Als wir 2016 das Haus gekauft haben imponierte mir besonders der Garten mit seinen schier endlos wirkenden Möglichkeiten. Die Vorbesitzer hielten ihn eher pflegeleicht und überschaubar. In meinem Kopf entsprang hingegen ein ganzes Pflanzenfeuerwerk mit vielen Pflanzen, Bienengebrumme und einem beachtlichen Anteil an Nutzpflanzen. Um die soll es heute auch in diesem Beitrag gehen. Auf meinem Instagramkanal habe bereits ein paar kleine Einblicke gegeben und werde daraufhin immer wieder nach genauen Details gefragt. Dieser Beitrag soll diese Lücke also schließen und mir ein wenig die Arbeit erleichtern, weil ich ihn dann einfach frech verlinken kann, wenn mal wieder Fragen auftauchen. Diese super grandiose Idee kommt aber nicht von mir selbst, sondern von Fraeuleinemmama, oder genauer gesagt: Anni. Ich folge ihr schon ewig und sie mir auch (du solltest das auch, daher klick mal *hier*). Erst war das Nähen unser gemeinsames Interesse, dann merkten wir plötzlich, dass wir Beide für Gärten brennen. Nun ja und so kam eines zum Anderen und ich schreibe heute diesen Beitrag, während ihr bei Fraeuleinemmama Pflanzenideen für den Staudengarten findet.

In der Summe ergibt das wiederum die ideale Mischung.  Viele Nutzpflanzen lassen sich nämlich perfekt in den Landhausgarten integrieren, sehen sogar wunderschön aus und bringen auch noch Ertrag. Ich habe mich also auf die Tour durch unseren 3000m² großen Garten begeben und alle Nutzpflanzen von Kräutern über Obst bis hin zu Stauden, die perfekte Grundlage für Tees sind, alles festgehalten. Anders als vielleicht in anderen Gärten stehen bei mir Nutzpflanzen nicht in Reih und Glied im abgetrennten Bereich – man findet sie an vielen Stellen des Gartens wieder. Mein Ziel war es dabei primär einen insektenfreundlichen Naschgarten anzulegen, der sich trotzdem perfekt in unseren Landhausgarten einschmiegt.

Genug des langen Vorgeblablalblaa, fangen wir doch mal mit dem Kern des Gartens an.

Zu Besuch im Bauerngarten

Unser Bauerngarten ist in den letzten beiden Jahren entstanden. Ich hatte hier darüber berichtet. Man, war das ein riesen Projekt und dennoch sage ich es fast jeden Tag: Beste Entscheidung ever. Der Bauerngarten bildet das Herz unseres Gartens und ist ein eigener abgetrennter Bereich. Hier finden sich Gemüse, Beeren und Kräuter, aber auch Rosen oder Hauswurz. Er versorgt uns quasi fast das ganze Jahr über mit frischem Grün und jeder Menge Pflanzen. Ich setze dabei übrigens auf Mischkultur. Um das jetzt zu erklären, würde es denke ich den Rahmen sprengen, aber ich mag es dennoch kurz anreisen. Einige Pflanzen begünstigen sich einander und andere wiederum nicht. Ich pflanze deshalb bewusst verschiedene Pflanzen oder auch Gemüsesorten nebeneinander. So wachsen die Tomaten zum Beispiel neben Knoblauch und die Erdbeeren mit Melisse und Zwiebeln.

Den Hühnern schmeckt der Salat ganz besonders.

Mein wilder Bauerngarten

ein eigenes kleines Feld mit Feuerbohnen, Kürbis und Zuckermais dahinter befinden sich Hummelpflanzen und viele Brennnesseln für Insekten

In Sachen Gemüse werde ich immer mutiger und möchte hier eine Liste gerne da lassen, welches Gemüse wir dieses Jahr angebaut haben:

  • Tomaten
  • Zucker- und Markerbsen
  • Knoblauch
  • Zwiebeln (Stuttgarter Riesen und Lila Zwiebeln)
  • Meerrettich (zählt das als Gemüse?)
  • Mangold
  • Spinat
  • Blumenkohl
  • Weißkohl
  • Kohlrabi
  • Wirsing
  • Radieschen
  • Salat als Eissalat, Pflücksalat und diverse andere Sorten
  • Möhren
  • Kürbis
  • Mais (neu dieses Jahr – ist ein Versuch)
  • Buschbohen, Prunkbohnen, Feuerbohnen
  • Porree
  • Schnittlauch
  • Zucchini
  • Amaranth und Hirse für die Hühner

Ich hoffe ich habe nichts vergessen 😀

Dabei darf es auch gerne etwas wild zugehen, buschig aussehen, mal etwas von hinten vorblitzen und vor allem: Auch mal blühen, auch wenn die Oma sagt: Macht man nicht, das schmeckt dann nicht mehr. Hier möchte ich direkt mal zu meinem ersten Tipp kommen. Den Lauch von den Zwiebeln einfach mal blühen lassen stellenweise. Die Kugeln sehen unheimlich schön aus und werden von Insekten geliebt. Noch schöner wirken sie übrigens im Beisein rosaner Rosen, wilder Malven, Stockrosen, Kornblumen oder auch bei lila Stauden. Ich habe im Bauerngarten deshalb unter anderem Kordesrosen in der Nähe und säe dort auch jedes Jahr Kornblumen in verschiedenen Farben an. Die Samen nehme ich immer von meinen eigenen Pflanzen, lese sie ab, trockne sie und bringe sie im Frühjahr wieder in die Erde.

Neben dem Gemüse wartet hier noch eine Reihe anderer Pflanzen auf. Ich liebe inzwischen Kapuzinerkresse. Zwar passt sie mit ihrem Orange nicht ganz in mein Farbschema im Garten, aber irgendwie sticht sie dadurch auch raus. Kapuzinerkresse hat so viele tolle Eigenschaften: Sie sieht toll aus, kann gegessen werden, kann als Deko im Salat landen, hat aber vor allem antibakterielle Eigenschaften. Das Kauen von Kapuzinerkresse soll bei Harnwegsinfekten und Atemwegsinfekten helfen und auf die Haut gerieben, wirkt sie durchblutungsfördernd und hilft zum Beispiel bei Muskelkater. Genial ist zudem, dass sie rankt und damit perfekt für Sichtschutz oder Zaunbegrünung geeignet ist. Für mich gehört sie damit auf jeden Fall zum „Must Have“ im Bauerngarten.

Daneben tümmeln sich allerlei andere Gewächse. Lavendel zum Beispiel. Ich glaube er ist DIE Pflanze im Garten, die ich am meisten verpflanzt habe. Ich mag dabei übrigens den ganz normalen herkömmlichen Lavendel. Ich versuch mal aufzuzählen, wofür Lavendel eingesetzt werden kann: Er duftet, er ist dekorativ – okay, das ist nicht überzeugend genug, aber: Ich mache daraus Honig oder auch Lavendelzucker, ich nutze ihn für Kränze zum Binden, ich fülle ihn in Säckchen. Früher haben wir ihn in Kleiderschränke gehangen, um Motten zu verjagen und den Duft einzufangen. Er soll gegen Kopfschmerzen helfen.  Genauso wie Kapuzinerkresse wirkt er antibakteriell und ich liebe Lavendel im Badewasser. Ich möchte dieses Jahr einmal Lavendelöl versuchen, mal schauen, ob das klappt. Auf dem Bild unten habe ich ihn übrigens neben Kornblumen und Rhabarber angepflanzt. Das sieht wirklich schön aus.

Welche Pflanzen dürfen im Nutzgarten meiner Meinung nach noch nicht fehlen?

Ich habe noch ein paar mehr Lieblinge. Fast alle davon sind übrigens auch tolle Anschaffungen in Sachen Bienen und Hummeln. Die meisten Kräuter sollte man einfach blühen lassen, sodass Insekten auch etwas davon haben.

  • Borretsch (so so schöne Blüten und so schön für den Salat)
  • Anis Ysop (Weihnachten wird kommen, ist für mich ein toller Rosenbegleiter)
  • Rosmarin
  • Thymian (auch für Hühner perfekt bei Erkältung)
  • Mohn
  • Liebstöckel (perfekt für den Eintopf und auch schön, wenn man eine grüne, etwas höhere Staude sucht)
  • Zitronenmelisse (wächst an zig Stellen im Garten, weil es so schön buschig ist)
  • Salbei (erste Maßnahme bei Halsschmerzen)
  • Oregano (Wie er blüht, ist er perfekt im Staudenbeet aufgehoben, zudem Bienenmagnet)
  • Fenchel (für Tee, als Deko und als Rosenbegleiter im Staudenbeet)
  • Brennnesseln (Bitte bitte macht sie nicht weg, sie sind so nützlich!!! für verschiedenste Insekten und eignen sich hervorragend als Biodünger oder Tee)
  • Giersch (wächst wild, hab ich trotzdem gern)
  • Waldmeister
  • Sonnenblumen in Hülle und Fülle, die ich zugleich für die Vögel über den Winter stehen lasse.
  • Pfefferminze (Die wächst bei mir nur noch in Töpfen, da sie sich überall wie sonst was vermehrt).
  • Kamille (ebenfalls ein wunderschöner Staudenbegleiter)
  • Frauenmantel (hilft bei Menstruationsbeschwerden als Tee)

Frauenmantel

frische Pfefferminze auf der Terrasse

Fenchel ist so eine tolle, nützliche Pflanze und passt perfekt zu Rosen.

Salbei gibt es in so vielen Arten und er passt perfekt auch ins Zierblumenbeet

Oregano mitten im Staudenbeet

Liebstöckel in ganzer Pracht

Im Sommer zeigen sich die Sonnenblumen dann am Zaun und verschiedene Bienenpflanzen zwischen den Beeren.

Neben den Kräutern fehlen dann noch meine Beeren. Diese wachsen oben auf dem Foto am Zaun zwischen den Wildblumen.

Beeren in meinem Garten:

  • Erdbeeren
  • Heidelbeeren
  • Bimbeeren (Mischung aus Him- und Brombeere)
  • Himbeere
  • Brombeere
  • Johanisbeere rot und schwarz
  • Stachelbeere

Welche Bäume habe ich im Garten?

Hier bin ich ehrlich gesagt am Ausbauen, aber auf jeden Fall dürfen Obstbäume auch nicht fehlen. Viele der aufgeführten Sorten gibt es inzwischen auch als Topf-, Spalier- oder Minipflanzen.

  • Holunder
  • Apfelbäume
  • Birnenbäume
  • Pflaumen
  • Pfirsich
  • Mirabelle
  • Kirschen
  • Hagebutte (ist vlt kein richtiger Baum aber für mich gehört es zum Garten dazu)

Zusammen ergibt das Ganze in meinen Augen ein Krawums. Wir sind sehr darum bemüht der Natur etwas wieder zu geben, indem wir bewusst auf rasierte Rasen und Geradlinigkeit verzichten, dafür aber Insekten herzlich willkommen heißen. Immer, wenn ich in den Garten gehe und sehe, wie alles blüht und wächst, geht mir einfach das Herz auf <3 Und die Kunst ist es wohl die Disteln und „Unkräuter“ gelungen zu integrieren 😉

Mein Staudenbeet – eine Harmonie aus Nutzpflanzen und Stauden und Rosen

Ganz nebenbei bemerkt – auch so ein Nutzpflanzenstrauß kann wunderschön aussehen 😉 und wie der duftet <3

So nun zum Abschluss der Vollständigkeit halber noch eine Liste, was in meinem Staudengarten wächst, aber ich bin mir sicher, dass ich einiges vergessen werde:

In meinem Staudenbeet wächst:

  • Rosen verschiedenster Arten und Farben (Ich habe mehr als 40 vor allem Kletter und Strauchrosen)
  • Phlox
  • Mageriten
  • Jungfrau im Grünen
  • Cosmea
  • Storchschnabel
  • Katzenminze
  • Bauernhortensien
  • Rittersporn
  • Bartnelken
  • Kornblumen
  • viele Astern diverser Arten
  • Pfingstrosen (da habe ich so einen kleinen Sammeltick)
  • Schokoblume
  • Fette Henne
  • Anemomenarten
  • Glockenblumen
  • Kugeldisteln
  • diverse Gräser
  • Heuchera
  • Funkien im Schattenbeet
  • viele viele weitere – ich weiß bei manchen den Namen ehrlich gesagt gar nicht

Bei Fragen, scheue dich nicht hier einfach einen Kommentar zu hinterlassen!

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Es grüßt dich, Sabrina