Seit einiger Zeit bin großer Fan von Aquarell und liebe es Pflanzen, Tiere oder Menschen auf diese Weise zu malen. Kein Wunder, das Internet ist voll von wunderschönen, ästhetischen Bildern und gerade das kleines bisschen Zufall durch die Farbverläufe macht Aquarell malen so besonders. Hier geht es weniger darum genau zu sein, sondern vielmehr darum mit Farbe, Wasser und Pinseln zu spielen. Kurzum: Es macht riesig Spaß, sieht toll aus und ist für mich eine wunderschöne Abwechslung neben dem Kunststudium.

Bei Instagram habe ich ein wenig meiner Bilder gezeigt und die Fragen nach der Umsetzung und Materialien wurden größer und größer.  Deshalb möchte ich diesen Beitrag zum Anlass nehmen meine Materialien hier aufzulisten und ein wenig darüber zu erzählen, wie man am besten anfangen kann, denn genau das war mein Problem am Anfang: Ich wusste einfach nicht, wie es geht.

Unverzichtbare Materialien beim Aquarell malen

Bevor ich loslege: Hier findest du immer aktuell meine Lieblingsmaterialien aufgelistet. Finde ich etwas Neues toll, dann ist es hier gelistet: https://www.amazon.de/shop/mamahoch2_blog?listId=H20UAABJ4Y7G*

#1 Papierauswahl

Die ersten Versuche wagte ich schon vor einigen Jahren mit Wasserfarbe auf normalen Papier und wunderte mich, warum das nicht so schön verläuft und auch weit weg von ansehnlich war. Man mag es kaum glauben, aber gerade bei Aquarell hat das Papier eine enorme Bedeutung. Je nach Farbverlauf arbeitet man mit ziemlich viel Wasser. Ein ganz normales Blatt Papier wäre überhaupt nicht in der Lage dieses so aufzunehmen. Zudem ist die Struktur bei Aquarellpapier auch ganz anders, je nach Laune kann man sich da wirklich toll ausprobieren. Ich habe mit der Zeit Gefallen an grober gekörnten Papier gefunden. Wenn du mit Aquarell malen anfangen möchtest, dann die große Bitte: Spare nicht am Papier. Du wirst keine Freude mit Kopierpapier oder dem Standard-Malblock um die Ecke haben.

Ich empfehle mindestens mit 300 mg schwerem Aquarellpapier zu arbeiten.
Hier findest du eine von mir getestete Auswahl:

Mein absoluter Favorit:

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#2 Mit welchen Pinseln Aquarell malen?

Auch hier war ich lange Zeit auf dem vollkommen falschen Dampfer und dachte, dass ich mit feinen Pinseln ganz sicher ans Ziel kommen werde. Ich kann dir nur raten: Traue ich mit großen Rundpinseln zu arbeiten. Bei den ersten Versuchen kommen sie dir vielleicht riesig vor, aber du gewöhnst dich schnell daran. Große Rundpinsel haben einen riesigen Vorteil: Sie sind in der Lage viel mehr Wasser aufzunehmen, als kleine Rundpinsel oder gar Flachpinsel.

Ich male am liebsten mit einem 16er Rundpinsel den Hauptteil meiner Aquarelle. Bei feineren Partien gehe ich natürlich entsprechend in kleinere Größen über. Für ganz ganz feine Linien wie z.B. Wimpern nutze ich einen hauchfeinen Pinsel oder Tuschestift. Generell mixe ich gerne Aquarellfarben mit Stiften oder Finelinern, aber später dazu mehr.

Nun meine Pinseltipp.

#3 Aquarellfarben und -Stifte

Kommen wir zum interessanten Punkt: Farben. Wenn du den Beitrag von Anfang an gelesen hast, dann weißt du nun schon, dass Wasserfarben für Schüler nicht so gut funktionieren. Es muss aber auch nicht der teure Künstleraquarellkasten sein. Ich habe mit einem No-Name-Kasten angefangen, den ich heute noch gerne nutze. Ich kaufe mir jedoch mittlerweile Markenfarben nach, wenn eine Farbe zur Neige geht.

  • Für Anfänger empfehle ich daher diesen Kasten: https://amzn.to/38Doh9B*. Sollte etwas schief gehen, dann ist das bei dem Preis kein Beinbruch.
  • Sobald du aber merkst, dass das für dich definitiv etwas ist, was du weiter verfolgen willst, kann es durchaus zum Geburtstag einmal Schmincke sein. Diesen Kasten hier* finde ich ganz gut, er enthält die wichtigsten Farben (vergiss nicht: Man kann sich fast alles selber mischen) und kann dann nach und nach erweitert werden.
  • Was ist aber mit der Farbe weiß? Diese ist in der Regel häufig nicht enthalten. Viele Aquarellmaler verzichten gänzlich drauf, denn weiß ist das Blatt und wird durch auslassen oder Ultraverdünnung erzeugt. Ich verwende dennoch gerne weiß für Akzente und jetzt kommts: Dafür nehme ich entweder Gelstift* (ich lieeebe den verlinkten) oder Gouachefarbe*.

Noch ein paar Extratipps zur Farbe gefällig?

Eine ganz tolle Sache sind auch die Metallicaquarellfarben*. Ich verwende sie derzeit bei fast jedem Bild. Ich liebe sie! Zudem gibt es nicht nur Aquarellfarben mit dem Pinsel sondern auch Aquarellstifte und das wiederum in eine Art Filzstift (wasservermalbar) oder auch Buntstifte (wasservermalbar). Die Buntstifte kann ich für Kinder absolut empfehlen. Bei Instagram habe ich ein Video in meine Highlights, was damit möglich ist.

#4 Weiteres unverzichtbares Zubehör

Wenn du Aquarell malen möchtest, dann empfehle ich auf jeden Fall eine Mischpalette. Für Kinder finde ich diese Blumen-Paletten* besonders sinnvoll, da man mit diesen direkt die Farblehre spielerisch sichtbar machen kann. Der Vorteil liegt zudem in der Höhe der einzelnen Näpfchen. Da wir mit Wasser verdünnen, braucht es manchmal ordentlich Flüssigkeit. Stehst du gerade am Anfang tut es aber auch ein Glas, Teller oder herkömmliche Mischpaletten.

Was bei mir auch nie fehlt, ist ein Bleistift für Vorzeichnungen, ein Lappen, damit ich den Pinsel trocknen oder Farbfehler schnell korrigieren kann. Genauso wichtig finde ich 2 Wasserbehälter (ich nutze dafür 2 alte Gläser). Eines nehme ich immer um den Pinsel zu reinigen und das andere, um die Farbe zu verdünnen. Wenn du eine Pipette oder Spritze hast, kann diese dir helfen Wasser in deine Palette zu bringen.

Wie zeichne ich? Wie gehe ich vor und male Aquarell?

Zum Abschluss gehe ich noch darauf ein, wie ich vorgehe. Es ist wichtig zu wissen, dass im Grunde 2 verschiedene Techniken gibt. Mann kann nass-in-nass arbeiten oder nass-in-trocken.

Nass-in-Nass-Technik bedeutet, dass man den Bereich, den man einfärben möchte, zuvor nur mit Wasser einpinselt und dann die Farbe im noch nassen Zustand aufträgt. Hierdurch entstehen zum Teil nicht bestimmbare Farbverläufe. Der Zufall mischt mit und das macht für mich wieder den Reiz aus. Bei der zweiten Technik nass-in-trocken. Bleibt das Blatt trocken und man arbeitet in mehreren Schichten übereinander, das Blatt muss dabei immer wieder trocknen. Am Anfang habe ich sehr strikt getrennt. Mittlerweile mische ich beide Techniken in jedem Bild.

Was du auf jeden Fall wissen musst: Geduld zahlt sich aus. Lass deine Arbeit immer trocknen, bevor du dich an die nächste Farbschicht wagst, sonst kommt es schnell zu Unfällen. Und noch ein letzter Tipp: Spiele mit dem Pinsel. Trocknest du ihn, kannst du Farben aufsaugen, die bereits aufgetragen, aber noch nass sind und damit hellere Stellen erzeugen. Bilder haben bei mir nicht selten 10 oder mehr Schichten, sieht man später nur nicht mehr. Den Anfang bildet meine Vorzeichnung, die ich ein wenig wegradiere, um die Striche abzumildern.

Das erste Projekt! Mach es dir nicht so schwer

Für das erste Projekt empfehle ich dir nicht direkt den Anspruch daran zu stellen ein komplexes Tier zeichnen zu können oder ganze Landschaften. Nimm dir ein Malbuch zur Hand und pause auf Aquarellpapier ein Motiv ab. Du kannst auch mit einfachen Kreisen zur Übung anfangen, wie ich oben mit Gold – um einfach ein Gefühl zu bekommen. Orientiere dich dann zum Beispiel an einem Foto und versuche die Farbe zu übernehmen. Genauso hilfreich kann es sein einfach einmal bei Pinterest nach Aquarellmotiven zu schauen, die man anschließend adaptieren kann. Für den Einstieg ist nachmachen keinesfalls verwerflich. Dabei lernt man fürs Leben. Mit mehr und mehr Routine kannst du dich dann an eigene Umsetzungen wagen und bspw. Fotos als Aquarell umsetzen, später dann sogar aus dem Kopf eigene Ideen entwerfen. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß und ACHTUNG SUCHTGEFAHR.

Ich hoffe, dass dir dieser Beitrag helfen konnte. Wenn du Lust auf ein wenig Inspiration hast, dann such mich einfach bei Insta unter @mamahoch2_blog

Liebe Grüße!

Sabrina