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Die zweite Schwangerschaft wird an dir vorbei fliegen! Diesen Satz – oder zumindest so ähnlich – habe ich sehr oft zu Beginn dieser so aufregenden 40 Wochen gehört! Nun befinde ich mich schon im 7. Monat und möchte einmal die vergangenen Wochen Revue passieren lassen.

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Tatsächlich nehme ich diese Schwangerschaft komplett anders wahr als die Erste. Das liegt mit Sicherheit zu einem Großteil daran, dass man bei der ersten Schwangerschaft ein scheinbar unergründetes Terrain betritt und jeder Tag, jede Erfahrung und jede Entwicklungsstufe einfach etwas Neues war. Plötzlich beginnt da ein Prozess im Leben, der dem Ganzen einen viel tieferen Sinn gibt. So vieles wird nebensächlich und das Thema Schwangerschaft strahlt über allem. Ganz nebenbei war ich auch in der ersten Schwangerschaft länger arbeiten und anschließend direkt mit dem Umzug beschäftigt. Es gab keinen Platz für negative „Was-wenn“ Gedanken. Im Umfeld waren Kinder noch nicht so verbreitet, sodass man mit traurigen Nachrichten noch nicht in Kontakt kam und somit die rosa-Brillen-Zeit durch nichts getrübt wurde. Stolz wurde der Bauch erst recht nach außen gestreckt und die ganze Welt sollte sehen, was uns bevorstand. Alles in allem war die erste Schwangerschaft perfekt und aufregend und der absolute Lebensinhalt der gesamten 9 Monate.

Wer den Blog regelmäßig verfolgt, der wird wahrscheinlich auch über meinen Beitrag zu unserer Fehlgeburt gestolpert sein. Ja, und damit fängt es eigentlich schon an, dass diese zweite oder eigentlich dritte Schwangerschaft so ganz anders ist als die Erste. Nein, sie ist nicht von Grund auf negativ- aber eben so ganz anders in meiner Wahrnehmung

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anders schwanger…

In der ersten Ss war mit dem ersten Arztbesuch alles perfekt. Mit keiner Silbe hätte ich (und so geht es auch dem Papa) daran gedacht, dass etwas schief gehen kann. Dieser Gedanke hatte schier keinen Platz. Nun sind wir diesmal natürlich wesentlich zurückhaltender mit unserer Euphorie. Wir wissen nun, dass es immer die Möglichkeit gibt, dass etwas passieren kann. Dieser Teil gehört nun zu uns und hat uns definitiv die Leichtigkeit der ersten Ss genommen. Zwar schwindet mit jedem Tag und jeder Woche, in der alles gut läuft, die Angst- aber VERschwinden wird sie wohl bis zur Entbindung nicht mehr.

Gleichzeitig bin ich durch die Blutungen in dieser Ss sehr zeitig aus dem Berufsleben genommen wurden. Das ist wiederum Fluch und Segen. Mittlerweile genieße ich die Zeit in vollen Zügen. Vor allem die viele Zeit die ich nun noch mit unserer großen Maus auskosten kann. Schließlich kommt sie schon nächstes Jahr in die Schule und spontanes Faulenzen zu Hause ist dann einfach nicht mehr möglich. Also wird jetzt Mama-Tochter-Zeit so oft es geht zelebriert. Davon zehren wir alle beide sehr. In der kritischen Anfangszeit bedeutete es aber auch, dass ich furchtbar viel Zeit zum Grübeln hatte und wer wie ich ein ängstlicher und sorgenvoller Typ ist, der weiß, dass einen das auch sehr belasten kann und man aus manchen Gedankenspiralen nur schwer heraus kommt.

Da sind wir übrigens schon über den nächsten Punkt gestolpert.

Man wird nicht Mama – man ist schon Mama.

Auch das ist etwas, was die jetzige Schwangerschaft stark von der ersten unterscheidet. Der Fokus liegt nicht mehr nur auf dem Würmchen im Bauch. Der Tagesablauf ist ganz anders getaktet. Es gibt einen Rhythmus, es gibt Verantwortung und Verpflichtung, die es in den 40 Wochen vor 5 Jahren einfach noch nicht gab. Da wurde geschlafen, wenn man müde war. Es wurde gegessen, auf was und wann ich Hunger hatte. Unordnung gab es kaum und vor allem kaum Wäsche zu waschen. Da hat man sich einfach auch mal ein paar Tage nicht von der Couch bewegt und einen Film nach dem anderen geschaut. Ja, damals… Da war man jung 😀 Nein, im Ernst. Unser ganzer Alltag hat durch unsere Tochter viel mehr Lebensqualität und Sinnhaftigkeit bekommen. Aber durch die viele Ablenkung bleibt eben auch weniger Zeit, um eigentlich zu begreifen: „Hey, ich bin ja schwanger.“

Kannst du dir vorstellen- ich bin im 7 Monat, der kleine Bubi im Bauch strampelt mich so oft um den Schlaf und immernoch stehe ich da und kann nicht fassen dass er da in meiner Murmel ist?

Umso intensiver genieße ich Momente, wenn der Haushalt erledigt ist, die Waschmaschine läuft und ich einen Kaffee auf der Couch trinke und der Kleine sich bemerkbar macht. Dann hat ER meine volle Aufmerksamkeit. Dann spreche ich mit ihm, tausche mit ihm zarte Berührungen durch die Bauchdecke und stelle mir vor wie es wohl sein wird mit ihm. Ich habe ihm schon vorgelesen und vorgesungen- ja, tatsächlich… Das musste schon seine Schwester über sich ergehen lassen.

Die Zeit vom Einzelkind ist nun vorbei

Ja, die Schwester. Aus dem Mädchen wird eine Schwester. Die Angst, dass die Große eifersüchtig reagieren könte kommt bei mir überhaupt nicht auf, auch wenn sie bisher in der ganzen Familie der absolute Mitelpunkt ist! Das ist vermutlich einer der großen Vorteile bei einem etwas größeren Altersabstand. Sie freut sich so sehr und begreift natürlich alles ganz anders mit ihren 5 Jahren, als ein erst 2 oder 3 jähriges Kind. Da ist jemand, der einem in all dem Alltagstrubel immer wieder den Bauch streichelt und mit dem Brüderchen spricht. Ein süßes Mädchen, dass schon ganz genaue Vorstellungen davon hat, wie es mit dem kleinen Bruder werden wird. Das sind Momente des absoluten Mama-Glücks. Dann schwebe ich… Dann ist alles perfekt. Sie erlebt gerade die Leichtigkeit, die ich in ihrer Schwangerschaft erleben durfte.

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Etwas, was diesmal eben auch anders ist- es wird ein Junge!

Versteht mich nicht falsch- ich freue mich auf meinen kleinen Schatz. Aber wie du ja weißt, bin ich selber ein „Mädchen“. Ich habe nie daran gezweifelt eine gute Mädchen-Mama zu sein. Ich hatte das wohl beste Mama-Tochter-Verhältnis mit meiner Mama. Bessere Voraussetzungen konnte ich nicht haben. Nun hoffe ich natürlich, dass ich genauso gut auch eine Jungs-Mama werde. Da habe ich so gar keine Erfahrung, keine Vorkenntnisse. Werde ich mich irgendwann erwärmen können für Jungszeug? Werde ich mich in meinen Sohn genauso hineinversetzen können wie in meine Tochter, wenn sie ihren 5ten Wutanfall wegen der Naht in der Strumpfhose bekommt und ich das Gefühl habe in den Spiegel zu schauen? Wird er auch so ein Kuschelzwerg werden, so sanftmütig und liebevoll und gleichzeitig so stur und eigensinnig…. Hach ja- naja – kopflastig eben 😉

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Ich denke die ein oder andere Mama hier wird sicher meine Gedanken verstehen ohne mir vorzuwerfen ich wäre undankbar… Denn das bin ich definitiv nicht. Ich bin so dankbar für alles. Kann mein Glück so oft nicht fassen und freue mich tierisch auf unser Leben zu 4!

Und dennoch ist diese zweite Schwangerschaft weniger rosarot-vielmehr realistisch.

Wie ergeht oder erging es dir in der zweiten Schwangerschaft? Empfindest du auch, dass es etwas im Alltag unter geht? Hast du auch Angst, es nicht genug zu genießen? Nicht genug aufzusaugen um schon vorher eine gute Basis für die Bindung zwischen dir und dem Wurm herzustellen? Oder bist du beim zweiten Mal entspannter und ruhiger?

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Liebe Grüße von der Murmel-Front,

deine Sandra