Gerade sitze ich hier und alles im Haus ist ruhig. In den Ferien können die Kinder einmal so richtig selbstbestimmt in den Tag starten und das tut uns allen wirklich gut. Als ich mein Instagram öffne, erhalte ich eine Nachricht einer lieben Leserin: „Mensch Sabrina, erzähl doch mal wieder auf dem Blog etwas von euch. Wie gehts euch eigentlich?“. Erwischt. Ich habe länger nichts mehr aus unserem Alltag und unserem Leben geschrieben. Das war keine böse Absicht, aber seit dem „Cut“ bei Mamahoch2, haben sich die Ereignisse förmlich überschlagen, zum großen Glück meist positiv und doch braucht es manchmal für mich den gefühlten „Haltet-die-Welt-an-Knopf“. Heute möchte ich die Gelegenheit nutzen und ein wenig darüber schreiben, wie es uns so geht, was uns gerade bewegt und was wir so machen. Ich würde ich riesig freuen, wenn du einen Kommentar hinterlässt. Nur so weiß ich, dass mehr dieser Beiträge gewünscht sind 😉

Aber wo fange ich an? Das Mamahoch2 Chaos und die Entwirrung

Ehrlich gesagt kann ich mich gar nicht mehr so sehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal hier etwas über uns als Familie geschrieben habe. Deshalb fange ich ganz einfach mal da an, wo auch das Jahr anfing. Wir starteten ziemlich unspektakulär in unser 2018. Ehrlich gesagt war es für mich aber irgendwie auch so eine Schaltgrenze im Kopf in Bezug auf mein weiteres Leben, denn 2018 würde das erste Jahr der Veränderungen sein. Da ich mich offiziell in Elternzeit befand und ich damals mit Mamahoch2 vor „hopp oder flopp“ gestellt wurde, blieb uns nur die Möglichkeit meinen Ralfi (übrigens findet ihr ihn bei Insta unter @papahoch2) von heute auf morgen ins Unternehmen zu holen. Plötzlich war er Chef und verantwortlich für unsere beiden Mitarbeiter.

familotel averbeck erfahrungen reisen mit kindern (17)

Zudem war er für die Buchhaltung zuständig und Zahlungsabgleiche, regelte im Hintergrund Organisatorisches, kümmerte sich um Einkäufe… Ich möchte nicht zu tief ins Detail gehen, aber es war eine Mischung aus kurios, Wahnsinn und doch irgendwie richtig. Ich war und bin ihn dafür so unendlich dankbar. In dieser Zeit gab uns auch unsere Katrin (Backoffice-Fee) so viel Rückhalt und hat es geschafft, dass für euch als Leser kaum spürbar war, dass die gesamte Firma, die hinter Mamahoch2 steht einmal auf den Kopf gestellt wurde, wenngleich sie selbst es privat auch nicht einfach hatte.. Zeitgleich erhielt ich so viele nette Hilfsangebote: Sandra half mit Oma Christel mir mit Beiträgen aus. Suse verstärkte ihren Einsatz und alle, ja wirklich alle bestärkten uns weiterzumachen – ich bin auch nachhaltig so dankbar für die Unterstützung. Sie kam zu richtigen Zeit. Hinzugeholt haben wir Christopher, damit wir weiter entlastet werden.

Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, aber ich schrieb genau in dieser stürmischen Zeit mein Buch „Am Ende meiner Nerven, sind noch Kinder übrig„* und auch, wenn mich heute jeder fragt, wie ich das so gemacht habe: Ich weiß es wirklich nicht. Es kam einfach aus mir raus und wanderte in die Tasten und so wie jetzt steht es plötzlich als ganzer Text da. Ralf hat mich sehr oft darin bestärkt nicht aufzugeben und nicht wegen der ganzen doofen Situation gleich direkt alles zu schmeißen und zum Glück habe ich auf ihn gehört. Ja, und dann waren da tatsächlich noch die Kinder – man glaubt es kaum.

Der Wuschelkopf ist schon 1 Jahr – wollen wir noch ein Kind?

Ich weiß gar nicht, warum das beim 3. Kind gefühlt noch schneller geht. Ich stehe hier, schau die Maus an und denke mir – oh man, wo ist das Baby hin? Sie ist mittlerweile ein richtiger kleiner Räuber. Trotzdem liebt sie wohl auch all das, was man typischerweise einem Mädchen zuordnen würde: Kleidung, Schuhe, Glitzer, Haare machen. Man fragt mich oft, ob ich einen Unterschied merke zu den Jungs und ja, den merken wir deutlich. Es liegt wohl aber weniger daran, dass sie ein Mädchen ist. Ihre Art ist einfach einmalig und unsere Erziehung hat sich natürlich auch verändert bzw. der Blick aufs Kind. Sie ist neugierig, probiert vieles aus, kann schnell wie der Blitz sein, ist frech und wild und sie hat diese unbändige, ansteckende Art in sich. Wir alle lieben sie abgöttisch und zugleich wissen wir, dass wir komplett sind. So, wie es ist, fühlt es sich gut an und wir hätten ehrlich gesagt die Angst, dass wir ein weiteres Kind einfach nicht stämmen könnten, ohne große Abstriche zu machen. Kurzum: Die Vernunft siegt und im Hintergrund wachsen auch zu viele Pläne heran, die mit einem weiteren Kind nicht so gut kompatibel wären.

familotel averbeck erfahrungen reisen mit kindern (7)

Und die Großen?

Unsere Jungs haben sich inzwischen mit der Kleinen eingespielt. Sie erkennen sie als vollwertiges Geschwisterchen an und wir bemühen uns, jedem gleich viel Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Ich schreibe das so ehrlich, denn das ist bei einem Kleinkind nicht immer so leicht den Großen dann auch mal Premiumzeit mit uns zu schenken.

Der Große geht nach den Sommerferien in die 2. Klasse. Ich hatte vor einiger Zeit darüber geschrieben, dass wir den schulischen Druck versuchen als Familie zu Hause nicht zu verstärken, sondern im Gegenteil: Schule soll hier möglichst kein oder nur ein kleines Thema im Familienalltag spielen. Er ist ein sehr einfühlsamer Junge und ich liebe seine fürsorgliche Art. Mittlerweile können wir uns beide gegenseitig lesen. Es braucht keine Worte, um uns ineinander hineinzufühlen und das macht es so schön. Als ich neulich ein wenig gestresst war, kam er mit einem Teller Obst um die Ecke und einer Decke und meinte, ich solle doch etwas ausruhen. Ich hoffe, dass uns diese Verbundenheit nie verloren geht.

Der Mittlere ist nun 4 Jahre und hat somit noch 2 Jahre Zeit bis zur Schulpflicht. Er ist ganz anders als sein Bruder. Er hat einen sehr gefestigten Charakter. Direkt und klar. Er lässt sich nicht ganz so leicht begeistern, aber dafür ist er Feuer und Flamme, wenn man ihn einmal so weit hat. Ich finde seine Art zu sein so einmalig, aber zugleich auch beeindruckend. Was ihn sehr getroffen hat, war der Gruppenwechsel in seiner Kita. Er „musste“ aufgrund seines Alters in die nächst höhere Gruppe wechseln und bei ihm dauert es, bis er zu Erziehern eine Vertrauensbasis aufbaut. Er mag keine Veränderungen und liebt Rituale und Stabiltät. Inzwischen ist das 7 Monate her und so ganz angekommen ist er meiner Meinung nach immer noch nicht. Wir merkten es stark an seinen Gefühlsausbrüchen, wie sehr es ihn beschäftigt. Jetzt in den Sommerferien ist er 6 Wochen zu Hause und entspannt sichtlich. Danach werden wir ab September mit großer Wahrscheinlichkeit auf Teilzeit umschalten. Er spricht vielleicht auf den ersten Moment weniger über seine Gefühle, aber ich bin überzeugt davon, dass er sehr viel spürt, es nur einfach nicht in Worte fassen kann / möchte  und deshalb zeigt er es uns dann auf seine Art. Von ihm habe ich schon so viel gelernt und er erdet uns alle ziemlich gut, auch wenn ihm das vielleicht gar nicht so recht bewusst ist.

familotel averbeck erfahrungen reisen mit kindern (2)

Das Haus & Selbstverwirklichung

Ich befinde mich nun im 2. Jahr meiner Elternzeit (meiner Hauptanstellung) und genieße es nach wie vor in vollen Zügen den Blog von zu Hause aus betreiben zu können. In der vergangenen Woche habe ich den Antrag zur freiwilligen gesetzlichen Versicherung abgegeben, da mein Haupteinkommen derzeit natürlich ohne Elterngeld und Anstellung eindeutig in der Selbständigkeit liegt. Vor diesem Schritt hatte ich lange Respekt. Das lag vor allem daran, dass ich mit dem Aspekt „Sicherheit“ immer und immer wieder verunsichert wurde.

Derzeit ruht meine Hauptanstellung also aufgrund der Elternzeit. Ich beziehe somit keinen Lohn, musste mich wie ein Selbständiger versichern, werde auch so behandelt. Der einzige kleine Anker ist, dass ich theoretisch nach der Elternzeit zurück könnte in meinen alten Beruf, theoretisch.

Dieses Jahr haben wir begonnen eine Werkstatt zu planen, wo ich dann später auch Kurse geben kann. Zudem habe ich mir einen kleinen Traum verwirklicht und bin dabei meine eigene kleiner Töpferei einzurichten. Ich hatte großes Glück, dass ich eine Auflösung aufkaufen konnte. In meinem Shop wird es nach und nach nun also auch eigene Produkte von mir geben.

Innerlich bin ich freier und sicherer denn je. Ich begreife so langsam, dass ich nur einmal lebe und es gilt für mich das Beste daraus zu machen und das muss nicht immer das sein, was andere für mich als „das Beste“ definieren würden. An dieser Stelle möchte ich so gerne danke sagen, denn nur durch diese Seite hier und die Kontakte und Gespräche konnte ich meine Auffassung überdenken und vor allem kritisch hinterfragen. Ich freue mich auf jeden Fall, wenn du unseren „way of life“ weiter verfolgst und verspreche zukünftig wieder mehr von uns persönlich hören zu lassen.

Und weil ich innerlich so im Aufschwung bin und für mich gefühlt ein neuer Lebensabschnitt beginnt, dachte ich mir, dass ein Tapetenwechsel nicht ganz verkehrt ist. Mamahoch2 findest du daher nun im neuen Design und auch der Shop wurde überarbeitet. Ich bin damit glücklich und viele meiner Leser haben mir schon geschrieben, dass es nicht mehr so verspielt aussieht und viel erwachsener. Das freut mich natürlich.

<3