Braten liegt uns Thüringern ja bekanntlich im Blut. Unsere Wurst ist einfach die Beste. Das war schon so als ich Kind war, das ist heute noch so und wird wahrscheinlich immer so bleiben. Angebraten wird hier ungefähr einen Tag nach dem Abbraten ( okay, das ist etwas übertrieben, aber wenn es nach meinem Mann geht, dann geht Fleisch vom Rost immer). Und was die Kleinsten bei uns sehen, das möchten sie natürlich nur zu gern nachmachen. So ist es im Grunde auch absolut notwendig, dass in unserem Garten neben Papas Riesenbratwurstbratgerät auch eine Miniversion für die Minis steht. Genau solch einen Kindergrill bastel ich heute mit dir.

Das Material ist recht einfach gehalten

  • 2 Edelstahlschüsseln*
  • Eine langer Holzstab oder alternativ schon vorgeschnittene Stücke (ca 1cm – 1,5cm Durchmesser)
  • alte Schlüsselringe oder alternativ ein kleines Schanier
  • einen alten Griff oder Knauf (alternativ kann auch ein Reststück vom Holz verwendet werden)  vn vnnnvn     n vnn
  • Holzspieße*
  • Stift zum Markieren
  • Heißklebepistole* + Kleberstangen
  • Metallsäge ( hierbei franzt das Holz nicht so sehr aus wie mit einer Holzsäge)
  • Akkuschrauber*
  • rostfreie Schrauben

für die glühende Kohle

  • Steine (endlich darf das Kind ohne Ärger Steine heim schleppen)
  • Acrylfarbe* in Weiß, Schwarz, Orange und Rot
  • Pinsel*

Los gehts

Zu Beginn habe ich überlegt, welche Höhe der Grill haben soll, wie lang also die 3 Beine werden müssen. Miss dies am besten an deinem Kind ab. Nichts macht den Spielspaß mehr kaputt und uninteressant, wenn das Spielzeug anschließend viel zu niedrig oder zu hoch ist um daran zu spielen. Der Herr des Hauses hat nun die 3 Beine entsprechend mit einer Metallsäge zugeschnitten. Das liegt nicht daran, dass keine Holzsäge vorhanden ist, sondern, laut meinem Mann, daran, dass eine Metallsäge das Holz nicht so stark ausfranzt, die Schnittkante also sauberer wird. Du kannst dir im baumarkt natürlich auch schon Hölzer passend zuschneiden lassen. In unserem Fall wäre das aber wesentlich teurer gewesen.

Nun markierst du dir auf der Unterseite einer Schüssel 3 Punkte, die zueinander immer den selben Abstand haben. Probier dies auch wieder vorher etwas aus. Je nachdem wo du die Beine anbringst, werden sie durch die Rundung der Schüssel schräger oder gerader nach unten stehen. Raken sie zu weit nach aussen, könnte dies zu Stolperfallen führen und die Beine beim Spielen im Weg sein. Stehen sie zu gerade, ergibt sich zu wenig Standfläche und die Angelegenheit könnte sehr kippelig werden. Wir haben uns dafür entscheiden sie direkt nach der flachen Stelle anzuschrauben. Hier bohrst du nun 3 Löcher vor. Nutze möglichst einen Aufsatz der richtig spitz ist, um ein Abrutschen zu vermeiden.

Das Töchterchen hat hierbei tatkräftig unterstützt.

Lege dir nun Akkuschrauber, rostfreie Schrauben, deine vorgebohrte Schüssel und deine 3 Holzbeine zurecht.

Test aus, ob du deine Schraube nun ohne Probleme von innen durch die Schüssel in deine Holzbeine schrauben kannst. Gegebenenfalls musst du, um ein Spalten des Holzes zu verhindern, auch die Holzbeine vorbohren.

Um dem Ganzen mehr Stabilität zu geben, haben wir den Rest des Rundholzes in 3 gleich lange Stücken gesägt und diese noch horizontal von einem Grillbein zum andern geschraubt. Anschließend stand der Grill wunderbar stabil.

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Das Schanier

Du hast nun mehrere Möglichkeiten, wie du die beiden Schüsseln zusammen fügst und dennoch Beweglichkeit zum Öffnen und Schließen erhälst. Da ich gerne Dinge nutze, die schon vorhanden sind, haben wir alte Schlüsselringe zweckentfremdet und durch je 2 gebohrte Löcher an beiden Schüsseln befestigt. Alternativ kannst du dir natürlich auch ein passendes Schanier im Baumarkt besorgen und dieses anbringen. Auch eine Verbindung aus stabilem Draht kann ich mir gut vorstellen.

Der Gitterrost

Nimm dir nun deine Holzspieße und Heißklebepistole zur Hand.

Die nächsten Schritte sind recht selbst erklärend. Du klebst nun ein Gitter aus deinen Spießen, wofür du erst die Querhölzer vor dich legst und anschließend das erste Längsholz befestigst, indem du auf jeden Querbalken auf gleicher Höhe einen Heißkleberpunkt gibst. Nun den Spieß andrücken und den nächsten schnappen bis das komplette Gitter fertig ist. Dieses legst du nun auf deinen Grill und markierst dir mit einem Stift rundherum am Holz die Stellen, die du schneiden musst, damit das Gitter auf bzw in den Grill passt.

Ich würde empfehlen das Gitter etwas enger zu legen als ich es getan habe. Zumindestens wenn ihr kleineres Grillgut nutzt, könnten die großen Löcher etwas störend sein.

Der Griff

Der Griff ist ziemlich simpel. Hier haben wir wieder einen vorhandenen alten Möbelgriff verwendet, der schon meine Jugenschrankwand zierte. Wieder wurden 2 Löcher gebohrt und der Griff von innen angeschraubt.

Die Holzkohle

Ein echter Bratmaxe braucht auch richtige Holzkohle. Erst überlegt ich meiner Tochter zum Spielen richtige Kohlestücken zu geben, aber da ich meine Matschmaus kenne und sicher auch Wasser viel in Berührung mit dem Grill kommen wird, habe ich diesen Gedanken schnell wieder verworfen. Auch Holz wurde in Verbindung mit Wasser gleich gestrichen. Wir entschieden uns also letztendlich für Steine, die wir mit Hilfe von Acrylfarbe etwas authentischer gestalten wollten. Somit war Wasser- und Wetterfestigkeit gegeben und durch das Gewicht, bekam der Grill gleich noch mehr Standfestigkeit.

Ich muss sagen, das Ergebnis gefällt mir verdammt gut.

Momentan liegt noch das Filzessen aus der Kinderküche auf dem Rost. Da dies allerdings nicht draußen bleiben kann und wir gerne etwas hätten, dem Matsch- und Regenwasser und Nächte auf feuchten Wiesen einfach nichts anhaben können, haben wir eine andere Variante ausgetestet und ich werde dir in meinem nächsten Beitrag davon berichten.

Wenn du dir diese Anleitung- die wirklich einfacher ist als man denkt- merken möchtest, kannst du das prima per Pinterest.

Du suchst noch ein paar weitere DIY-Ideen um den Kindern die Gartenzeit zu verschönern?

Wie wäre es mit einem eigenen kleinen Hochbett, an dem sie ganz wie Mama und Papa eigenes Gemüse anpflanzen und pflegen können?

Oder eine Matschküche, an der man sich so richtig austoben kann mit allen Zutaten, die die Natur hergibt?

Es gibt so viele Möglichkeiten kreativ zu sein!

Bis dahin eine wundervolle Grillsaison und liebe Grüße

deine Sandra