Und schon wieder komme ich mit einer DIY Anleitung zum Thema Nachhaltigkeit und weniger Plastik um die Ecke. Ich bin selbst in der ganzen Thematik noch so frisch, dass ich voller Euphorie vieles ausprobieren möchte und mich sogar für Putzmittel begeistern kann. Und weil gerade der Schrank mit dem Reiniger der ist, der vor Plastik und Chemie nur so überquillt, gehe ich es heute mit dir an und wir tauschen diese Mittel gegen wirksame, günstige und vorallem unschädliche Alternativen aus. Du wirst schnell feststellen, dass Omas Allheilmittel Essig und Zitronensäure auch hier bei mir die Mittel der Wahl sind. Sie sind Alleskönner im Haushalt und gerade wenn es um das Auflösen von Kalkablagerungen geht, sind Säuren unumgänglich.

Wir reinigen das Badezimmer

Bei uns in Thüringen ist das Wasser extrem kalkhaltig, was sich auf der Badewanne, um Wasserhähnen und auf Fliesen abzeichnet. Lange Zeit habe ich hier die Chemiekeule geschwungen und war vom Ergebnis absolut überzeugt. Der leichte Reizhusten beim Anweden hat mich nicht beunruhigt, denn schließlich hatte ich dafür ein glänzendes Badezimmer. Mittlerweile bin ich vom Badreiniger gänzlich abgekommen und nutze lediglich einen Lappen mit einer rauen Oberfläche und ein Microfasertuch zum Nachreiben. Auch hier ist der Effekt erstmal super, allerdings hält er nicht sehr lange an und direkt beim ersten Kontakt mit Wasser setzt sich wieder Kalk ab. Den Allzweckreiniger, den ich für den Boden nutzte, habe ich auch nicht wieder nachgekauft sondern anfangs einfach ein paar Spritzer Bio-Spülmittel ins Wischwasser gegeben. Der Boden ist zwar damit sauber, allerdings nicht streifenfrei geworden.Und auch Kalkränder blieben erhalten. Es mussten also Alternativen her- möglichst einfach, möglichst günstig, möglichst effektiv und möglichst unschädlich. Ich habe gelesen und das Internet durchstöbert und die für mich besten Lösungen ausgetestet. Und nun möchte ich dir auflisten, welche Reiniger statt Chemiekeulen bei uns eingezogen sind.

Vermutlich wird es dir wie mir gehen und der erste Schritt zum Wechseln der schwerste sein. Lange dachte ich, dass ich für Alternativen viel Geld ausgeben muss. Dass ich Apotheken nach Wunderzusätzen durchforste, die mein Portemonaie leeren und am Ende doch nichts bringen. Du wirst nun allerdings gleich feststellen, dass die Inhaltsstoffe, die du brauchst, so unfassbar simpel sind, dass ich mich auch hier wieder einmal frage- Warum nicht gleich so?

Reiniger für Badezimmeroberflächen

Zutaten

  • Zitronensäure
  • Spülmittel (idealerweise ökologisches)
  • Wasser
  • Eine Sprühflasche, die man super von leerem Reiniger recyclen kann

Mischverhältnis

  • 2 Tüten Zitronensäure : 0,5l Wasser : ca 3 Spritzer Spüli

Anwendung

Angewendet wird das Ganze genau wie gekaufter Reiniger. Oberflächen und Wandfliesen einsprühen, kurz einwirken lassen, drüber wischen, nachwischen, trocken reiben. Und wie du siehst, ist der Abperleffekt super und beugt somit erneuten Kalkabagerungen besser vor als eine Reinigung gänzlich ohne Mittel.

Reiniger für den Abfluss

Läuft das Wasser nicht mehr ordentlich ab oder steigen unangenehme Gerüche auf, dann ist es Zeit um den Abfluss zu reinigen.

Zutaten

  • Backpulver
  • Essigessenz

Mischverhältnis

  • 2 Tüten Backpulver : 1/2 kleinen Kaffeetasse Essig

Anwendung

Schütte beide Tüten Backpulver in den Abfluss und anschließend direkt die halbe Tasse Essig hinterher. Du wirst in sekundenschnelle die Reaktion sehen und hören. Sofort schäumt das Backpulver auf und steigt aus dem Abfluss herauf. Am Rauschen und Blubbern kannst du gut hören wie das Mittel arbeitet. Sind diese Geräusche nach einigen Minuten wieder verstummt, spülst du mit Wasser gut nach und tata, der Abfluss ist befreit.

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Reiniger für den Fliesenboden

Bei diesem Reiniger für den Boden habe ich etwas herum experimentiert. Wie oben schon erwähnt ist unser Wasser sehr kalkhaltig. In Verbindung mit kleinen Kindern, die das Badezimmer beim Baden gern unter Wasser setzen, sind die Kalkablagerungen daher gerade an eher unzugänglichen Stellen recht stark. Die Menge des Essigzusatzes kann deshalb je nach Kalkhaltigkeit variieren. Wenn dir der Essiggeruch zu unangenehm ist, kannst du ätherische Öle hinzu geben. Ich allerdings finde, dass dieser Geruch ziemlich schnell verfliegt. Durch die festen Seifen die wir benutzen, richt das Bad schnell wieder sehr angenehm und somit sind Öle für mich nicht notwendig.

Zutaten

  • Essig
  • Spülmittel
  • Wasser

Mischverhältnis

  • 8 EL Essig : 4 Spritzer Spülmittel : 6Liter Wasser

Anwendung

Nach dem Anmischen deines Wischwassers reinigst du mit Lappen und Schrupper oder dem Wischmopp den Boden und lässt es trocknen. Ich empfehle dir, das Wasser so warm wie es dir möglich ist, zu verwenden. So erhöhst du die Entkalkungskraft des Essig und unschöne weiße Ränder werden besser entfernt. Hast du dennoch Ablagerungen, die beim einfachen drüber wischen nicht verschwinden, kannst du den nassen Lappen auch für ein paar Minuten auf der Stelle liegen lassen um so die Einwirkungszeit zu erhöhen.

Spiegel putzen ohne Reiniger

Zutaten

  • Wasser
  • Microfasertuch

Hier scheiden sich die Geister. Während die einen sagen, dass man Spiegel doch nicht nur mit reinem Wasser säubern kann, sagen ich DOCH. Es geht und zwar verdammt einfach. Probier es aus und kauf dir in der Drogerie ganz einfache Microfasertücher. Reibe deinen Spiegel mit einem nassen Lappen ab und anschließend mit dem Microfasertuch trocken. Fertig. Und das Ganze ist absolut streifenfrei.

Hilfsmittel

Es brauch, wie du gesehen hast, wirklich nicht viel um das Badezimmer auch ohne Chemie sauber zu bekommen.

Auf ein paar Hilfsmittel zusätzlich zum natürlichen Reiniger möchte ich allerdings nicht verzichten. Doch auch hier ist die Devise, nachhaltig zu denken. Ich nutze so zum Beispiel Lappen und Tücher, die ich waschen kann und somit für einen langen Zeitraum nutze. Selbst das Bodenwischtuch kommt nach einigen Anwendungen in die Maschine. Zusätzlich verwende ich gern alte ausrangierte Zahnbürsten für sämtliche schwer erreichbare Stellen ( und übrigens auch zum Schuhe putzen).

Erinnerst du dich noch an mein gehäckeltes Seifensäckchen? Es war optisch zwar für mich ein Highlight, zum Reiben auf der Haut aber viel zu kratzig. Die Lösung: Ein neuer Reinigungskratzer für festere Ablagerungen. Er funktioniert prima und ist durch seinen Naturstrick auch nachhaltig im Gegensatz zu seinem Bruder dem Plastikschwamm.

Und die Toilette?

Ja, hier bin ich nun an einem Punkt angekommen, der mich verunsichert. Gerne würde ich auch auf den chemischen WCreiniger verzichten. Allerdings habe ich ein Kleinkind von einem Jahr zu Hause, das Zugang zu allen Räumen hat und somit auch die Toilette für ziemlich spannend ansieht. Daher ist es mir wirklich wichtig, dass die Toilette so sauber und hygienisch wie möglich ist. Ich bin mir hier sehr unsicher ob es eine Alternative mit dem selben desinfizierenden Effekt gibt?

Und nun bist du gefragt! Hast du eine Meinung dazu? Welchen Rat würdest du mir geben? Sind natürliche Mittel genauso desinfizierend wie die Chemiekeule für die Toilette? Hast du ein Rezept für einen richtig guten Toilettenreiniger? Dann gerne her damit!

Bis dahin kannst du gerne meine Mittel der Wahl austesten oder sie dir bei Pinterst merken für den nächsten Putztag.

 

Bald ist wieder Kastanienzeit! Wie wäre es damit, Sabrinas natürliches Waschmittel zu testen?

Und HIER kommst du zu einer Übersicht über alle Beiträge zum Thema Nachhaltigkeit.

Viel Spaß beim Lappen schwingen

deine Sandra