Ganz viele Menschen haben mir in den letzten Tagen geschrieben, wann denn nun endlich die langen Ärmel für das Ruckzuck-Schnittmuster erscheinen. Glücklicherweise muss ich bei dieser Frage nicht all zu lange vertrösten, denn ich war bereits fleißig. Heute habe ich für dich also die Nähanleitung für das perfekte Herbstkleid, Herbstshirt oder einfach gesagt: Ruckzuckkleid. Das Ärmelschnittmuster kannst du dir ab sofort kostenfrei unter dem unten stehenden Link herunterladen.

Wer meinen Blog aufmerksam liest, hat zudem sicher mitbekommen, dass es das Ruckzuck-Kleid auch für Damen gibt. Die Art, wie die Ärmel angenäht werden, unterscheidet sich nicht von der nun folgenden Anleitung, weshalb ich das Schnittmuster für Damen hier ebenfalls verlinke. Ja nach Lust und Laune wird ein gesonderter Beitrag dazu folgen.

WAS DICH ERWARTET

Es erwartet dich eine kostenfreie Ärmelerweiterung (Add-On) für das Ruckzuck-Kleid. Es kann aus einem Stoff oder auch mit Teilung genäht werden. Ebenso lässt es sich sogar als Basicteil für Jungs umwandeln oder als Longshirt vernähen. Das Schnittmuster ist absolut anfängertauglich und schnell genäht.

Wenn du Fragen haben solltest, scheue dich nicht, mir einfach einen Kommentar zu hinterlassen. Zudem steht dir in der Mamahoch2 Nähgruppe bei Facebook der Gruppenaustausch  zur Verfügung.

ALLGEMEINE HINWEISE ZUM AUSDRUCKEN UND ZUSAMMENKLEBEN

Das Schnittmuster von „Ärmel Add On Ruckzuck-Kleid“ hat einen Kleberand. Der Klebeplan hilft dir zur Orientierung. Stelle dir vor dem Ausdrucken unbedingt „tatsächliche Größe“ bzw. „100%“ bei Seitenanpassung ein. Das Kontrollkästchen hilft dir um den Ausdruck und damit die korrekte Größe zu überprüfen.

Auf dem Schnittmuster findest du unten links kleine Buchstaben und Zahlen „A0“, „A1“ usw. Klebe zuerst von A0 bis A3 in eine Reihe. Die darunter folgende Reihe beginnt mit B0, auch hier wird aufsteigend geklebt. Damit es passt, musst du einen Rand jeweils vorm Zusammenkleben abschneiden.

STOFFVERBRAUCH UND MASSTABELLE

Stoffverbrauch: Hier kommt es darauf an, ob du das Kleid an der Teilungslinie „stückeln“ möchtest und 2 verschiedene Stoffe kombinieren. Wir empfehlen dir daher das Schnittmuster auszumessen und den Stoffverbrauch nach unserer Anleitung zu bestimmen. 1 Meter reicht für die enthaltenen Größen jedoch aus. Hier findest du sie:

SOLLTEST DU ZWISCHEN MEHREREN GRÖSSEN SCHWANKEN, EMPFIEHLT ES SICH ZU MITTELN

SCHNITTMUSTER DOWNLOADEN

  • Du findest das Schnittmuster  für unser Kleid „Mini Ruckzuck Kleid“ in meinem Einzigartig Schnittmustershop unter: Ruckzuck-Kleid Mini (*klick)
  • Zudem benötigst du natürlich die Ärmel als Add-On. Diese findest du kostenfrei hier: Ärmel Add On für das Ruckzuck-Kleid (*klick)

Es handelt sich dabei um ein herunterladbares Schnittmuster im PDF Format.

Schneide das Schnittmuster in deiner gewünschten Größe und Länge aus. Dieses dient als Grundlage zum Stoffzuschnitt. Bitte achte unbedingt beim Zuschnitt auf den Fadenlauf. Im Schnittmuster ist bereits die Nahtzugabe enthalten.

WELCHE MATERIALIEN BRAUCHST DU?

Zum Nähen benötigst du:

ES GEHT LOS – DER ZUSCHNITT:

Folgende Teile sollten zugeschnitten werden:

  • 1x Vorderteil im Bruch
  • 1x Rückteil im Bruch
  • 2x Ärmel (gegengleich)

Lege deinen Stoff doppelt, sodass sich an einer Seite eine Kante bildet (siehe Foto). An dieser Kante legst du das Schnittmuster so an, dass sich dort der Stoffbruch befindet (siehe Aufschrift). Schneide so Vorder- und Rückteil zu.

Für die Ärmel legst du den Stoff ebenfalls doppelt. Das Schnittmuster wird darauf gelegt, jedoch nicht ganz an die Kante. Schneide das Schnittmuster ringsherum zu. Indem es doppelt liegt, erhältst du direkt die gegengleiche Seite.

Achtung: Du kannst das Kleid auch als Langarmshirt nähen, kürze es hierzu 10-20 cm unter der Gummimarkierung ein.

So sollten die Teile aussehen:

Du willst es aus zwei Teilen nähen um Stoff zu sparen?

Für die Stoffsparer unter euch, haben wir auf Höhe der Gummimarkierung eine gestrichelte Linie am Schnittmuster aufgebracht. Diese kann zeitgleich als Teilungslinie genutzt werden. Schneide das Schnittmuster an dieser Stelle auseinander. Beachte, dass beim Zuschnitt jedoch an Unter- und Oberteil jeweils 0,75 cm Nahtzugabe wieder zugegeben werden müssen (an der Stelle, wo das Schnittmuster auseinander getrennt wurde).

Nähe, bevor du das Gummiband annähst, die 2 Teile im ersten Schritt zusammen (rechts auf rechts)

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GUMMI EINNÄHEN

Damit das Kleid seine endgültige Form erhält, muss ein Gummi eingenäht werden. Lege hierfür das Schnittmuster passgenau auf deinen Zuschnitt. Mithilfe von Stecknadeln kannst du dir so die Höhe des Gummibandes übertragen. Diese Markierung nimmst du beim Vorder- und beim Rückteil vor. Nimm dir anschließend dein Gummiband zur Hand sowie ein Maßband. Das Gummiband sollte bei Kindern 5 cm kürzer (im nicht gedehnten Zustand) und bei den Damengrößen 10 cm kürzer sein..

Stecke nun das Gummiband auf Zug fest. Nutze hierfür so viele Nadeln, wie du möchtest. Lege dein Schnittmuster mit dem Gummiband nach oben und wähle einen flexiblen Stich. Ich würde den 3-fach-Geradstich empfehlen. Der Gummi sollte auf Zug angenäht werden, sprich: du ziehst ihn so, dass er bündig abschließt. Solltest du noch einmal ausführlichere Informationen für den Teil mit dem Gummiband benötigen, empfehle ich dir einen Blick in die Grundanleitung vom Ruckzuck-Kleid zu werfen.

VERBINDEN

Die Schultern sind bei diesem Schnittmuster für einen besseren Sitz etwas versetzt. Wundere dich also beim Zusammenstecken nicht darüber. Stecke dir das Schnittmuster rechts auf rechts (mit den schönen Seiten nach innen) an den Schultern zusammen und schließe die Schulternaht links und rechts.

Nun hast du die perfekte Ausgangslage für die Ärmel. Auf dem Schnittmuster findest du zur Unterstützung Ärmelknipse. Sie zeigen dir, an welcher Stelle die Ärmel am Schnittmuster angelegt werden müssen. Ich klappe hierzu das soeben zusammengenähte Stück einmal komplett auf, sodass die Schulternaht in der Mitte liegt. Nun lege ich den Ärmel in den Bruch und ihn mit der Kante genau an die Stelle, wo sich die Naht an der Schulter befindet.

Fixiere die Ärmel anschließend mit Klemmen. Er liegt mit der schönen Seite  (rechts auf rechts) auf deinem Hauptteil (bestehend aus Vorder- und Rückteil). Steppe entlang deiner Stoffklemmen die Gerade ab. Wiederhole es auf der anderen Seite ebenfalls.

Aufgeklappt sieht das Ganze so aus:

Nun wird das ganze Kleidungsstück nach innen zusammengeklappt. Die Ärmelkanten sollten dabei bündig aufeinander treffen, genauso wie die Außenkanten. Solltest du einen Miniversatz am unteren Saum haben, sei unbesorgt. Das passiert selbst mir nach Jahren noch und liegt entweder daran, dass ich beim Zuschneiden nicht 100% genau war oder durch das Zusammennähen. Stecke vom Ärmel an beginnend eine Seite des Ruckzuck Schnittmusters fest. Achte besonders auf die Kante unter dem Arm, dort wo Naht auf Naht trifft. Beginne vom Ärmel an in einem Rutsch die erste Seite zu schließen. Wiederhole auch das mit der anderen Seite.

Ärmel, Saum und Halsbereich abschließen.

Jetzt sollte das Hauptgerüst deines Nähstücks erkennbar sein. Die Ärmel kannst du entweder mit Bündchen schließen, oder wie ich abstecken und versäumen. Auf dem Schnittmuster findest du an den Ärmelenden ebenfalls eine Markierung. Diese zeigt dir, wo die Ärmel eingeschlagen werden.

Du willst Bündchen nähen: Kürze deine Ärmel genau um die Länge bis zur Markierung ein. Schneide dein Bündchen in der Breite + 0,75 cm zu (Nahtzugabe).

Du willst, wie ich säumen: Wenn du es sehr ordentlich magst, kette zunächst einmal die Ärmelenden ab. Hierzu empfehle ich einen Overlockstich oder direkt die Overlockmaschine. Schlage, wie bereits beschrieben deine Ärmel genau um die, im Schnittmuster markierte Länge, ein. Fixiere alles.

Steppe mit der Nähmaschine ringsherum den Ärmel ab. Ich verwende hierfür gerne antike Handstiche oder auch Zierstiche.

So sieht der Ärmel fertig angenäht aus.

Beim Halsbereich habe ich wiederum Bündchen gewählt. Ich empfehle dir die Länge mit der Bündchenformel zu berechnen. Die Höhe ist durch die Markierung +0,75 cm gegeben.

Bündchenformel:

 

Umfang der Öffnung, an die das Bündchen angenäht werden soll mit 0,7 multiplizieren.

 

Bei schwer dehnbaren Bündchen oder Jerseystreifen, solltest du mit 0,8 multiplizieren.

Schließe die Außenkante deines Bündchens.

Stecke dein Bündchen unter Zug fest. Ich viertel es dafür in Abschnitte. Die offenen Bündchenkanten zeigen nach oben. Das Bündchen wird über dein Hauptteil des Schnittmusters gestülpt. Nähe einmal unter Zug ringsherum das Bündchen an. Solltest du hier Hilfe brauchen, empfehle ich dir unserer Bündchenanleitung.

Beim unteren Saum stehen dir mehrere Varianten offen. Du kannst Bündchen annähen, versäumen oder, wie ich, mit einer Borte abschließen.

Fertig ist die Langarmversion und ich muss sagen, dass das Ruckzuck-Kleid sogar mein so geliebtes Autumn Rockers vom Thron geschubst hat. Ich mag Oberteile mit solchen Ärmeln einfach.

Falls du ganz aufmerksam bist, weißt du jetzt sicher, dass wir nun Oberteile mit 3 verschiedenen Ärmelformen als Anleitungen anbieten:

Du hast Fragen zur Anleitung? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar. Zudem steht dir bei Facebook unsere Nähgruppe zur Verfügung, bei der sich Mitglieder gegenseitig helfen und ihre genähten Werke präsentieren können. Zum Abschluss gibt es noch ein Pinterestbild von mir, dass du dir für später „merken“ kannst. Kennst du meinen Account dort schon —> Mamahoch2 bei Pinterest?