Kannst du dich noch daran erinnern, wie deine Nähmaschine gerochen hat, als du sie aus dem Karton geholt hast? Ich durfte eine neue Maschine in meiner Nähecke begrüßen und dabei den Neugeruch noch einmal genießen.
Um genau zu sein, ist es die Covermaschine „CoverStyle 4850“ von Gritzner* geworden, die uns freundlicherweise zum Testen kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde. Bei Amazon kostet sie derzeit 399 € und gehört damit zu den günstigen Coverlockgeräten: http://amzn.to/2nXUeki *
Eine Coverlock ist eine zusätzliche Maschine. Du solltest vor ihr auf jeden Fall schon Erfahrungen an der normalen Nähmaschine und der Overlockmaschine gesammelt haben. Sicher könnte man jetzt sagen, dass eine Maschine, die ausschließlich Cover- bzw. Saumnähte macht, nicht unbedingt sein muss. Ja – das könnte man auch sagen. Jedoch wenn du erst einmal eine auf dem Nähtisch hattest, möchtest du sie niemals wieder her geben. So sauber und schnell bekommst du diese sehr professionellen Nähte nicht hin.
Für was brauchst du eine Coverlock, fragst du dich jetzt bestimmt. Ich erzähle dir heute, was du mit einer Coverlock machen kannst und welche Eigenschaften diese Nähmaschine hat.
Schon allein die Vorfreude auf eine neue Maschine, die neue unberührte Oberfläche der Maschine, wenn die Verpackung entfernt wird. Das Bedienungshandbuch ist noch ohne Eselsohren und das Zubehör ist komplett – Allein dafür lohnt sich der Kauf dieser Coverlock schon.
Ich hatte am Anfang wirklich großen Respekt vor der Maschine. Schließlich ist es neu und ich habe schon viele gruselige Geschichten im Internet gelesen. Um eins schon mal vorne weg zu sagen: Es ist nicht schwer! Wenn du dich an die wichtigsten Punkte hälst, wird die Coverlock eine tolle Bereicherung beim Nähen von Kleidung.
Was kann eine Coverlock?
Um alle Möglichkeiten zusammen zu fassen: Sie versäumt. Jedoch denke nicht, dass du jetzt schon aufhören kannst, diesen Bericht zu lesen. Denn säumen ist nicht gleich säumen. Die Coverlock kommt mit drei Nadeln und einem Greifer unter der Stichplatte zu dir. Diese Kombination lässt dich Saumnähte mit voller Elastität nähen. Dabei kannst du allein entscheiden, ob du die drei Nadeln benutzt, zwei oder auch nur eine. Von einer breiten Naht bis hin zu einer kleinen Kettnaht ist einfach alles möglich.
Wie bedient man eine Coverlock?
Auch wenn die Maschine groß daher kommt, ist sie doch ganz einfach zu bedienen. Du schaltest sie auf der rechten Seite durch einen Kippschalter ein. Dann erleuchtet eine Glühbirne und erhellt den ganzen Nähbereich der Maschine. Die CoverStyle bedienst du mit einem Gaspedal, wie bei jeder anderen Nähmaschine auch. Je nach dem, wie stark du auf das Pedal trittst, desto schneller kannst du nähen. Beginne am Anfang mit wenig Druck und nähe langsamer. Auch wenn du an deiner Nähmaschine und deiner Overlock schon viele Erfahrungen gesammelt hast, solltest du die Coverlockmaschine nicht unterschätzen. Sie hat ganz schon Energie unter der Haube. Wenn du kurze Nähte nähen möchtest, könntest du auch das Handrad an der rechten Seite benutzen.
Erschrecke nicht, denn die Maschine näht nicht, wenn der Nähfuß oben ist. Daran musste ich mich auch am Anfang erst einmal gewöhnen. Denn bei der Overlock hebe ich den Nähfuß an und ziehe die Fäden weiter, um sie zu verknoten und später abzuschneiden.
Insgesamt hast du bis zu 4 Garnkonen zum Vernähen, die auf der Hinterseite der Maschine Platz finden. Auch bei der CoverStyle brauchst du vor dem Einfädeln keine Angst haben. Ich kann mich auch noch genau erinnern, wie ich vor einer Maschine saß, die mehr als zwei Fäden besaß. Auch bei dieser Maschine hast du in dem Frontdeckel einen Plan, wie die Garne einzufädeln sind. Es ist sogar einfacher, als bei einer Overlock. Denn die Fäden, welche in die Nadeln eingefädelt werden haben den gleichen Weg. Da kannst du nix falsch machen.
Wie du auf dem Bild schon gut sehen kannst, sind die einzelnen Fäden in der Beschreibung auch farblich abgesetzt. Die Farbe findest du auch auf der Oberseite der Maschine wieder.
Solltest du trotz der Plan und farblichen Kennzeichnungen zu Beginn ein Respekt vor dem Neueinfädeln hast, dann verknote die Fäden einfach, wenn du die Farben wechselst.
Was kann man alles mit der Coverlock nähen?
Alles! Ja tatsächlich – Die Maschine ist für alle Stoffarten geeignet. Du kannst elastische und auch nicht elastische Stoffe damit vernähen. Die Nadeln, die in der Maschine sind, wenn du die CoverStyle 4850 geliefert bekommst, sind perfekt für alle Stoffe. Im Zubehörkästchen verstecken sich auch noch mal 5 Nadeln zum Austauschen, falls eine Nadel durch vieles nähen stumpf wurde oder doch mal abbricht.
Wenn ich einmal bei den Nadeln bin, kann ich dir auch verraten, dass bei dem Zubehör auch ein Einfädler dabei ist. Dieses unscheinbare Teil ist mein neuestes Lieblings Nähhelferlein. Du legst deinen Faden schräg in den Einfädler und drückst einfach den Garn in das Nadelöhr. So schnell bekommst du keinen Garn eingefädelt. Einfach toll.
Da man nach dem Nähen die Naht natürlich auch sieht, solltest du auch unbedingt darauf achten, dass die Garnfarbe auch zu deinem Nähstück passt (gleiche Farbe oder passende Komplementärfarbe) Du kannst bei den Nähten entscheiden, ob du (nur) einen geraden Stich siehst oder ob du die verkettelten Fäden siehst. Möchtest du mit der Coverlock Ziernähte nähen, bietet es sich an, den Stoff so zu vernähen, dass die schöne Stoffseite nach unten zeigt.
Wie näht man eine Saumnaht?
Für eine Saumnaht (z.B. am Ärmel deines neuen Oberteils) solltest du als erstes auf deinen Stoff achten. Hast du einen Stoff, der ausfranst, musst die Naht versäubern. Das geht am Besten mit der Overlock. Wenn du mit Jersey oder Sweatstoff nähst, brauchst du die Nähte nicht versäubern. Du schlägst dann den Stoff einfach 1,5 cm – 2 cm um und fixierst den Stoff.
Dann hebst du den Nähfuß und legst dir ein Stück Probestoff darunter. Denn die Fäden MÜSSEN sich beim Nähen immer wieder erneut miteinander verknoten. Deswegen ist es ganz wichtig, dass du vor deinem eigentlichen Nähstück ca 10 cm auf deinem Probestoff nähst. Senke den Nähfuß VOR dem Nähen und bediene vorsichtig das Pedal. Danach legst du dein eigentliches Projekt unter den Nähfuß und nähst deine Naht.
Wie bei jeder Nähmaschine musst du dich auch mit dieser Coverlock erst befreunden. Nähe ein paar Nähte auf Probestoff und freue dich ganz schnell über tolle und saubere Ergebnisse.
Diese Nähte sind Möglich
Ich habe natürlich alle Nähte ausprobiert. Nicht nur, um sie dir zu zeigen, sondern auch um selber zu schauen, ob ich alles richtig eingestellt habe Im Handbuch steht, dass VIER die perfekte Einstellung für die Fadenspannungen ist. So habe ich die Rädchen auch verstellt und siehe da, die Nähte waren super.
Links siehst du die Oberseite von der Naht und daneben ist die Unterseite (die verkettelten Fäden).
- Sie sieht die Naht mit einer Nadel aus.
- Zwei nebeneinander liegende Nadeln nähen nebeneinander.
- Die erste und die dritte Nadel nähen.
- Alle drei Nadeln nähen.
Wenn du genau hin schaust, siehst du auf dem linken Bild die Nadeleinstiche von den Nadeln, wo kein Garn drin ist. Ich habe die Varianten jetzt nur mal ausprobiert. Wenn du dann für ein Nähprojekt Fäden weg lassen möchtest solltest du nicht nur den Faden- sondern auch die Nadeln raus machen.
Ich finde jeden Stich richtig toll und habe zwei verschiedene Sticharten ausprobiert.
Ich habe von meinem neuen Lady Rockers die Ärmel mit einem dreifachen Stich gesäumt.
Es bietet sich an, wenn du die Ärmel mit der Coverlock säumst, die Naht erst zu säumen und ihn dann zu schließen. Es ist vom händling her einfacher. Du könntest die Seitennaht natürlich auch erst schließen und dann die Naht mit der Coverlock säumen. Doch die CoverStyle kann die Nähte nicht verriegeln und du musst du überstehenden Fäden dann per Hand verknoten.
Ich habe auch eine Ziernaht an der Schulternaht versucht. Gerades und sauberes Nähen ist bei einer Ziernaht an einer vorhandenen Naht unbedingt notwendig.
Wo ich gerade bei den Ziernähten sind. Ich habe tausend Ideen im Kopf. Die kommenden Hosen bekommen auf jeden Fall abgesteppte Knienähte, die Taschen werden mit der Coverlock eingefasst und ich möchte unbedingt ein Raglanshirt mit Ziernähten versuchen. Wie du siehst, die Möglichkeiten gehen weit über das „einfache säumen“.
Ich gehe jetzt wieder an den Nähtisch. Habe ich jetzt die Neugier auf die CoverStyle 4850 geweckt? Dann schaue doch einmal bei …. vorbei.
Viele Grüße
sendet Suse
Hallo Suse,
danke für den tollen Bericht über die Gritzner-Coverlock. Ich habe seit einigen Wochen die Gritzner-Ovi und bin sehr zufrieden. Auch das Einfädeln gelingt leicht. Nun überlege ich, mir eine Coverlock anzuschaffen und bin nicht sicher, ob es eine der Brother-Maschinen sein soll oder eben die Gritzner-Coverlock. Würdest du die Gritzner weiterhin empfehlen? Sie hat keinen Freiarm, so wie ich gesehen habe. Kommt man auch ohne den Freiarm zurecht?
Herzlich,
Katja
Hallo Katja!
Ich kann dir die Gritzner ohne Einschränkungen weiter empfehlen. Wir haben auf unserem Youtubekanal ein Video, in diesem zeigen wir, wie du trotzdem eine geschlossene Runde mit der Coverlock nähen kannst. In diesem Video benutze ich auch genau diese Nähmaschine: https://www.youtube.com/watch?v=lB5CN21P2vw
Viele Grüße
Suse
Hallo, ich hab mir auch die Gritzner Coverstyle gekauft, nachdem ich bereits die Gritzner Overlock habe. Irgendwas mache ich aber falsch. Bereits bei der Ovi hab ich das Problem, dass ich immer, wenn ich den Faden neu einfädele den Greifer nicht ordentlich mit rein bekomme. Das kann schon mal zwei Stunden dauern bis es wieder geht, ohne dass ich weiß woran das liegt. Das gleiche nun mit der Coverstyle. Ausgepackt, Probegenäht, hat sich ausgefädelt und wieder bekomme ich den Greifer nicht ordentlich eingefädelt. Optisch sieht alles gut aus, dann Nähe ich und die Fäden fangen nicht an sich zu verhacken und ganz schnell ist der Greifer wieder ausgefädelt. Gibt es da einen Trick? Oder kennst du das Problem auch?
Hallo!
Hmm, bei so einem spezifischen Problem, würde ich einfach in dem Shop durchklingeln und das Problem erläutern. Da bekommst du bestimmt eine Antwort, die dich auch wirklich weiterbringt.
Viele Grüße
Suse
aus dem Kreativteam
Hallo,
das ist wirklich ein toller Bericht.
Würdest du die Machine nach wie vor empfehlen ?
Liebe Grüße
Cathrin
Ja ich nutze sie nach wie vor sehr gerne
Hey,
was für eine tolle Maschine. Eine Cover schien mir jenseits des finanziell möglichen zu sein, aber jetzt hab ich Blut geleckt und sie kommt sehr schnell auf meine Wunschliste!! Mal schauen wie schnell das geht…
Vielen Dank für den Bericht!
LG Alex
Es ist wirklich eine Bereicherung auf dem Nähtisch.
Viele Grüße
Suse
Danke für die Rezession.Das ist auch ein kleiner Traum von mir eine Cover. Leider habe ich keinen Platz mehr auf meinem Tisch, aber wer weiß irgendwann vielleicht.
Viel Spaß weiterhin beim covern!
Das hört sich echt super interessant an 🙂
Habe auch schon ein paar Mal überlegt, ob sich eine Cover denn „lohnen“ könnte und bin immer zu einem -nein- gekommen…. aber wenn man nun sieht, was da alles wirklich möglich ist und das bei dem Preis, könnte ich mich vielleicht doch noch hinreißen lassen…
Danke für den tollen Bericht.
Liebe Grüße an den Nähtisch 😉
Danke für deinen schönen Blogbeitrag 🙂 Ich habe die Gritzner seit September und musste schon einiges Lehrgeld bezahlen. Meine W6 Ovi hat mich ganz schön verwöhnt, was das Garn angeht. Sie nimmt einfach alles, Lidl, Tedi, Troja etc. Als ich bei der Gritzner um die Farbe zu wechseln das erste mal mein Overlockgarn eingesetzt habe, war es mit der Schönheit der Nähte dahin. Fehlstiche über Fehlsstiche… Ich bin bald verzweifelt. In zwei facebook Gruppen zum Thema gritzner wurde ich dann fündig: unbedingt Markengarn verwenden, am besten Ackermann, Troja oder Madeira geht wohl auch. Und meine mag am liebsten Schmetznadeln. Jetzt klappt es auch wieder bei mir und ich liebe meine Cover auch 🙂 Liebe Grüße, Jutta