhalten kann. Wer all dies nicht hat, kann sich auch mit Bettlaken behelfen oder mit Türrahmen. Sogar das Sofa mit neutralen Kissen ist immer noch besser, als ein Bild vor dem Kleiderschrank. Zudem bietet euer Wohnort sicher viele Möglichkeiten für tolle Fotos.

Achtung: An dieser Stelle möchten wir noch einmal einen besonderen Hinweis geben. Wir beobachten inzwischen immer mehr „mutige“ Fotos im www. Man sollte immer sein Gehirn einschalten und überlegen, ob es ein Foto wirklich wert ist, sich in Gefahr zu begeben. Man hat nichts von einem Foto an der steilsten Klippe, wenn man später im Krankenhaus liegt oder gar schlimmeres passiert ist.

richtig: neutraler Hintergrund und damit den Fokus auf das Modell lenken

 #5 falsch: mal schnell geknipst

Vielleicht werdet ihr es nicht glauben, aber man sieht, ob sich jemand Zeit und Kopf für ein Foto genommen hat. Wir ertappen uns immer wieder dabei, dass wir auf Details schauen, die ein Foto enthält. Im Hintergrund stört ein Gegenstand? Eure Schuhe passen nicht zum Outfit? Ihr habt die Haare nicht gemacht? Auf dem Fotos seid ihr mit Kippe zu sehen? Dann solltet ihr etwas ändern.

besser: Zeit nehmen und kreativ sein

Sucht euch kleine Details, mit denen ihr eure Fotos abrunden könnt, nehmt euch Zeit und probiert immer wieder neue Posen. Testet verschiedene Ortschaften und Locations, um tolle, abwechslungsreiche Fotos zu kreieren.

richtig: Zeit nehmen und kreativ sein

#6 falsch: Künstlich wirkende Posen mit verkrampften Kids

Auch das sehen wir sehr oft, vor allem bei Kindern. Die Kinder werden in total gestellte Positionen gebracht, dass sie gar nicht mehr „kindlich“ wirken. Bei Damen ist es der gleiche Fall – da wird der Arm in einer abstrakte Haltung gebracht und der ganze Körper angespannt, dass man meinen könnte, man blickt auf eine Balletttänzerin, die gerade den Atem angehalten hat.

besser: Natürlichkeit & Spaß punktet!

Aus unserer Erfahrung heraus bringt es gar nicht sich total künstlich anzustrengen. Die besten Fotos entstehen mit Spaß und Natürlichkeit. Unsere allerbesten Fotos sind in der Regel Zufallsschnappschüsse. Habt Spaß, probiert vieles aus, lasst euch ganz natürlich fotografieren! Bei Kindern: Lasst sie einfach das tun, was sie immer tun: Kind sein und schon erhaltet ihr die schönsten Fotos.

richtig. beim Spielen natürliche Fotos schießen.

#7 falsch: Da liegt ja noch etwas im Hintergrund und ist es nicht ein wenig dunkel?

Hier folgt auch schon unser letzter Tipp: Viele Fotos könnten mit ein bisschen Bildbearbeitung deutlich verbessert werden. Es gibt inzwischen unzählige kostenfreie Programme, wie z. B. Picmonkey, Picasa, Picsart oder oder oder. Nutzt diese und schraubt ein bisschen an Helligkeit und Co. herum, um zu sehen, wie es wirkt.

Bildbearbeitung macht tolle Fotos möglich(er)

 

Euch interessiert noch mehr zum Thema? In unseren nächsten Berichten werden wir auf einzelne Themengebiete noch näher eingehen.

Habt ihr selbst auch noch tolle Fototipps für Anfänger? Dann immer her damit.

 

<3 Sabrina, Bianca und das Kreativteam von Mamahoch2