Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich es liebe Möbel umzugestalten und ihnen somit einen kleinen „Unikatstempel“ zu verpassen? Nein? Dann möchte ich das hiermit feierlich nachholen. Dabei probiere ich gerne Neues aus und liebe es mit Farben und Materialien zu spielen. Mein letztes Projekt war ein kleiner, unscheinbarer Hocker vom Möbelschweden, welchen ich dank Fototransfertechnik mit einem wunderschönem Muster versehen habe.
Im ersten Moment war ich der Annahme, dass es sehr schwer sein muss ein Motiv auf Holz zu bekommen. Mir fiel im ersten Gang nur die Serviettentechnik ein, aber mein Ziel war es das Motiv dauerhaft zu übertragen und sozusagen auf das Holz zu kopieren und ich wollte es ausmalen können. Im Netz bin ich dann irgendwann über die Fototranfertechnik gestolpert und wusste, dass es genau das war, was ich suchte. Ich möchte dir im Folgenden zeigen, wie du Schritt für Schritt dein Motiv auf eine Holzoberfläche übertragen kannst und es anschließend bearbeiten kannst.
Du benötigst auf jeden Fall:
- einen Laserdrucker*, der das Motiv deiner Wahl druckt (KEIN TINTENSTRAHLDRUCKER!!!)
- Pinsel*
- Fototransferpotch*
- Hocker* aus Holz
- Acrylfarbe* (in meinem Beispiel blau und weiß)
- Schwamm*
So einfach nachgemacht!
Es ist wirklich kinderleicht und sogar als Last-Minute-Geschenkidee umsetzbar. Ich nehme dich jetzt einfach Schritt für Schritt mit, damit du es bei Bedarf direkt nachmachen kannst.
1. Als Motiv habe ich mir ein Mandala ausgewählt. Solltest du Buchstaben oder Schriftzüge bevorzugen, beachte, dass du es unbedingt spiegelverkehrt ausdruckst.
2. Jetzt wird es auch schon ernst. Ich habe die Oberfläche des Hockers nicht nochmal abgeschliffen, aber es hat perfekt funktioniert. Streiche am besten das Holz und auch dein Motiv mit dem Potch ein. Lege anschließend das Bild mit dem Motiv direkt auf das Holz (wie auf meinem Foto). Mit dem Pinsel oder auch einem Lineal ziehst du das Motiv schön glatt. Achte am besten schon beim Auflegen darauf, dass sich keine Falten werfen.
3. Jetzt heißt es warten bis das Papier vollständig getrocknet ist. Du kannst dir auch den Föhn zur Hilfe nehmen, wenn es schnell gehen muss. Der schönste Teil folgt!
4. Nimm dir den Schwamm zur Hand, feuchte ihn etwas an und reibe ganz vorsichtig das Papier ab. Du musst wirklich vorsichtig sein, damit du das Motiv nicht zerstörst. Du wirst nun Stück für Stück das Kunstwerk freilegen. Wenn ich ehrlich bin, war das auch der „schmutzige Teil“ des Projekts.
5. Das Motiv ist sichtbar und jetzt darfst du künstlerisch aktiv werden. Nimm dir dazu einen feinen Pinsel und Acrylfarben zur Hand und färbe dein Bild ein. Es empfiehlt sich von innen nach außen zu arbeiten. Wie du in meinem Beispiel siehst habe ich ein leicht aufgehelltes blau verwendet. Inspiration war das wunderschöne Zwiebelmuster des Kahlaer Porzellans.
Nach einigen Stunden war ich dann soweit, dass ich am Rand angekommen bin. Da ich den zuvor beabsichtigten Rahmen nun irgendwie so leer fand, machte ich noch ein paar Muster freihand.
Wenn du dein Werk schützen möchtest, empfehle ich dir einen Klarlacküberzug. Ich verwende dafür am liebsten Spray*, aber das ist Geschmackssache. Mit Beinen dran war der Hocker fertig und ziert nun unseren Eingangsbereich mit passendem Vinylteppich. Ich werde häufig darauf angesprochen und habe genau das was ich wollte: ein kleines Unikat.
Wie findest du meinen Hocker? Hast du selbst schon einmal die Fototransfertechnik ausprobiert? Ich bin auf jeden Fall jetzt großer Fan davon.
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